Das Wunder der Arbeitslosenzahlen
Tobias Mann und Christoph Sieber haben am Dienstag erläutert, wie monatlich die zauberhaften Arbeitslosenzahlen kreiert werden. Die Novemberzahlen für Bochum: Die Arbeitagentur meldet in ihrer Pressemitteilung “18.549 gemeldete, arbeitslose Personen” bzw. eine Arbeitslosenquiote von 9,9 Prozent. Aus den Unterlagen der Arbeitsagentur geht hervor, dass tatsächlich 25.394 Menschen in Bochum arbeitslos gemeldet waren. 44.725 Personen in 23.124 Bedarfsgemeinschaften (Hartz IV Haushalte) werden in der Statistik aufgeführt. Die Zahlen hat die Arbeitsagentur in ihrem monatlichen “Arbeitsmarktreport” veröffentlicht. Die real gemeldeten Arbeitslosen werden in der Rubrik “Unterbeschäftigung” (Seite 9), die Zahlen der Bedarfsgemeinschaften sind unter dem Stichwort “Grundsicherung” (Seite 18) aufgeführt.
Scheinbar ehrlich veröffentlicht die Arbeitsagentur auch Zahlen von ihr so genannter “Unterbeschäftigung”. Der Begriff “Unterbeschäftigung” meint aber im wissenschaftlich üblichen Verständnis das partielle Fehlen von Arbeit. Also Menschen, die mehr Stunden ableisten wollen als sie tatsächlich tun. Das sind in Deutschland immerhin fast drei Millionen. Die Stunden, die ihnen fehlen, summieren sich auf nahezu eine Million Vollzeitstellen. 1)
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Was die Arbeitsagentur “Unterbeschäftigte” nennt sind ganz normale Arbeitslose, diese Rechnerei die gewohnte üble Statistik-Trickserei.
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1) https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2016/02/PD16_047_133.html
nebenbei:
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Hinzu kommt bundesweit noch eine sog. “stille Reserve” von etwa einer Million: Menschen, sich gar nicht melden, weil sie eh keine Aussichten auf einen Job sehen und durch Vermögen oder Partnerschaft auch keine Kohle vom Amt kriegen würden.
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Dazu viele, die sich unterhalb des Existenzminimums durchschlagen, weil sie die Schnauze voll habe von den Ämtern, und etliche hunderttausend, die sich ohne Papiere am unterirdischsten Ende der Ausbeutungsskala qälen lassen.
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Die Zahlen oben sind leider auas 2014, 2015 (etwas weniger) findet sich hier:
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https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2016/09/PD16_338_132.html