Die Linkspartei schreibt: »In einer für dieses Jahrzehnt bisher beispiellosen Anschlagsserie in Bochum und Wattenscheid wurden in den vergangenen Tagen Einrichtungen jüdischen Gedenkens geschändet. Am vergangenen Wochenende sind auf dem jüdischen Friedhof in Wattenscheid 25 Grabsteine mit Hakenkreuzen beschmiert und zum Teil umgestoßen worden. In der Bochumer Innenstadt wurden ebenfalls Gedenktafeln beschmiert. Bereits in der vergangenen Woche ist es in der Wattenscheider Innenstadt an einer Gedenktafel sowie am Standort der Stelen, die an die Synagoge Wattenscheid und die Opfer der Shoa erinnert, zu Schändungen gekommen. Hierzu erklärt Sebastian Michaelis, Sprecher Der Linken Kreisverband Bochum: mehr…
„Empörung, Zorn, Erschütterung“, so beschreibt Günter Gleising die Gefühle, die die Schändung von jüdischen Grabsteinen und antifaschistischen Gedenkstätten bei den Ratsmitgliedern der Sozialen Liste ausgelöst habe. Weiter schreibt die Soziale Liste: »Das Besudeln von Grab- und Gedenksteinen mit Hakenkreuzen, SS-Runen und Schriftzügen wie „Auschwitz“, „6 Mio Lüge“ und „Juden raus“ in Wattenscheid, Bochum-Mitte und auf dem Friedhof Freigrafendamm hat es in diesem Ausmaß bei uns noch nicht gegeben. Außerdem wurde die Stele auf dem Ehrenrundplatz für die von den Nazis ermordeten Widerstandskämpfer beschädigt. Die Eindeutigkeit der Hetzparolen und die Ausführung zeigen den neonazistischen Hintergrund der Schandtaten. mehr…
Die VVN-BdA erinnert in einer Pressemitteilung daran, dass sie gleich nach dem Freispruch gegen den Nazi-Chef Wulff durch das Bochumer Landgericht pünktlich zum Gedenktag 9. November 1938 (Reichspogromnacht) darauf hingewiesen habe, „dass das Gericht den Neo-Nazis eine Steilvorlage liefern würde.“ Weiter heißt es: „Jetzt ist es schlimmer gekommen, als wir ahnen konnten. Mit Entsetzen stehen wir vor den geschändeten jüdischen Gräbern und dem Denkmal für die jüdischen Opfer des deutschen Faschismus in Wattenscheid und vor dem Denkmal für die von den Faschisten ermordeten antifaschistischen Widerstandskämpfer auf dem Hauptfriedhof in Bochum. mehr…
Am 1. Adventssonntag, dem 28. November 2010 eröffnet Barbara Tewes eine Atelierausstellung, in der überwiegend Arbeiten der letzten zwei Jahre präsentiert werden. Die Ausstellung beginnt um 13:00 Uhr und endet um 19:00 Uhr. Ausstellungsort ist das Atelier in der Antoniusstraße 14 in Bochum – Stahlhausen. Weitere Informationen und eine Wegbeschreibung. Barbara Tewes engagiert sich auch als Kunstpädagogin. Seit 2003 ist sie z. B. künstlerische Leiterin für die Arbeit mit „Menschen mit Assistenzbedarf“ für den von Prof. Jessberger und anderen gegründeten Verein ku-bo.
Das Bochumer Friedensplenum koordiniert den nun schon siebten Neujahrsempfang der Sozialen Bewegung in Bochum. Er findet am Sonntag, den 23. Januar 2011 im Bahnhof Langendreer statt. Gruppen, Initiativen und Organisationen, die sich an dem Ereignis beteiligen wollen, werden gebeten, sich bis zum 6. Dezember beim Friedensplenum zu melden. Wer Bilder oder Filme über Bewegendes in Bochum für den Jahresrückblick zur Verfügung stellen kann, möge dies bis zum 8. Januar machen. Kontakt: rueckblick@friedensplenum.bo-alternativ.de
Die Literaturinitiative Treibgut präsentiert am Mittwoch, den 24. November um 20.00 Uhr im Kulturcafé an der Ruhr-Uni bereits zum 28. Mal mit „Gestrandet“ eine Bühne für junge Literaturtalente und Campus-AutorInnen. Prominenter Gast und Moderator der Offenen Bühne ist der Gewinner des renommierten Prix Pantheon 2010 und Deutscher sowie Vizeweltmeister im Poetry-Slam, der Bochumer Sebastian 23 (Foto). Ebenfalls zu hören sein wird Treibgut-Urgestein Uli Schröder unter dem Motto Ruhrpiranhas – Metropolensatire. mehr…
Montag 22.11.10, 07:00 Uhr
Eine filmische Spurensuche nach Frauenorten in Bochum
Am Sonntag, den 28. November findet von 17.00-20.00 Uhr im Frauenarchiv ausZeiten e.V., Herner Str. 266, eine Filmveranstaltung für Frauen statt. In der Ankündigung heißt es: »In der 1. Etage der VHS Bochum prangt ein Wandbild, das mit „Lesbians Unlimited“ unterzeichnet ist. Weiß Eine, wie und wann es dorthin gekommen ist, was sich hinter Lesbians Unlimited verbirgt? Informationen und Eindrücke aus der bewegten Frauengeschichte in Bochum vermitteln die Filmdokumente, die erstmals einer Frauenöffentlichkeit gezeigt werden. Die Videos wurden vorwiegend in den 1990er Jahren von filmschaffenden Frauen aus Bochum gedreht und gehören zum Bestand des Videoarchivs von ausZeiten. mehr…
Auch der Gedenkstein am Ehrenrundplatz mit der Grabstätte der antifaschistischen Widerstandskämpfer der Gruppe „Pöppe / Schmittfranz†auf dem Bochumer Hauptfriedhof am Freigrafendamm ist am Wochenende mit Nazi-Schmierereien besudelt worden. Er ist von der “Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Bochum†(VVN-BdA Bochum) gestiftet worden. Das Foto zeigt den Gedenkstein bei der Einweihung.
Sonntag 21.11.10, 16:46 Uhr
Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof beschmiert und umgestoßen
Die Polizei berichtet heute, „dass etwa 25 Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof an der Bochumer Straße in Bochum-Wattenscheid mit Farbe beschmiert und zum Teil umgestoßen worden seien. Ein Zeuge hatte bei einem morgendlichen Spaziergang bereits am Samstag (20.11.2010) um 10:00 Uhr die Schmierereien und Beschädigungen feststellen können. Im Zuge weiterer Überprüfungen an jüdischen Einrichtungen und weiterer Gedenktafeln konnte an der Huestraße in der Bochumer Innenstadt eine ebenfalls beschmierte Gedenktafel aufgefunden werden. Eine Reinigung der betroffenen Objekte war aufgrund des heutigen Feiertages bislang nicht möglich.“ Siehe auch die Berichte in der WAZ Bochum und den RN Bochum. Bereits in der Nacht zum Freitag waren die Stelen beschmiert worden, die an die Synagoge und die jüdischen Opfer in Wattenscheid erinnern. Siehe auch Bericht der WAZ Wattenscheid.
Die Aktion pro Afrika in der Humanitären Cubahilfe lädt am Mittwoch , den 24. November um 19.30 Uhr zu einer Informationsveranstaltung im Bahnhof Langendreer ein. Renate und Herbert Querfurt berichten über die Arbeit der Initiative in Mali und eine Reise dorthin. Als Kurzfassung sagen sie: „Wir haben viel Aufbruchstimmung erlebt, Menschen, die sich aus den Fesseln der Armut befreien wollen und die wir unterstützen bei ihrem Engagement für eine bessere Zukunft. Die Effekte der Patenschaften für Schulen und ländliche Gesundheitsposten sind sehr gut, aber wir wurden auch überall mit großen Erwartungen empfangen, die Bürde der Hoffnung dieser Menschen begleitet uns seither. Und wir haben erlebt, dass Veränderung machbar ist. Das Material, das wir in den 5 Containern geschickt haben, wurde begeistert entgegengenommen. Und jetzt ist die Schule in Djigue fertig und eingeweiht worden, das Frauenprojekt bietet den Frauen eine bessere ökonomische Zukunft, das Dorf hat sauberes Trinkwasser.“
Die Bochumer Hochschulgruppe von Amnesty International schreibt auf ihrer Webseite: »Neben unserem aktuellen Semesterschwerpunkt „Asyl“ engagiert sich unsere Gruppe auch im Rahmen der seit einigen Wochen deutschlandweit laufenden Kampagne „Mehr Verantwortung bei der Polizei“. Wie der Spot zur Kampagne eindrucksvoll darstellt, geht es nicht nur um Vorfälle von unverhältnismäßiger Polizeigewalt. Zentrale Forderungen von Amnesty International sind:
* Kennzeichungspflicht für Polizisten!
* Menschenrechtsbildung der Polizei stärken!
* Vorgänge in Polizeigewahrsam aufzeichnen!
* Polizeiübergriffe unabhängig untersuchen!
Und jetzt? Online-Petition unterschreiben.«
Am Freitag, den 26. November findet im Sozialen Zentrum um 19.30 Uhr eine Lesung des linksalternativen Buch- und Zeitschriftenprojektes „der_notstand“ statt. Christoph Jünke stellt das von ihm herausgegebene Buch Linkssozialismus in Deutschland. Jenseits von Sozialdemokratie und Kommunismus? vor. In der Ankündigung heißt es: »Mit dem Neuaufgreifen vielfältiger alter Traditionen der deutschen Linken erlebt auch der Linkssozialismus eine Renaissance des Interesses. Linkssozialistische Strömungen und Traditionen zwischen und jenseits von Sozialdemokratie und Kommunismus werden wieder diskutiert, linkssozialistische Politiker und Vordenker früherer Zeiten (von Paul Levi und Richard Müller über Wolfgang Abendroth, Viktor Agartz bis zu Peter von Oertzen) wieder erinnert, bildungspolitisch und wissenschaftlich behandelt und neu aufgelegt.
Nicht selten wird sogar die neue deutsche Linkspartei in der heutigen Publizistik als „linkssozialistische“ bezeichnet. Doch was war dieser Linkssozialismus eigentlich? In welchem Zusammenhang stand er zu den ökonomischen und gesellschaftlichen Umbrüchen des 20.Jahrhunderts? Wie lässt er sich im Verhältnis zu anderen Strömungen der Linken bestimmen? Und sind seine Probleme und Lösungsvorschläge noch von Interesse für einen Sozialismus des 21.Jahrhunderts? Der Referent wirft einen Blick auf die Vergangenheit des deutschen Linkssozialismus, fragt nach seinen Charakteristika und zentralen programmatischen Traditionen. Und er diskutiert die Frage, was von dieser Tradition auch heute noch erinnernswert ist. Christoph Jünke, Jahrgang 1964, lebt und arbeitet als Historiker und Publizist in Bochum. Er ist Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der RLS Nordrhein-Westfalen, hat für diese die Tagung zur Problemgeschichte, Programmatik und Aktualität des Linkssozialismus im Dezember 2009 organisiert und ist Herausgeber des daraus entstandenen, soeben erschienenen Buches Linkssozialismus in Deutschland. Jenseits von Sozialdemokratie und Kommunismus? (Hamburg: VSA 2010). Zuletzt Autor von Sozialistisches Strandgut. Leo Kofler – Leben und Werk 1907-1995 (Hamburg: VSA 2007) und Der lange Schatten des Stalinismus. Sozialismus und Demokratie gestern und heute (Köln: ISP 2007).«
Am 3. -5. Dezember findet an der Ruhr Uni ein Kongress des umsGanze-Bündnisses zum Thema Arbeit und Krise statt. Näheres. Zur Vorbereitung auf die Veranstaltung bietet die Kommunistische Gruppe Bochum ein Kongress-Warm-up an. Am Donnerstag, den 25. November findet um 19.00 Uhr im Sozialen Zentrum eine Veranstaltung statt zum Thema „Crisis in Greece: Ursachen – Reaktionen – Perspektiven?“ In der Einladung heißt es: »Die Weltwirtschaftskrise der letzten Jahre fand ihren brisantesten Ausdruck in der Staatsverschuldungskrise Griechenlands: Sie traf einen wirtschaftlich und gesellschaftlich krisenhaften Staat, führte ihn zum beinahen Staatsbankrott und zu einem 750 Milliarden schweren “Rettungsschirm†aus der E.U. Der Staat verwandelte sich innerhalb von Wochen in ein Experimentierfeld einer neuen “Schockpolitikâ€: Unter dem Diktat der E.U. und I.W.F. setzt die griechische Regierung auf ein enormes Sparprogramm um die “Ausquetschmaschinerie†der Bevölkerung im Gang zu setzen. mehr…
Am Dienstag, den 23. November findet um 19.00 Uhr im Kulturcafé an der Ruhr-Uni in der Critix-Reihe ein Vortrag von Torsten Liesegang statt. Das Thema: Zur Psychopathologie des Vernichtungskrieges. Curzio Malapartes ‘Kaputt‘ (1944). In der Ankündigung heißt es: »Manchmal hilft das Lesen von schöner Literatur: Der erste umfassende Roman zum Vernichtungskrieg nimmt die Ergebnisse der neueren Täterforschung vorweg: „Ja, es ist wahr […]. Sie schlachten die Wehrlosen, sie hängen die Juden an die Bäume auf den Dorfplätzen, sie verbrennen sie lebend in ihren Häusern, wie die Ratten, sie erschießen die Bauern und die Arbeiter auf den Höfen der Kolchosen und Fabriken. Ich habe sie lachen, essen, schlafen sehen im Schatten der Leichen, die an den Ästen der Bäume schaukelten.“ Der frühere Faschist Curzio Malaparte, italienischer Kriegsberichterstatter an der Ostfront, schildert in seinem Anfang 1944 im von den Alliierten befreiten Neapel erschienenen Roman „Kaputt“ ein facettenreiches Porträt der deutschen Täter im Vernichtungskrieg. mehr…