Mittwoch 13.01.21, 20:35 Uhr

Bochumer Kulturschirm wird aufgestockt 1


Die Linksfraktion berichtet auf ihrer Homepage: „Das hat viel zu lange gedauert: Im August 2020 hatten wir einen Dringlichkeitsantrag eingebracht, um den bereits damals völlig verausgabten Bochumer Rettungsschirm für die freie Kulturszene aufzustocken. Obwohl die Corona-Krise weiter anhielt, ist unser Antrag immer wieder vertagt und geschoben worden – bis heute. Endlich konnten wir uns mit den anderen Fraktionen auf einen mehrheitsfähigen Kompromiss einigen: Statt den von uns geforderten 180.000 Euro gibt es auf Betreiben der SPD-Grünen-Koalition nun erstmal nur 120.000 Euro. Unser Fraktionsvorsitzender Horst Hohmeier hat jedoch bereits angekündigt, dass die anderen Fraktionen mit einem weiteren Antrag von uns rechnen müssen, wenn der Topf wieder leer ist.

Obwohl die freien Kulturträger den größten Teil des kulturellen Angebots in unserer Stadt ausmachen, beträgt ihr Anteil am städtischen Kulturhaushalt bisher weniger als vier Prozent. Als Linksfraktion setzen wir uns insgesamt dafür ein, die Förderung der freien Kultur auf zehn Prozent des gesamten Kulturetats zu erhöhen.“

Die Grüne Ratsfraktion reklamiert in einer Pressemitteilung den Beschluss für den Rettungsschirm als ihre Initiative: „Auf Initiative der Grünen Fraktion im Rat wurde im Ausschuss für Kultur und Tourismus mit breiter Mehrheit ein weiterer Rettungsschirm für die Kulturszene in Bochum auf den Weg gebracht. „Die von der Bundesregierung versprochenen sogenannten Novemberhilfen sind bis heute nicht ausgezahlt. Seit nunmehr Anfang April 2020 häufen Kulturschaffende Schulden an. Die Bundesregierung aber hat immer noch keine funktionierenden Rettungsmaßnahmen für selbständige Kulturschaffende und die Unternehmen der Kultur- und Veranstaltungsbranche vorgelegt. Vielmehr müssen sich die Betroffenen von Hilfen zu Hilfen hangeln, wobei diese zum Teil bereits durch neu verkündeten Lockdown-Maßnahmen überholt sind. Da die Maßnahmen in Bund und Land nur bedingt greifen, ermöglichen wir mit dem Rettungsschirm Zwei in Bochum einen schnellen und unkomplizierten Zugang zu städtischen Fördergeldern, die die freie Kulturszene in unserer Stadt angesichts des harten Lock-Downs bitter benötigt“, so Barbara Jessel, Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Tourismus, die den Antrag im Wesentlichen initiiert hat. „Bei der Vergabe der Fördergelder orientieren wir uns in erster Linie am ersten Kulturrettungsschirm, den die Stadt im Frühling letzten Jahres gespannt hat. Wie zuletzt stehen 120.000€ an Fördergeldern zu Verfügung“, ergänzt Daniel Gorin, kulturpolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion. Gefördert werden die Entwicklung alternativer Produktions- und Präsentationsformate, Recherche-Stipendien zur Erschließung neuer Ideen und Ansätze sowie Investitionen in die eigene Veranstaltungsinfrastruktur. Die maximale Fördersumme liegt bei 2500€.“


Ein Gedanke zu “Bochumer Kulturschirm wird aufgestockt

  • T.

    Ja, so geht wohl Parteipolitik – da ist wichtig zu erklären, daß man der erste war. Da sind die Grünen nicht anders. Kann uns völlig egal sein, aber ein bißchen albern ist es – denn die Sitzungsunterlagen öffentlich. Solche Behauptungen können also überprüft werden.

    Die Tagesordnung von der heutigen Sitzung: https://session.bochum.de/bi/to0040.asp?__ksinr=14098 . Und da ist unter Punkt 4.1 ganz eindeutig zu sehen: Der ursprüngliche Antrag mit einem Fördervolumen von 180.000 Euro ist von den Linken, datiert auf den 18.08.2020. Dazu gab es dann als Kompromiss einen Änderungsantrag mit der überparteilichen Einigung auf 120.000 Euro. Mit dieser Änderung ist das dann wohl beschlossen worden.

    Vielleicht meinten die Grünen auch: Auf ihre Initiative hin wurde die Unterstützungssumme für die Kulturschaffenden in dem Antrag um 60.000 Euro reduziert…

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