Das Bochumer Stadtarchiv, Wittener Str. 47, lädt am Mittwoch, den 10. April um 19 Uhr zu einem Vortrag von Susanne Abeck ein über ein Konzept für das lange vergessene ehemalige Zwangsarbeiterlager in Bochum-Bergen: »Das Areal des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers in Bochum-Bergen ist flächenmäßig nicht groß, verweist jedoch mit seiner Nutzungsgeschichte bis nach Italien und Polen sowie in die West- und Ostukraine.
Männer, zum Teil noch Jugendliche, aus Capri, Charkiw, Krywyj Rih und anderen Orten wurden als Soldaten oder Zivilisten während des 2. Weltkriegs verhaftet und mussten auf der Krupp Zeche Gewerkschaft Vereinigte Constantin der Große über- und untertage Schwerstarbeiten.
Doch das Areal ist mehr als ein Denkmal gegen Rassismus, Gewalt und Gegenmenschlichkeit. Es steht zugleich für die Nachkriegszeit mit großer Wohnungsnot, dem Zuzug von Flüchtlingen und später für die „Gastarbeiter“ aus Griechenland, Italien und der Türkei.
Eingeladen wird zu einem Vortrag über diesen Ort und zu einem Austausch darüber, wie die Themenfülle in einem Gedenk- und Erinnerungsort in der ehemaligen, knapp 85 qm großen Kommandantur abgebildet werden kann.«
Die Historikerin Susanne Abeck hat im Rahmen eines Werkvertrags für die Stadt Bochum eine Recherche zur Bau- und Nutzungsgeschichte des ehemaligen Lagers durchgeführt und ein Grobkonzept für einen Gedenk- und Erinnerungsort entwickelt. Dies hat sie im August letzten Jahres im Kulturausschuss des Stadtrates vorgestellt. Seitdem ist von Seiten der Stadt nichts mehr passiert.
Die im Ratsinfosystem veröffentlichte Power-Point-Präsentation von Susanne Abeck im Kulturausschuss:
Die Antwort der Verwaltung auf eine von der Linksfraktion eingebrachte Anfrage des Bündnis gegen Rechts zur Entwicklung des Gedenkortes Bergen: