Archiv für das Jahr: 2002


Donnerstag 21.11.02, 12:00 Uhr

Persönliche Erklärung von Gabriele Riedl auf der Sitzung des Bochumer Stadtrates am 21.11.2002:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kollegen und Kolleginnen im Rat der Stadt Bochum,
bei der letzten Diskussion zum Thema Cross Border leasing mußte ich mir sagen lassen, dass mit Menschen, die in meinem moralischen Kategorien denken, keine Geschäfte zu machen seien
… ich hab natürlich den Rest der Sitzung über meine Geschäftsfähigkeit nachgedacht, aber dann befand ich den Gedankenfür richtig:
Nur es wird erst umgekehrt gedacht sinnvoll: Es gibt Geschäfte, die mit einer bestimmten moralischen Haltung nicht möglich sind.
Ich finde, Geschäfte, die der Moral entbehren, sollte eine Stadt wie Bochum nicht tätigen. mehr…


Ein Beitrag des Westdeutschen Rundfunks
Freitag 15.11.02, 12:00 Uhr
Hundert Jahre wie ein Tag

Die heimliche Globalisierung der Städte

WDR / DLR 2001
Autor: Eine so große Summe bekam die Stadt Köln noch nie überwiesen. 1,3 Milliarden Deutsche Mark standen eines Tages im April 2000 auf dem Kontoauszug. Er wurde im Rathaus der Millionenstadt gebührend bewundert. Freudestrahlend hielt Stadtkämmerer Werner Böllinger die Trophäe in die Fernsehkameras.
Sprecherin: Das Geld musste zwar umgehend auf die Cayman Islands in der Karibik zurücküberwiesen werden. Nämlich an den Absender in Georgetown, der Hauptstadt der Cayman Islands. Die Freude kam daher, dass Stadtkämmerer Böllinger von dem Milliardenbetrag immerhin 54 Millionen Deutsche Mark einbehalten konnte. Er überwies also am selben Tag nicht 1,3 Milliarden, sondern nur 1,246 Milliarden Deutsche Mark zurück nach Georgetown.
Autor: Auf der Überweisung, die der Stadtkämmerer so freudig in die Kameras hielt, war der Absender mit schwarzer Farbe unkenntlich gemacht. Das wird auf die Schnelle kaum einem Fernsehzuschauer aufgefallen sein. Seltsam. Warum gibt der Wohltäter sich nicht zu erkennen? Warum wird er von den Spitzen der Stadtverwaltung versteckt? Was will er mit
dem Millionengeschenk? mehr…


Mittwoch 01.05.02, 20:00 Uhr

Clement und Pfeifen


Ziemlich verbittert reagierten Ludger Hinse (DGB & IG-Metall), Ministerpräsident Wolfgang Clement und Oberbürgermeister Stüber (oben: v.l.n.r.) auf das Pfeifkonzert, mit dem der NRW – Regierungschef auf der 1. Mai-Kundgebung in Bochum empfangen wurde. 15 Gruppen und Initiativen hatten unter dem Logo „Tatort NRW“ erklärt: „Wir pfeifen auf Wolfgang Clement und die durch ihn vertretene rot-grüne Regierungspolitik!“ Sehr zum Ärger der SPD und der Gewerkschaftsspitze hatte sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, GEW, (Foto unten) diesem Protest angeschlossen. Clement rief den DemonstrantInnen zu: Sie sollten doch lieber studieren und erst mal älter werden. Auch Ludger Hinse ließ seinen Ärger raus. Er habe von der Bühne einen guten Überblick, es sei erstaunlich, wie viel Lärm 25 Leute machen könnten. Damit stachelte er erneut mehrere hundert Anwesende zu einem Pfeifkonzert auf. Das Linke Netzwerk Bochum hat Hinse kritisiert, weil er nicht „wahrgenommen hat, dass sich dieser Protest nicht gegen den DGB sondern gegen die rot-grüne Regierungspolitik in Düsseldorf und Berlin gerichtet hat.“ im Wortlaut.
Flugblätter und Fotos von der Kundgebung.