Montag 30.10.23, 07:28 Uhr

Jüdisches Leben vor, während und nach dem Faschismus in Bochum 2


Am Sonntag, den 5.11. laden VHS und VVN-BdA zu einem Stadtrundgang ein: »Angesichts der jüngsten Ereignisse um Israel-Gaza und kurz vor dem Gedenktag an die Reichspogromnacht nimmt dieser Stadtrundgang von VHS in Kooperation mit der VVN-BdA Bochum einen besonderen Stellenwert ein. Wie war das eigentlich mit dem jüdischen Leben „damals“ in Bochum? Es soll an etlichen Gebäuden, Stolpersteinen, Stelen, Plätzen folgenden Leitfragen nachgegangen werden: Wie viele jüdische Mitbürger:innen lebten 1933 und schließlich 1945 in Bochum?

Welche ökonomischen, politischen, religiösen Mentalitäten führten ab 1933 zu zunehmenden Diskriminierungen, Verfolgungen, Ausgrenzungen und schließlich Vertreibung und Vernichtung? Was wusste die Bochumer Mehrheitsgesellschaft von den einzelnen Etappen der Verfolgung ihrer jüdischen Nachbarn? Gab es Profiteure dieser antijüdischen Maßnahmen? Wie wurde auch in Bochum mit den Überlebenden von Vertreibung und Shoah umgegangen? Sind vergleichbare Ereignisse auch heute denkbar?
Der Stadtrundgang soll auch gegen den wachsenden Antisemitismus und Rassismus sensibilisieren und mobilisieren.«

Leitung: Wolfgang Dominik
Termin: Sonntag, 5.11. 2023 ab 14.00 Uhr
Treffpunkt: Glocke auf dem Rathausplatz
Teilnahmegebühr: 6 Euro, ermäßigt: 3 Euro


2 Gedanken zu “Jüdisches Leben vor, während und nach dem Faschismus in Bochum

  • Christine

    Was taugt eigentlich ein Antifaschismus im Täterland, der nicht klar und eindeutig solidarisch an der Seite von Jüdinnnen_Juden, wenn sie als solche angegriffen werden, und Israel als Staat des Schutzraums jüdischen Lebens in einer antisemitischen Welt steht?

    Die VVN Bochum konnte sich nach dem größten Massaker an Jüdinnen_Juden nach 1945 vom 7.10.23, bei denen auch zahlreiche nicht-jüdische Menschen ermordet und als Geiseln verschleppt wurden (und immer noch von der Hamas gefangen gehalten werden) nicht durchringen, an der Solidaritätskundgebung für Israel am 18.10.23 in Bochum offiziell als VVN teilzunehmen.

    Der Bundesvorstand der VVN hat die Massaker in einer offiziellen Stellungnahme benannt und sogleich unangemessene und anmassende Ermahungen an Israel angehängt, keine „Gewaltspirale“ folgen zu lassen und „Gaza nicht dem Erdboden gleichzumachen“.
    https://vvn-bda.de/vvn-bda-solidarisch-mit-den-opfern-des-antisemitischen-massakers/#more-5367

    Sowohl die Nichtteilnahme des VVN Bochum an der Solidaritätskundgebung für Israel in Bochum – die Jüdinnen*Juden absurderweise selbst organisieren mussten – als auch die unangemessene Stellungnahme des VVN-Bundesvorstandes haben in meinen Augen die VVN leider unglaubwürdig im Kampf gegen Antisemitismus gemacht.

    • Lena

      Wenn bereits eine derart unmissverständlich solidarische Positionierung wie die der VVN nicht mehr als glaubwürdig gelten soll, bloß weil sie im letzten Absatz auch auf die Zivilbevölkerung in Gaza hinweist, dann weiß ich auch nicht mehr weiter.

      Ich verstehe nicht, wie Menschen, die sich als israel-solidarisch verstehen, völlig die Augen davor verschließen können, dass der israelische Gegenangriff zwar die Infrastruktur der Hamas zerstören kann, aber die – dabei unvermeidbare – enorm hohe Zahl getöteter Palästinenser die Unterstützung für Hamas stärkt und damit die Gefahr für Israel erhöht. Man kann ja vielleicht in Abwägung der Alternativen trotzdem für diesen massiven Angriff sein, aber man kann doch nicht jeden, der das anders sieht, automatisch als unsolidarisch und potentiell antisemitisch hinstellen.

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