Am Donnerstag, den 15.3.und am Samstag, den 17. 3. präsentiert das Institut für Widerstand im Postfordismus (WIP) in den Rottstr.5/Kunsthallen die Produktion „Curveball“. Das Projekt von und mit Elisa Müller steht unter dem Motto „Mundus vult decipi, ergo decipiatur. – Die Welt will betrogen sein, darum sei sie betrogen.“ In der Ankündigung heißt es: »Der Zeuge „Curveball“, ein Agent des BND, spielte bei der Legitimierung des Irakkriegs durch Colin Powell vor der UN eine zentrale Rolle. Seine Geschichte eröffnet einen der größten Geheimdienstskandale: Im November 1999 beantragt er als Rafed Ahmed Alwan politisches Asyl in Deutschland und bietet im Gegenzug seine Story an: Nach seinem Studienabschluss sei er vom Saddam-Regime angeworben worden, um bei der geheimen Entwicklung von Massenvernichtungswaffen zu helfen. Die Deutschen informieren den amerikanischen Militärgeheimdienst. „Die Quelle ist ein Augenzeuge. Ein irakischer Chemieingenieur, der eine dieser Anlagen betreute. Er war tatsächlich anwesend, als biologische Kampfstoffe hergestellt wurden“, begründet US-Außenminister Colin Powell den Beginn des Irakkriegs vor der UN-Vollversammlung am 5. Februar 2003. Kurz darauf untersucht die CIA die Aussagen zu den Waffenanlagen und findet nichts als Lügen. mehr…
Am Samstag, den 10. 3. ist ab 18 Uhr ist wieder tierbefreier Soliabend im Sozialen Zentrum. Das Thema: „Gegen jede Repression“ Solidarität mit allen politischen Gefangenen“. Die Spenden für die Curryvurst und Polentapizza kommen den angeklagten Aktivist_innen gegen Wiesenhof zu Gute. In der Ankündigung heißt es: »Unsere Solidarität gilt dieses Mal Sven und Natasha, die für ihren Einsatz gegen das „Huntingdon Life Sciences (HLS)“ Versuchslabor kriminalisiert werden. 2012 wurden die beiden in Amsterdam gefangen genommen. Während Natasha zu 2 Jahren Bewährung verurteilt wurde, muss Sven nun für fünf Jahre ins Gefängnis. Die Anklage wegen Erpressung zeigt deutlich, dass es hier nicht um die kriminelle Tat einzelner geht, sondern darum, die Interessen eines Unternehmens zu wahren und alle, die im Rahmen ihrer Rechte Widerstand leisten, einzuschüchtern.
Das Netzwerk »Stadt für Alle« hat „ein paar erste Positionen“ zur Neugestaltung der Bochumer Innenstadt veröffentlicht, die deutlich machen sollen, wie eine Stadt für Alle aussehen könnte. Der erste Punkt ist der Bereich „Soziales Wohnen bauen“: »Der Rat der Stadt Bochum hat beschlossen, das Bildungs- und Verwaltungszentrum in der Bochumer Innenstadt abzureißen. Die Stadtbücherei, die Volkshochschule, das Sozialamt, das Jugendamt und die anderen dort untergebrachten Einrichtungen sollen umziehen. Wird das bisherige BVZ-Areal wie geplant für Wohnungsneubau genutzt, fordert das Netzwerk »Stadt für Alle«, dass die Ausgleichsflächen für die betroffenen Einrichtungen ebenfalls in kommunaler Hand bleiben. Reine Mietlösungen oder Public-Private-Partnership-Modelle lehnen wir ab. mehr…
Am Sonntag, dem 11. März gibt es ab 18.00 Uhr im Zeitmaultheater zwei Gastspiele zum Thema Migration im Rahmen der „Refugee Talks“. Die Theatergruppe Freie Radikale nähert sich mit der Theaterperformance „Krieg“ den unterschiedlichen Aspekten der Kriegserfahrungen von Soldaten und Soldatinnen in Krisenregionen. Von der Motivation und Entscheidung, in den Krieg zu ziehen, bis hin zu dem Trauma der Rückkehr werden die verschiedenen Etappen eines Lebens im Ausnahmezustand erfahrbar gemacht. In „Oblivion“ von der Compagnie Danse Automatique geht es um Fliehen und Vergessen, Tanzen kann auch Flucht sein, dem Vergessen dienen… Zwei Tänzer, wie sie unterschiedlicher nicht sein können: Orient – Okzident, klein – lang, schnell – langsam, Modern Dance – Butoh, Moslem – Jehovas Zeuge, geflohen – behütet… Und dennoch tanzen sie gemeinsam… Näheres. Eintritt: 14 Euro/ermäßigt: 10 Euro
Mittwoch 07.03.18, 13:15 Uhr
Emissionsreduzierung: Arme Menschen sollen gefälligst zu Fuß gehen
Die Linksfraktion und die Soziale Liste kritisieren eine aktuelle Beschlussvorlage der Verwaltung mit dem Titel „Das Leitbild Mobilität – Mobil bleiben mit weniger Emissionen“. In dem Papier heißt es wörtlich: „Mobilität […] ist auch für einkommensschwache Menschen zu ermöglichen, am besten durch „kostenlose“ Fortbewegungsformen wie Radfahren oder Laufen auf kurzen Wegen. Nicht jeder mit einem alten Dieselfahrzeug wird sich sofort einen neueren Wagen oder ein E-Auto leisten können und die Nachfrage nach regenerativen Energien wird auch dort die Preise in die Höhe treiben.“ Das bedeutet so die Linksfraktion: „Autos, Bus und Bahn für Besserverdienende, arme Menschen sollen zur Reduzierung von Emissionen gefälligst zu Fuß gehen oder Fahrrad fahren.“ „Wir werden nicht zulassen, dass dieser Gedanke zum offiziellen Leitbild der Bochumer Verkehrspolitik wird“, sagt Sabine Lehmann, Vertreterin der Linksfraktion im Ausschuss für Infrastruktur und Mobilität. „Unsere Stadt braucht eine Verkehrswende, die gleichzeitig sozial und ökologisch ist. Ein erster kleiner Schritt dahin wäre ein kostenloses oder zumindest deutlich günstigeres Sozialticket. Ärmere Menschen auf Muskelkraft zu verweisen anstatt einen öffentlichen Nahverkehr zu organisieren, den sich alle leisten können, ist einfach zynisch. mehr…
Die Menschheit hat sich in ihrer Geschichte mehrere Tausend Religionen ausgedacht, die sich dann teilweise wiederum in Tausende Konfessionen bzw. Strömungen aufgespalten haben. Die Initiative Religionsfrei im Revier geht am kommenden Sonntag, den 11. März um 11 Uhr im Sozialen Zentrum der Frage nach, wie das Christentum entwickelt wurde: »Was sagen die unterschiedlichen Quellen über die historische Figur Jesus aus? Vor welchem historischen Hintergrund entstand diese Abspaltung des Judentums, welche Rolle spielte dabei z. B. die römische Besatzungmacht im damaligen Palästina? Welches Geschichtsbild schildern die schließlich kirchlich akzeptierten Schriften (Evangelien) über die Gründungsphase ihrer Religion? Wie wurde der Mythos von Jesus als „Messias“, als Begründer der katholischen Kirche, wie seine „Botschaft“ entwickelt? Welche historischen Fakten existieren über diesen Vorgang?«
VertreterInnen von 28 Schulen aus Herne, Gelsenkirchen und Bochum, die im Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ aktiv sind, treffen sich am Donnerstag, den 15. März, um 15 Uhr in der Erich-Kästner-Schule. Den Schwerpunkt des Treffens bildet ein Workshop zum Komplex „Islamangst und religiös begründete Feindlichkeit“. Referent ist Piotr Suder von der IFAK. Er ist Sozialwissenschaftler und seit zwei Jahren Projektleiter von #Selam, einem Fortbildungsprojekt gegen Radikalisierung. Außerdem arbeitet er in der Fach- und Koordinierungsstelle der „Partnerschaft für Demokratie“ in Hattingen und ist als Dozent für die Akademie für interkulturelle Handlungskompetenz tätig. In dem Workshop wird gemeinsam erarbeitet, was Islamfeindlichkeit auf der einen und gewaltbereiten Salafismus auf der anderen Seite auszeichnet und welche Möglichkeiten sich bieten, dagegen vorzugehen.
Mittwoch 07.03.18, 07:01 Uhr
Zum Internationalen Frauentag kritisiert der Flüchtlingsrat NRW
Zum Internationalen Frauentag fordert der Flüchtlingsrat NRW: »Eine weitere Aussetzung des Familiennachzugs verlängert die Not und Verzweiflung der Familien und Ehepartner*innen, die zur Zeit auf eine Familienzusammenführung in Deutschland warten, um bis zu 5 Jahre. Gerade Frauen sind weiterhin den Gefahren von Existenznot und Missbrauch ausgesetzt und müssen zusehen, wie ihre Kinder aufwachsen, ohne eine Schule zu besuchen. Seit 17. März 2016 gilt die 2-jährige Aussetzung des Familiennachzugs für subsidiär Schutzberechtigte. Der Bundestag hat mit Zustimmung des Bundesrats beschlossen, die Frist um 4,5 Monate zu verlängern. Diese Verlängerung sowie der Vorschlag der GroKo eine Kontingentregelung zu schaffen, so dass mit Ausnahme eng begrenzter Härtefälle höchstens 1000 Personen pro Monat ab August nachziehen dürfen, sind eine familienpolitische Katastrophe. mehr…
Die Gewerkschaft ver.di ruft ihre Mitglieder in den Betrieben des öffentlichen Dienstes in Bochum, für Donnerstag, den 8. März zu einem ersten befristeten Warnstreik auf: »Die erste Runde der aktuellen Tarifverhandlungen für die Beschäftigten bei Bund und Kommunen am 26. Februar 2018 in Potsdam verlief wenig überraschend: Die Arbeitgeber waren nicht bereit ein Angebot vorzulegen. Stattdessen fordern sie die abhängig Beschäftigten heraus und provozieren erste Arbeitskampfmaßnahmen und damit einhergehende Beeinträchtigungen der Bevölkerung. In Bochum wie andernorts steigen wir zunächst sparsam, mit einer zeitlich befristeten Aktion am 8. März ein. Die ver.di-Mitglieder sind aufgerufen, sich um 14:00 Uhr auf Rathausvorplatz in der Bochumer Innenstadt zu sammeln. Im Rahmen einer Preisverleihung möchten wir den Vertreterinnen und Vertretern der weltbesten Berufsgruppen im Öffentlichen Dienst eine Urkunde verleihen. mehr…
Die Linke Liste lädt am Freitag den 9 März um 19 Uhr zu einem Spiele- und Kneipenabend im Sozialen Zentrum ein: »Gespielt wird, was Spaß macht. Klassische Brettspiele, Kartenspiele, sowie Spiele wie Secret Hitler, Halt- Mal-Kurz und Game Of Quote sind vorhanden. Ihr könnt euch auch gegen andere in Mario Kart auf der Leinwand messen. Wenn du Lust hast, die Linke Liste in gemütlicher Atmosphäre kennen zu lernen, Cocktails zu trinken und einfach mit netten Leuten zu spielen, ist der Abend genau das richtige für dich. Um 21 Uhr werden wir wieder ein Halt-Mal-Kurz Turnier veranstalten. Der/die Gewinner*in erhält das Spiel.«
Die Soziale Liste kritisiert Rückzug der Sparkasse aus der Unterstützung des Open-Flair-Festivals und schreibt: »Während das Open-Flair-Festival mit seinem kostenlosen und freien Zugang bei vielen Menschen der Stadt, vor allem auch bei Kindern und Einkommensschwachen, beliebt waren, wird der Zugang zum von der Sparkasse besonders mitfinanzierten Zeltfestival Ruhr durch hohe Eintrittspreise reglementiert. Einmal mehr setzt die Sparkasse auf das Sponsoring für den Profisport und von teuren Musikevents. Die Soziale Liste sieht in dem Sponsoring der Sparkasse, das ein Volumen von mehreren Mio. Euro/jährlich haben dürfte, einen Schattenhaushalt, der nicht nur an den politischen Gremien der Stadt vorbeigeführt wird, sondern auch nicht in die Kultur- und Sozialpolitik Bochums passt.«
Die Veranstaltung fällt wegen Erkrankung der Referentin aus! Am Dienstag, den 13. März stellt Bini Adamczak um 19 Uhr ihr Buch „Beziehungsweise Revolution – 1917, 1968 und kommende“ im Bahnhof Langendreer vor: „Im Oktober 2017 jährte sich die Russische Revolution zum 100. Mal. Anlass genug, die Ereignisse von 1917 durch das Prisma 1968 zu betrachten und beide Revolutionen in ein Verhältnis wechselseitiger Kritik zu bringen. Während 1917 auf den Staat fokussierte, zielte 1968 auf das Individuum. In Zukunft müsste es darum gehen, die »Beziehungsweisen« zwischen den Menschen in den Blick zu nehmen. „Beziehungsweise Revolution“ analysiert die revolutionären Geschlechterverhältnisse als Verhältnisse, die zwischen Privatheit und Öffentlichkeit, »Nahbeziehungen« und »Fernbeziehungen« geknüpft sind – das Geschlecht der Revolution. So tritt ein Begehren zutage, das nach wie vor seiner Realisierung harrt: das Begehren nach gesellschaftlichen Beziehungsweisen der Solidarität.
Zum Schutz der im Stadtgebiet lebenden Feuersalamander vor einer aggressiven Hautpilz-Art bittet die Stadt Bochum Personen, die Kontakt mit den Tieren oder ihren Lebensräumen haben, einige Verhaltensregeln zu beachten: »Der Feuersalamander zählt zu den sogenannten „Verantwortungsarten“ im Bundesprogramm für Biologische Vielfalt. In diesem Programm werde alle jene Arten aufgelistet, für welche die Bundesrepublik Deutschland eine besonders hohe globale Verantwortung für deren Schutz und Erhalt trägt, beispielsweise aus dem Grunde, weil der Großteil des weltweiten Areals einer Art sich auf deutschem Territorium befindet. Innerhalb seiner nordrhein-westfälischen Verbreitung befindet sich die schwerpunktmäßig im Bergland verbreitete Art in Bochum an ihrem nördlichen Arealrand. mehr…
Die Teilzeit und der Niedriglohn – in Bochum ist beides weiblich: Noch immer sind hier 68 Prozent aller Teilzeit- und Minijobs in Frauenhand. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zum Internationalen Frauentag am 8. März hingewiesen. Bei den rund 41.000 Teilzeit-Stellen in der Stadt liegt der Frauenanteil nach Angaben der Arbeitsagentur sogar bei 75 Prozent. Yvonne Sachtje, Geschäftsführerin der NGG Ruhrgebiet, spricht von einer „Karrierefalle“: Gerade in Hotels, Restaurants und Bäckereien seien Minijobs und Teilzeit-Verträge stark verbreitet. „Die Kellnerin in Vollzeit ist die Ausnahme“, so Sachtje. Wer jedoch 20 oder 25 Stunden arbeite, habe es beim beruflichen Aufstieg deutlich schwerer. Das gehe aus einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung hervor. Danach sind für Teilzeit-Beschäftigte auch Gehaltszuwächse und Beförderungen seltener. mehr…
Sonntag 04.03.18, 21:52 Uhr
Die Bochumer Linkspartei wählt neue Sprecherin und fordert:
Die Bochumer Linke hat ihren Kreisvorstand neu aufgestellt. Als neue Sprecherin wurde Sabine Lehmann gewählt, die bisher Beisitzerin im Vorstand war. Wiebke Köllner komplettiert den Vorstand. Zuvor verabschiedete die Kreismitgliederversammlung eine Resolution für eine soziale Wohnungspolitik und legte damit den Arbeitsschwerpunkt für die nächsten Wochen fest. Dazu erklärt der Kreissprecher der Bochumer Linken Amid Rabieh:„Ich freue mich sehr über die Wahl von Sabine Lehmann und Wiebke Köllner, sie sind eine tolle Verstärkung im gemeinsamen Kampf für ein soziales Bochum. Den Privatisierungsplänen von SPD und Grünen setzen wir unsere Politik für bezahlbare Mieten entgegen: Wir streiten dafür, dass der Grund und Boden rund um das Bochumer Rathaus öffentliches Eigentum bleibt. Mit dieser Klientelpolitik und Privatisierungsorgie muss Schluss sein. mehr…