Montag 22.11.10, 14:49 Uhr

Schändung


„Empörung, Zorn, Erschütterung“, so beschreibt Günter Gleising die Gefühle, die die Schändung von jüdischen Grabsteinen und antifaschistischen Gedenkstätten bei den Ratsmitgliedern der Sozialen Liste ausgelöst habe. Weiter schreibt die Soziale Liste: »Das Besudeln von Grab- und Gedenksteinen mit Hakenkreuzen, SS-Runen und Schriftzügen wie „Auschwitz“, „6 Mio Lüge“ und „Juden raus“ in Wattenscheid, Bochum-Mitte und auf dem Friedhof Freigrafendamm hat es in diesem Ausmaß bei uns noch nicht gegeben. Außerdem wurde die Stele auf dem Ehrenrundplatz für die von den Nazis ermordeten Widerstandskämpfer beschädigt. Die Eindeutigkeit der Hetzparolen und die Ausführung zeigen den neonazistischen Hintergrund der Schandtaten.
Die Bochumer Polizei- und Justizbehörden sind aufgefordert, nicht nur unter dem harmlosen Begriff „Sachbeschädigung“ zu ermitteln, sondern Aufgrund der Schwere und des Ausmaßes der Tat, auch gegen den Tatbestand der Volksverhetzung und Bildung einer terroristische Vereinigung. Die gesamte Bochumer und Wattenscheider Bürgerschaft ist aufgefordert die Neonazis in die Schranken zu verweisen. Ein Verbot der NPD, die in der letzten Zeit eine deutliche Nähe zu Mitgliedern der vor Jahren in Wattenscheid tätigen terroristischen Vereinigung „Aktion Volkswille“ erkennen lässt, ist schon lange überfällig.«