Das Bochumer Klimaschutzbündnis macht auf die laufende Petition zur Rettung der Bochumer Bäume aufmerksam. Sie kann von Bochumer Bürger und Bürgerinnen unterschrieben und weiter verbreitet werden. Sie soll dazu beitragen, in allen Stadtplanungsprozessen dem Erhalt von Bäumen und Waldgebieten auf dem Gebiet der Stadt Bochum den Vorrang einzuräumen.
bo-klima schreibt: »Konkreter Anlass für die Petition ist der Bebauungsplan für das ehemalige Gelände der Erich-Kästner-Schule, das für Wohnbebauung und für einen Gewerbebetrieb neu genutzt werden soll. Trotz jahrelanger Vorplanung durch Gutachten und Stellungnahmen ist ein Plan entstanden, der den Wald auf dem Gelände zur Abholzung frei gibt.
Alternativpläne des Bochumer Klimaschutzbündnis und anderer Umweltinitiativen berücksichtigen dagegen die Erhaltung und damit die Funktion des noch vorhandenen Waldes für den künftigen Hitzeschutz im Zeichen der bereits stattfindenden Klimaerwärmung. Der Ratsbeschluss zur Freigabe der Bebauung nach dem städtischen Plan ist auf den 21. November 2024 gelegt.
Das Bochumer Klimabündnis möchte aktuell mit dieser Petition im Rat der Stadt Bochum eine Verschiebung und einen neuen Prüfauftrag erreichen.
Gleichzeitig verfolgt die Petition die langfristige Priorisierung des Erhalts der Grünflächen auf Bochumer Flächen bei allen Stadtplanungsprozessen. Dies verringert ebenfalls Folgekosten wie die Neuaufforstung nach dem Bundesforstgesetz / Landesforstgesetz NRW, für die sich auf dem kleinen Bochumer Stadtgebiet schon gar keine Flächen mehr finden lassen. Die Priorisierung spart auf vielen Bochumer Flächen auch zusätzliche Kosten für die Bewältigung der Folgen der Hitzezunahme in der Stadt. Vorrang für Bäume und Wald in Planungsprozessen führt letztlich auch zu einem sparsamen Wirtschaften mit öffentlichen Geldern.
Die Petition ist veröffentlicht unter
Auch die Partei Volt fordert, den Wald zu erhalten
Volt Bochum schreibt (am 10. 10): »Um den Waldbereich an der Kreuzung Markstr./Stiepler Str. zu erhalten, legt die Partei Volt für die kommende Sitzung des Ausschusses für Planung und Grundstücke eine Anregung vor. Der Bebauungsplan 862 soll im Eilverfahren noch vor der endgültigen Aufstellung am 21.11.2024 im Rat geändert werden. Mit dem Vorschlag von Volt wird der bestehende Wald gesichert, neue Bäume gepflanzt und eine weitere Neuversiegelung wertvoller Flächen umgangen.
„Der kleine Wald auf der alten Fläche der Erich-Kästner-Schule ist laut vorliegenden Umweltbericht 50 Jahre alt und in einem guten Zustand“, erklärt Judith Wiemers, Sprecherin von Volt Bochum und Unterzeichnerin der Bürgeranregung gem. § 24 der Gemeindeordnung. „Die zum Beschluss vorgelegten Planungen der Stadt sehen dennoch vor, 750 wertvolle Bäume abzuholzen und dort ein neues Gewerbegebäude sowie einen großen ebenerdigen Parkplatz zu errichten. Dies ist absolut nicht mehr zeitgemäß und zudem auch unnötig, denn mit zwei Anpassungen können die gesunden Bäume erhalten bleiben und dennoch alle Ziele des Bebauungsplans realisiert werden.“
Der Neubau für das Gesundheitsgewerbe soll um lediglich rund 100m in Richtung Osten an die neue Erich-Kästner-Schule heranrücken. Die dortige Fläche ist ausreichend groß und bereits als Parkplatz versiegelt.
„Der bisher ebenfalls auf dem Waldgebiet geplante neue Großparkplatz mit 160 Stellplätzen ist in diesem Umfang laut der Verwaltungsvorlage nicht zwingend notwendig. Rund 100 Stellplätze reichen gemäß Stellplatzsatzung grundsätzlich aus. Eine angemessene Anzahl an Parkplätzen für das Gewerbe, für Besuchende des Wohngebiets sowie für die Schule und für die Sporthallen sollten als Tiefgarage realisiert werden”, sagt Wiemers.
Volt argumentiert, dass die Flächenversiegelungen für derart große Parkplätze aus der Zeit gefallen und auch die Stellplätze für die Wohngebäude im restlichen Plangebiet als Tiefgaragen vorgesehen seien.
Eine Frage: können nur BochumerInnen die Petition unterschreiben?
Und was ist mit Organisationen?
Äh.. das waren zwei Fragen…