Archiv für den Monat: November 2007


Donnerstag 08.11.07, 19:00 Uhr
Urabstimmung an der Ruhr-Uni:

Semester-Ticket für ganz NRW

In der nächsten Woche wird in einer Urabstimmung unter den Studierenden der Ruhr-Uni entschieden, ob das NRW-weite Semester-Ticket an der Uni eingeführt wird. Während der Juso-AStA ausdrücklich keine Empfehlung für das Semester-Ticket abgibt, wirbt die alternative liste massiv für dieses Angebot auf ihrer Webseite: „Dreimal mal Köln oder einmal nach Winterberg und ihr habt es raus. Die Vorteile eines NRW-weiten Semesterticket sind offensichtlich. Freie Fahrt in ganz NRW, keine lästigen Übergangstarife, drastische Entlastung für Studierende die außerhalb des VRR Wohnen. Selbst Studierende, die kaum außerhalb des VRR Bereiches fahren, können den Mehrpreis ganz einfach rausfahren. Fahrten zum Kölner Karneval, oder zum Schlittenfahren nach Winterberg würden den NRW Aufschlag mehr als wegmachen (Und wer möchte diese Fahrten schon mit dem Auto machen?). Außerdem: bei den derzeitigen Spritpreisen kostet der NRW Aufschlag das selbe wie 23l (Benzin) oder 25l (Diesel). Diese Sprit-Mengen lassen sich sicherlich recht einfach einsparen, wenn hin und wieder mal vom Auto in die Bahn umgestiegen wird. Ökologischer ist es allemal!“


Donnerstag 08.11.07, 08:00 Uhr

megaFON – 6. studentisches theaterFESTIVAL bochum

Zum sechsten Mal lädt das studentische Theaterfestival megaFON vom 5.-9. Dezember Theatergruppen aus Deutschland und ganz Europa nach Bochum ein. Unter dem Motto „Richtung Ziel“ präsentiert sich megaFON mit Gästen aus Glasgow, Riga, Turin und Zagreb von „seiner internationalen Seite“ und kündigt an: »Produktionen aus den Bereichen Schauspiel, Performance, Figurentheater und Tanz zeigen die außergewöhnliche Bandbreite der studentischen Theaterszene Europas. Mit „The world is unreliable“ begeben sich die Schauspieler aus Glasgow auf eine schwindelerregende Suche nach Sinn und Sein. „Philf**k“ aus Gießen beleuchtet die Generation Praktikum mit viel Witz, Charme und Ironie. Besonders freuen darf man sich vor allem auf die Gruppe „Laboratory of Stage Arts“ aus Riga, die in ihrer mitreißenden Inszenierung multimediale Elemente aus Tanz und Street Perfomance verbindet. Aufführungsorte sind in diesem Jahr das Musische Zentrum der Ruhr-Uni Bochum und der Bahnhof Langendreer. Erstmalig widmet megFON eine ganze Veranstaltungsreihe dem Thema „Körpersprachen“. Neben verschiedenen Experten aus ganz Deutschland wird dazu die Leiterin des Deutschen Gebärdensprachentheater-Festivals, Pirilla Isabella, erwartet.«


Donnerstag 08.11.07, 07:45 Uhr

„Reclaim the Walls, Reclaim the Campus!“

Eine Aktionsgruppe an der Ruhr-Uni ruft für kommenden Montag zu einem Freestyle-Plakatierwettbewerb auf: „Die Möglichkeit zur freien Meinungsäußerung wird auf dem Campus der RUB immer weiter eingeschränkt. Das Anbringen politischer wie unpolitische Plakate ist mittlerweile auf wenige „legale“ Stellen reduziert. So genannte „Wildplakatierer“ werden von Mitarbeitern des Wachdienstes angehalten und aufgefordert, ihre Personalien abzugeben. Doch erlaubte, ‚freie Flächen‘ gibt es so gut wie keine mehr, seit der elitäre Hochmut die Uni ergriffen hat. Im Gegensatz dazu hat sich die Zahl kommerzieller Werbeflächen, die wie etwa im HZO z.B. für Studienkredite oder Handyverträge werben, drastisch erhöht. Wir wollen diesem Trend entgegenwirken und uns am Montag, den 12. November gemeinsam die Freiheit herausnehmen, unsere Uni nach unseren Vorstellungen zu gestalten und unsere Meinung über das Medium ‚wilder‘ Plakate äußern.“


Donnerstag 08.11.07, 00:00 Uhr
Die Freie Uni kritisiert:

„Undemokratisches Verfahren bei der Besetzung des Hochschulrates“

Am 24. November beschließt eine Findungskommission über die Zusammensetzung des neuen Hochschulrates der Ruhr-Universität. Die Freie Uni Bochum schreibt: »Am 25. Oktober hat die Ruhr-Universität eine neue Verfassung verabschiedet. Bereits dieser Vorgang fand unter mehr als zweifelhaften Bedingungen statt. In der ursprünglichen Abstimmung im Senat wurde der Passus über die Besetzung des neuen Hochschulrates durch externe Mitglieder zunächst abgelehnt. Daraufhin versuchte Rektor Elmar Weiler den Senat durch die Ankündigung zu beeinflussen, dass, wenn diese Entscheidung bestehen bleiben sollte, die Ruhr-Universität ohne Rektor dastehen würde. Mit der Androhung seines Rücktrittes versuchte er den Senat zur Umentscheidung zu nötigen. Offensichtlich war dieser Winkelzug erfolgreich: mehr…


Mittwoch 07.11.07, 22:00 Uhr

Grüne nur noch mit Rumpfvorstand

Auf der letzten Mitgliederversammlung der Bochumer Grünen wurde Martina Foltys-Banning überraschend als Vorstandsmitglied nicht wieder gewählt. Daraufhin haben Barbara Jung und Hermann Vößing, die mit mäßigen Ergebnissen wieder gewählt worden waren, die Wahl aus Solidarität nicht angenommen. Ein langjähriges Mitglied der Grünen schätzt den Vorgang „als Denkzettel der Fraktion“ ein. Der Kreisvorstand hatte u. a. bei der Entscheidung für das Konzerthaus heftige Opposition gegen die Zustimmung der Fraktion für das Millionenprojekt geleistet. Restvorstand sind nun Monika Gärtner und das Gründungsteam der Grünen Jugend und der Grünen Hochschulgruppe: Karsten Finke, Hans Grimm und Christian Michalak. Letztere überlegen wohl noch, ob sie weitermachen wollen.


Mittwoch 07.11.07, 21:00 Uhr
Freitag, 9. November, 15.00 Uhr, Dr.-Ruer-Platz

Gedenken an die Pogromnacht

Der Kinder- und Jugendring Bochum schreibt: »Am 09. November 1938 wurden in ganz Deutschland Synagogen und Gebetshäuser angezündet, wurden jüdische Geschäfte und Wohnungen geplündert, gab es zahlreiche Verhaftungen Unschuldiger und wurden mindestens 91 Menschen ermordet. Die Nazis ließen ihrem Hass auf die Juden – auch in Bochum – für alle sichtbar freien Lauf. Diese Nacht war das Signal zum größten und schlimmsten Völkermord in der Geschichte der Menschheit. In Bochum und in vielen anderen Städten in Deutschland wird mit Gedenkveranstaltungen das Gedenken an die Opfer der Pogrome vom 09. November 1938 bewahrt.
Da am 09. November 2007 um 16.30 Uhr der Schabbat beginnt, muss in diesem Jahr die Gedenkveranstaltung zum 69. Jahrestag der Reichspogromnacht auf 15.00 Uhr vorverlegt werden, damit die Mitglieder der Jüdischen Gemeinde an der Veranstaltung teilnehmen können.
Vor dem Hintergrund der Einweihung der neuen Synagoge in Bochum am 16. Dezember 2007, die ein Zeichen der Hoffnung ist, soll an das Ende der alten jüdischen Gemeinde erinnert werden. 1942 wurden in drei Transporten über 200 namentlich bekannte Bochumer Juden nach Riga, Zamosc und Theresienstadt deportiert. Nur ganz wenige von ihnen haben die Deportation überlebt. mehr…


Mittwoch 07.11.07, 20:00 Uhr

„Endlich wieder Streikkultur“

Am Bochumer Hauptbahnhof fand heute eine Solidaritätsaktion mit den streikenden LokführerInnen der GDL statt. Unter dem Motto „Endlich wieder Streikkultur – Solidarität mit dem Arbeitskampf!“ machten unabhängige AktivistInnen des „AK Soli“ mit Redebeiträgen und Transparenten ihre Unterstützung des Ausstandes sichtbar. PassantInnen wurden aufgefordert, sich in Zeiten der Ausbeutung zu organisieren und für ebenfalls gerechte Löhne einzustehen. Der AK Soli berichtet: »Trotz des schlechten Wetters wurden etwa 1000 Flugblätter verteilt. Begrüßt wurden darin explizit Durchhaltevermögen und Konfrontationsbereitschaft der GDL, sowie deren Forderung nach einer angemessenen Reallohnerhöhung, anstatt etwa einer Abwehr weiterer Verschlechterungen, wie im Tarifstreit mittlerweile meist üblich. Auch ein Streik im Güterverkehr und damit ein „Angriff auf die dt. Wirtschaft“ wurde ausdrücklich willkommen geheißen. „Manchmal muss es eben weh tun. Wenn die Wirtschaft meint, Arbeitnehmer als Lohnsklaven halten zu können sollten diese der Wirtschaft auf möglichst direktem Wege zeigen, was sie davon halten – und das geht nunmal nicht mit Trillerpfeife und Bratwurstprotest“, so eine Aktivistin. Ab morgen soll der Güterverkehr bundesweit für mindestens 42 Stunden lahmgelegt werden.“


Mittwoch 07.11.07, 19:00 Uhr

Neues zu den Verfahren gegen G8-GipfelgegnerInnen

Noch während des G8-Gipfels in Heiligendamm wurden neun Gipfel-GegnerInnen, darunter auch ein Student aus Bochum, in Schnellverfahren vor dem Amtsgericht Rostock zu Haftstrafen ohne Bewährung zwischen neuen und zehn Monaten verurteilt. Heute sollte vor dem Landesgericht Rostock das erste Berufungsverfahren gegen einen im Schnellverfahren verurteilten Aktivisten aus Spanien stattfinden. Daraus wurde jedoch nichts: Das Landgericht stellte fest, dass das Verfahren in dieser Form nicht hätte stattfinden dürfen: Er wurde nach dem Erwachsenenstrafrecht verurteilt, es hätte aber Jugendstrafrecht angewandt werden müssen. Die Bochumer Soligruppe schreibt: „Leider ist immer noch nicht klar, wann das Berufungsverfahren unseres Bochumer Genossen stattfinden wird. Klar ist aber, dass die GipfelgegnerInnen nicht im Schnellverfahren hätten verurteilt werden dürfen. Schnellverfahren dürfen eigentlich nur bei einfacher und klarer Sachlage zur Anwendung kommen und nicht aus Gründen der Staatsraison. Wir werden Euch auf dem Laufenden halten. Solidarität ist eine Waffe!“


Mittwoch 07.11.07, 18:00 Uhr
Geschichte wird gemacht! Es geht voran!

Häuserkampf in Bochum

Häuserkampf hat in Bochum eine bewegte Geschichte: Bo-Fabrik, Heusner-Viertel, Brückstr. 33, Antirassistisches Zentrum, fub… Im Sozialen Zentrum plant eine Gruppe für nächstes Frühjahr einen Stadtrundgang (wahrscheinlich per Rad), welcher diese Geschichte behandelt. Dazu werden Personen und Gruppen gesucht, die hierzu etwas beitragen können. Zur Planung heißt es: „Im Sozialen Zentrum haben wir einen Stadtplan aufgehängt und stellen kleine Fähnchen bereit, mit denen „historische“ Orte markiert werden können. Zudem könnt ihr mittels Karteikärtchen einige Stichworte zu den Orten loswerden. Falls ihr euch vorstellen könnt, den Stadtrundgang mitzugestalten, gibt es noch eine Möglichkeit einen Kontakt (Email, Telefon u.ä.) zu hinterlegen. Wir planen ein Vorbereitungstreffen Ende Januar / Anfang Februar.
Wir wollen nicht mit der Vergangenheit abschließen, sondern aus den Erfahrungen lernen und Perspektiven aufzeigen: Mit Spezialfähnchen können Gebäude markiert werden, die nur darauf warten, genutzt zu werden. mehr…


Mittwoch 07.11.07, 10:00 Uhr

»Lob der Verzweiflung«

Lob der VerzweiflungAm 9. November, dem 69. Jahrestag der Reichspogromnacht, präsentiert der Bahnhof Langendreer, Wallbaumweg 108 um 20 Uhr den szenischen Liederabend „Lob der Verzweiflung“ nach Texten von Theodor Kramer. Die Berliner Künstler Harald Hahn und David Fuhr haben Theodor Kramers Gedichte vertont und inszeniert. Ein trunken-melancholisches, übersprudelnd-sehnsüchtiges Programm zwischen Liederabend, Theater und Clownerie über Verfolgung, Exil, Widerstand und das pralle Leben.
Zwei Stimmen, ein Flügel, Bandonion, Gitarre, ein Pub, London 50er Jahre. Ein Koffer, ein Hut, die Bluesharp. Ein Kaffeehaus, Wien, 30er, zwei Sampler, die letzten Gewehre und die Texte des österreichischen Dichters Theodor Kramer, der 1939 als Sozialist und Jude ins englische Exil gehen musste.
Theodor Kramer (1897-1958): Ein „Asphaltdichter“, „Arbeiterdichter“, „erschreckter Kleinbürger“ – ein „Soziallyriker“, „Fress- und Saufdichter“, „Hypochonder“ – einer der „ganz großen der österreichischen Literatur“, ein „Kaffeehaushocker“, „hoffnungslos antiquiert“ und „unvergleichlich“.
Theodor Kramer wurde am 1. Januar 1897 in Niederhollabrunn in Niederösterreich geboren. Der Sohn des jüdischen Dorfarztes engagierte sich mit Hanns Eisler und Paul Lazarsfeld in der österreichischen Jugendbewegung und begann früh, Gedichte zu schreiben. mehr…


Mittwoch 07.11.07, 09:55 Uhr
Nina Hoger erinnert an das Elend des Exils

„Eine heimatlose Welt, die verfinsterte“

Am Samstag, dem 10. November, lädt die Christuskirche um 20 Uhr zu einem Abend mit Nina Hoger. Ihr nimmt man es ab, heißt es in der Einladung, „wenn sie an das Elend des Exils erinnert. An die Flucht vor den Nazis, die heimatlose Einsamkeit, den Rückzug in eigene Welten …
… und an das ungeheuerliche Glück, seinen Nachbarn, die zu Mördern wurden, entkommen zu sein. Es sind die Geschichten von Tausenden, die 1933 und nach dem Pogrom im November 1938 aus Nazi-Deutschland fliehen mussten. Es sind die Geschichten von Bochumern, die vor Bochumern fliehen mussten.“ Näheres.


Dienstag 06.11.07, 20:15 Uhr
Wenn die Oberen vom Frieden reden...

Sonderplenum des Bochumer Friedensplenums

Zu einem Sonderplenum für den heutigen Mittwoch, den 7.11.07, lädt das Bochumer Friedensplenum für 19.30 Uhr in den Bahnhof Langendreer ein: »Wir möchten abschließend beraten, wie wir Norbert Lammert und Jürgen Flimm in den Kammerspielen am 11.11. auf ihrem Kriegsabend begleiten. Kommt zahlreich!«


Dienstag 06.11.07, 19:41 Uhr
»Sozialpolitisch ist das verheerend.«

DGB gegen Zwangsverrentung und Statistik-Tricks

„Die zuletzt gesunkene Altersarbeitslosigkeit beruht wesentlich auf der 58er-Regelung, wonach in Bochum 964 Arbeitslose über 58 Jahre nicht in der offiziellen Statistik erscheinen. Durch diesen statistischen Trick sinkt die Arbeitslosigkeit bei Älteren,“ meint der DGB Regionsvorsitzender Michael Hermund. „Bundesweit sind das fast 400.000. Das sind fast so viele wie die Statistik ältere Arbeitslose über 55 Jahre aufweist.“ Der DGB fordert daher eine Änderung des SGB II, dass ältere Arbeitslose nicht gegen ihren Willen in eine Rente mit Abschlägen geschickt werden dürfen. „Wenn die Regierung jetzt tatsächlich etwas gegen Altersarbeitslosigkeit und Altersarmut tun will, muss sie ihre Bemühungen um die Wiedereingliederung älterer Arbeitsloser verstärken,“ so Hermund.
Auch in Bochum drohen ältere ALG II-Empfänger ab dem 01. Januar 2008 zwangsweise in die Altersrente mit Abschlägen abgeschoben zu werden. Das konterkariere alle Bemühungen zur Steigerung der Erwerbstätigkeit Älterer und erhöht das Risiko von Altersarmut. Die so genannte 58er-Regelung, nach der über 58-jährige Arbeitslose nur eingeschränkt der Arbeitsvermittlung zur Verfügung, läuft aus. Ursache hierfür ist das SGB II (Hartz IV) wonach Arbeitslose alles tun müssen, um ihre Hilfebedürftigkeit zu vermindern. Dazu zählt auch die Beantragung einer Altersrente mit Abschlägen von bis zu 18 Prozent. Dies gilt sogar für Angehörige des Hilfeempfängers.
DGB Vorsitzender Michael Hermund: „Es ist unverantwortlich, ältere ALG II-Bezieher in die Altersrente mit Abschlägen von bis zu 18 % abzudrängen. Einerseits proklamiert die Bundesregierung die Rente mit 67 im Zuge des demografischen Wandels, andererseits wird eine ganze Personengruppe auch gegen ihren Willen in die Rente abgedrängt. Sozialpolitisch ist das verheerend. Das Risiko steigender Altersarmut ist mittlerweile offensichtlich. mehr…


Dienstag 06.11.07, 19:18 Uhr

Soziale Liste: Bis zu 2.000 BochumerInnen droht die Zwangsverrentung

Die Soziale Liste Bochum will mit Aktionen für die Erhöhung des ALG II-Geldes von 347 auf 420 Euro eintreten. Auch die Erhöhung des Regelsatzes für Kinder auf 80 % sowie die Wiedereinführung von Einmalzahlungen bei außergewöhnlichen Belastungen wird gefordert. Geplant ist eine Unterschriftenaktion und die Durchführung von Informationsständen. Die Aktivitäten seien auch eine Reaktion auf die fehlende Bereitschaft bei den Bochumer Ratsparteien, eine Resolution zu diesem Thema zu verfassen. Lediglich die Grünen und die Linke hätten der Sozialen Liste im Rat hierfür Zustimmung signalisiert.
Die Soziale Liste Bochum wendet sich auch gegen die drohende Zwangsverrentung im Rahmen der Hartz-Gesetze durch das Auslaufen der so genannten 58er-Regelung. Nach dem 31. 12. 2007 droht ALG II EmpfängerInnen nach Vollendung des 58. Lebensjahres mit dieser Regelung der Zwang der „Inanspruchnahme einer Rente“ mit lebenslangen Rentenabschlägen bis zu 18 Prozent. Dies selbst dann, wenn die Höhe ihrer Rente niedriger ist als das ihnen zustehende Arbeitslosengeld. Die Rente wird dann von der ARGE als „Vermögen“ betrachtet, das in Anspruch genommen werden muss. Wie viele der 3.282 BochumerInnen, die älter als 55 Jahre und derzeit arbeitslos sind, von dieser Regelung betroffen seien, lasse sich nur schätzen, es dürften aber bis zu 2.000 sein.
Auf der Mitgliederversammlung der Sozialen Liste wurde berichtet, dass durch den Besitzerwechsel beim Möbelkaufhaus Hannibal, den Beschäftigten Lohneinbußen von mehreren hundert Euro drohen. Der neue Besitzer Poco wolle zwar die Beschäftigten übernehmen, aber neue Arbeitsverträge mit geringeren Entgelten abschließen. Im Wortlaut.


Pressemitteilung der Sozialen Liste vom 06.11.2007
Dienstag 06.11.07, 19:06 Uhr
Infostände und Unterschriftensammlung:

Soziale Liste fordert ALG II-Erhöhung auf 420 Euro – Protest gegen Zwangsverrentung

Die Soziale Liste Bochum will mit Aktionen für die Erhöhung des ALG II-Geldes von 347 auf 420 Euro eintreten, das wurde jetzt auf einer Mitgliederversammlung beschlossen. Auch die Erhöhung des Regelsatzes für Kinder auf 80 % sowie Wiedereinführung von Einmalzahlungen bei außergewöhnlichen Belastungen wird gefordert. Geplant ist eine Unterschriftenaktion und die Durchführung von Informationsständen. Start für die Aktion ist die kommende Montagsdemonstration.
Die Aktivitäten sind auch eine Reaktion auf die fehlende Bereitschaft bei den Bochumer Ratsparteien eine Resolution zu diesem Thema zu verfassen. Lediglich die Grünen und die Linke hatten der Sozialen Liste im Rat hierfür Zustimmung signalisiert.
Die Soziale Liste Bochum wendet sich auch gegen die drohende Zwangsverrentung im Rahmen der Hartz-Gesetze durch das Auslaufen der so genannten 58er-Regelung.
Nach dem 31. 12. 2007 droht ALG II Empfängern nach Vollendung des 58 Lebensjahres mit dieser Regelung der Zwang der „Inanspruchnahme einer Rente“ mit lebenslangen Rentenabschlägen bis zu 18 Prozent. Dies selbst dann, wenn die Höhe ihrer Rente niedriger ist als das ihnen zustehende Arbeitslosengeld. Die Rente wird dann von der ARGE als „Vermögen“ betrachtet, dass in Anspruch genommen werden muss. Wie viele der 3.282 Bochumerinnen und Bochumer, die älter als 55 Jahre und derzeit arbeitslos sind, von dieser Regelung betroffen lässt sich nur schätzen, es dürften aber bis zu 2.000 sein.
Auf der Mitgliederversammlung der Sozialen Liste wurde berichtet, dass durch den Besitzerwechsel beim Möbelkaufhaus Hannibal, den Beschäftigten Lohneinbußen von mehreren hundert Euro drohen. Der neue Besitzer Poco will zwar die Beschäftigten übernehmen, aber neue Arbeitsverträge mit geringeren Entgelten abschließen.

Bochum 2007-11-06