Mittwoch 15.04.20, 10:08 Uhr
Omas gegen Rechts erinnern an Verbrechen in Dahlhausen

Hitlerjungen ermordeten Zwangsarbeiter noch nach der Befreiung 2


In ihrem Selbstverständnis erklärt die Initiative „Omas gegen Rechts“: „Wir sind eine zivilgesellschaftliche überparteiliche Initiative, die sich in den politischen Diskurs einmischen will“. In diesem Geist hat die Initiative gestern an die schrecklichen Geschehnisse 1945 in Dahlhausen erinnert. Die Initiative berichtet: »Auch in Bochum kamen Zwangsarbeiter zu Tode, wurden erschlagen, erschossen, ermordet. An der ehemaligen Flussbadeanstalt in Bochum-Dahlhausen erinnert eine Gedenktafel an drei ukrainische Zwangsarbeiter, die am 14. April 1945 von Nazis überfallen und erschossen wurden. Ganze vier Tage nach der Befreiung der Stadt Bochum durch die Alliierten!

Ein Zeitzeuge berichtet dazu: „Vier Kameraden genossen einen arbeitsfreien, sonnigen Nachmittag in der damaligen Badeanstalt an der Ruhr, als mehrere Hitlerjungen auftauchten und sie mit Pistolen beschossen. Drei waren sofort tot, der vierte konnte sich durch einen Sprung in die Ruhr retten.“ Diese Morde blieben ungesühnt. Ebenso blieb die Existenz von Zwangsarbeitern in Linden und Dahlhausen der öffentlichen Wahrnehmung lange Zeit verschlossen. Unsere Gruppe hätte sich gewünscht, am Tag des Gedenkens, also am 14. April, um 14.00 h eine Mahnwache an der Gedenkstätte durchzuführen. Angesichts der aktuellen Einschränkungen bei öffentlichen Veranstaltungen haben wir in stillem Gedenken einen Kranz in Erinnerung an die Ermordeten niedergelegt.
Wir wollen nicht vergessen!«


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