Die Linke im Rat schreibt: »Letztes Jahr hat ThyssenKrupp seine Edelstahlsparte inklusive des Bochumer Nirosta-Werks an das finnische Unternehmen Outokumpu verkauft. ThyssenKrupp hatte sich u.a. in Brasilien verspekuliert und brauchte Geld. Der Verkauf stieß natürlich bei der Belegschaft und in der Bevölkerung auf große Ablehnung. Mit der IG Metall wurde vereinbart: Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen an allen Produktionsstandorten bis Ende 2015, Standortgarantie für alle Standorte (außer Krefeld) ebenfalls bis Ende 2015, Sicherung der Flüssigphase im Stahlwerk Bochum bis mindestens Ende 2016. Zugesagt wurde von Outokumpu, dass das Bochumer Werk Ende 2015 einer Wirtschaftlichkeitsprüfung unterzogen und frühestens 2016 geschlossen werde. Heute hat Outokumpu mitgeteilt, dass das Bochumer Werk schon 2014 dicht gemacht wird. Betroffen sind ca. 450 Beschäftigte.
Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende der Linken im Rat Uwe Vorberg: mehr…
Der Stahlkonzern Outokumpu hat heute in einer Pressemitteilung u. a. angekündigt, das erst kürzlich von ThyssenKrupp erworbene Bochumer Stahlwerk bereits 2014 statt wie vereinbart 2016 zu schließen. Die IG-Metall erklärt dazu: »Die IG Metall hat den finnischen Stahlkonzern Outokumpu davor gewarnt, die mit der IG Metall geschlossenen Tarifverträge zu brechen. Das Unternehmen hat heute in einer Ad-Hoc-Mitteilung folgende Pläne angekündigt: Schließung des Stahlwerks Bochum bereits 2014 statt Fortführung bis Ende 2016 (Abbau von 450 Stellen), Reduzierung des Produktionsvolumens in Krefeld und Dillenburg um 350.000 Jahrestonnen auf rund 500.000 Jahrestonnen, Statt der vereinbarten 244 Millionen Euro nur 100 Millionen Euro Investition, Zusätzlich zu den Maßnahmen in Bochum ist der Abbau von rund 1000 weiteren Beschäftigten in Europa beabsichtigt, davon mehr als 800 in Deutschland: mehr…
Die Redaktion des Straßenmagazins bodo kündigt ihre Oktober-Ausgabe an: »„Das Leben ist doch keine Sondergenehmigung“: In seiner Oktoberausgabe stellt „bodo“ Elias und Luis vor, die als „Guaia Guaia“ seit drei Jahren unterwegs sind: ohne Wohnung, nur mit Instrumenten, Verstärker, Laptop und ihren Schlafsäcken. Ihre Straßenkonzerte werden meist von der Polizei beendet, doch inzwischen entern sie auch große Bühnen. „bodo“ porträtiert Fred Ape und spricht mit dem Musiker, Kabarettisten und Veranstalter über eine 40jährige Bühnenkarriere, den Berufswunsch Fußballtorwart und private Schicksalsschläge. Mit Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland diskutiert „bodo“ über Rentenpolitik, Altersarmut sowie soziale und geschlechtsspezifische Ungleichheiten: „Vier Jahre sind vertan“. mehr…
Ein offenes Treffen zur Vorbereitung der Proteste gegen den Bundeswehr-Einsatz auf der Berufsbildungsmesse im RuhrCongress findet am Dienstag, den 1. Oktober um 18.00 im Sozialen Zentrum statt. Im letzten Jahr hatte das Jugendamt als Veranstalter der Messe versucht, Proteste gewaltsam zu unterbinden. In diesem Jahr ist sogar ein „Sicherheitskonzept“ entwickelt worden, um eine ungestörte Bundeswehrwerbung durchzusetzen. Die KriegsgegnerInnen sind davon überzeugt, dass sich auch diesmal auf der Messe erweisen wird, dass Gewalt keine Lösung ist.
Am Dienstag, den 1. 10. zeigt das endstationkino um 19 Uhr den Dokumentarfilm Apple Stories. Die Firma Foxconn ist mit ihren Produktionsmethoden zum Synonym für die Schattenseite des Smartphone-Hypes geworden. Rasmus Gerlach hinterfragt die Herstellungskette moderner Handys am Beispiel des iPhones. Der Gegensatz könnte krasser nicht sein zwischen dem Spektakel bei der Eröffnung des Apple Stores am Hamburger Jungfernstieg und den Arbeitsbedingungen in den düsteren Zinnminen in Ruanda und den sterilen Fertigungshallen der Apple-Hersteller in China. Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Gespräch mit Wolfgang Schaumberg statt, Aktivist beim Forum Arbeitswelten und China-Kenner.
Die Soziale Liste schreibt: »Die Antwort der Verwaltung auf eine entsprechende Anfrage der Sozialen Liste an die Verwaltung macht die kritische Personalausstattung des Stadtarchivs deutlich. Zwei dem HSK-Konzept zum Opfer gefallene Stellen für die stadthistorische Sammlung und die Bildungs-/Öffentlichkeitsarbeit konnten nicht kompensiert werden. Von den 22 Mitarbeiter_innen scheiden mehr als die Hälfte in den nächsten Jahren altersbedingt aus. mehr…
Am kommenden Sonntag, den 6. Oktober, lädt das Vegane Picknick Bochum wieder zum gemeinschaftlichen Schlemmen ein. Weil die sommerliche Grillsaison vorbei ist, findet das selbstorganisierte kulinarische Ereignis ab sofort wieder als „Indoor-Picknick“ im Sozialen Zentrum statt. In der Einladung heißt es: „Wir schlemmen nach dem DIY (Do It Yourself) – Prinzip: Bringt mit, worauf ihr Lust habt, für euch und für alle anderen! So entsteht ein großes Buffet. Egal ob süß oder herzhaft, warm oder kalt – alles ist erlaubt, Hauptsache es ist vegan. Kommt zahlreich und bringt was Leckeres zu essen mit – wir freuen uns auf euch! Besteck und Geschirr sind vorhanden.“ Los geht es um 13 Uhr.
Im Mittelpunkt der Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht steht in diesem Jahr die Erinnerung an die Verhaftung und Verschleppung von jüdischen Männern in Bochum nach dem 9. November 1938. Im Einladungsflyer heißt es: »60 namentlich bekannte jüdische Männer aus Bochum wurden nach dem 09. November 1938 verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen verschleppt. Im ganzen Reich wurden etwa 30.000 Menschen Opfer dieser Verhaftungswelle. Was dies nach dem Schrecken der Reichspogromnacht für die Betroffenen bedeutete, ist kaum darstellbar. Die Verhaftungen dienten der Einschüchterung und der Nötigung der jüdischen BürgerInnen zur Auswanderung. Für die Betroffenen war die Verhaftung und die Einlieferung in ein Konzentrationslager eine Katastrophe für ihre bürgerliche Existenz und bedeutete einen vollkommenen Bruch mit ihrem bisherigen Leben. SchülerInnen des Neuen Gymnasiums Bochum beleuchten anhand ausgewählter Biografien die Dramatik des Geschehens für die Betroffenen und für ihre Angehörigen.«
Die Grüne Hochschulgruppe schreibt auf ihrer Webseite: »Seit einigen Tagen erschüttert ein Skandal die Ruhr-Universität Bochum. Der amtierende Sprecher des Studierendenparlaments, Dirk Loose, hat Wahlkampf für die Rechtsaußen-Partei Alternative für Deutschland gemacht. Der stellvertretende AStA-Vorsitzende Sebastian Marquardt (ebenfalls von der NAWI) soll sogar Mitglied der Rechtspopulisten sein. Dirk Loose war im vergangenen Jahr AStA-Vorsitzender einer Koalition aus Jusos, Internationaler Liste, GEWI und eben seiner NAWI. In diesem Jahr ist er neben seinem Amt als Sprecher des Studierendenparlaments (das höchste Amt in der Studierendenschaft) auch Wahlleiter aller Studierenden….« Zum ganzen Artikel.
Es gibt 2013 wieder eine rote ruhr-uni mit folgenden Vorträgen: 12. 11. ,Paul Mentz: Philosophie im Angesicht der Verzweiflung. Adornos negative Philosophie der Moral; 14. 11., Sven Ellmers: Moralische Ökonomie? Zu Axel Honneths normativer Rekonstruktion des Marktes; 21. 11., Andreas Giesbert: Arbeit und Entfremdung. Zur Ontologie des späten Lukács; 26. 11., Ingo Elbe: Carl Schmitts faschistischer Begriff des Politischen und seine Nachwirkung in der Gegenwart; 28. 11., Florian Hessel: „(Another) rehearsal for destruction“: Eine antichinesische Vorgeschichte des deutschen Antisemitismus. Alle Veranstaltungen beginnen um 19 Uhr an der Ruhr-Uni im Hörsaal HGC 30.
Die ultrarechte Splitterpartei Pro NRW hat für Samstag, den 5. Oktober um 11 Uhr in der Wohlfahrtsstraße den Start einer neuen Rundreise zu Flüchtlingsheimen angekündigt. Unter dem Motto „Nein zu Asylmissbrauch und Armutseinwanderung!“ soll in mehreren Städten NRWs gegen Flüchtlinge gehetzt werden. Die Kundgebung war ursprünglich wieder wie im Frühjahr in Leithe angemeldet worden. Irgend jemand muss dann Pro NRW verraten haben, dass dort seit Monaten keine Flüchtlinge mehr wohnen. Das Bündnis gegen Rechts wird eine Gegenkundgebung anmelden
Die Soziale Liste im Rat setzt sich dafür ein, auf den frei werdende Flächen von Opel vor allem arbeitsplatzintensive industrielle Ersatzarbeitsplätze zu schaffen und schreibt in einer Pressemitteilung: »Hierzu muss auch Opel einen entscheidenden Beitrag leisten. Bei einer Besichtigung der drei Werksflächen und Gesprächen mit Opel-Vertretern am 24. September konnten sich einige Ratsmitglieder, darunter auch der Ratssprecher der Sozialen Liste, Günter Gleising, von den gewaltigen Ausmaßen der Flächen und Hallen, die zum Teil schon leer stehen, überzeugen. Es wird eine gewaltige Aufgabe werden, diesen Strukturprozess zu bewältigen und Ersatzarbeitsplätze zu schaffen. mehr…
Gestern hat der Rat zum ersten Mal nach den Sommerferien wieder getagt und die Linksfraktion hat einen Bericht geschrieben: »Es war eine lange und zum Teil sehr emotionale Sitzung. Insbesondere die Frage, ob die Bundeswehr auf der Berufsbildungsmesse vertreten sein soll und ob die Stadt noch weiteres Geld in den Platz des Europäischen Versprechens stecken soll bzw. muss, war sehr umstritten. Wir informieren über folgende Themen: Die Grundstücksrichtlinie privilegiert UnternehmerInnen, die Leitlinien zur Entwicklung der Opel-Flächen, die Teilnahme der Bundeswehr an der Berufsbildungsmesse, der Platz des Europäischen Versprechens, die Benennung von Straßen und Plätzen nach Frauen, die Anfrage zu Gewalttaten durch Sportschützen, die Situation von wohnungslosen Menschen in Bochum. mehr…
Donnerstag 26.09.13, 20:32 Uhr
SPD und Grüne für die Bundeswehr auf der Berufsbildungsmesse
Am 20. 7. 2013 war an dieser Stelle zu lesen: »Das Bochumer Jugendamt hat […] die Bundeswehr in diesem Jahr nicht mehr zur Berufsbildungsmesse eingeladen. […] In der Ratssitzung am Donnerstag brachte die CDU einen Dringlichkeitsantrag ein, in dem die Oberbürgermeisterin (OB) aufgefordert wird, die Entscheidung zu revidieren und für die Teilnahme der Bundeswehr bei der Messe zu sorgen. Parallel dazu hatte die Bundeswehr bereits bei der OB interveniert. Inhaltlich stehen viele Mitglieder der SPD-Grünen-Ratsmehrheit dem CDU-Antrag nahe. Er wurde daher nicht abgelehnt, sondern an die OB zur Prüfung überwiesen.« Hierzu schrieb das Grüne Ratsmitglied Karsten Finke einen empörten LeserInnenbrief: »Der Satz “Inhaltlich stehen viele Mitglieder der SPD-Grünen-Ratsmehrheit dem CDU-Antrag nahe.†ist leider grob verfälschend! […] Der Satz hat nichts mehr mit Journalismus zu tun, er ist leider reine Propaganda. Ich hätte von bo-alternativ mehr erwartet. Echt schade.« Heute hat der Rat der Stadt Bochum mit großer Mehrheit dafür gestimmt, dass die Bundeswehr zur Berufsbildungsmesse eingeladen wird. Dagegen stimmten die Ratsmitglieder der Linken, der Sozialen Liste und Karsten Finke. Nicht „viele“ sondern alle anderen Mitglieder der SPD-Grünen-Ratsmehrheit, haben für die Einladung der Bundeswehr gestimmt.
Die Linke im Rat lädt zu einem Stadtrundgang zur Bochumer Frauengeschichte am Sonntag, den 29. September ein. Linda Unger vom feministischen Archiv ausZeiten wird in ca. 2 1/2 Stunden das Wirken von einigen Bochumerinnen näher bringen. Treffpunkt ist um 11 Uhr an der Glocke am Rathausvorplatz. Die Teilnahme ist kostenlos. In der Einladung heißt es: »Berühmte Frauen aus Bochum, gibt es die? Wie insgesamt in der Geschichtsschreibung tauchen in der Bochumer Öffentlichkeit die Verdienste von Frauen kaum in Erscheinung. Wer kennt z.B. Ottilie Schoenewald oder Elisabeth Treskow? Erstere war eine sozial engagierte jüdische Frauenrechtlerin. Treskow war Goldschmiedin und hat u.a. die „Meisterschale“ des Deutschen Fußballbundes angefertigt. Das feministische Archiv ausZeiten hat es sich zur Aufgabe gemacht, solche Frauen aus dem Schatten der Geschichtsschreibung zu holen und bietet Stadtrundgänge zur Frauengeschichte an. Die Linke im Rat findet das ein sehr unterstützenswertes Projekt.« Auch Männer sind zum Mitgehen eingeladen!