Für den heutigen Samstag hatte ein großes Bündnis verschiedener Bochumer Gruppen zu einer Wandermahnwache gegen die Festung Europa aufgerufen. In eindringlichen Redebeiträgen wurde dargestellt, welche katastrophale Situation heute bereits an den Außengrenzen der EU und auf den Fluchtrouten im Mittelmeer und in der Wüste herrscht, und wie die geplante GEAS-Reform diese Situation noch weiter zu verschärfen droht. Geplant sei, das individuelle Recht auf Asyl de facto abzuschaffen und menschenrechtliche Standards zu unterlaufen.
Wir dokumentieren die Redebeiträge im Wortlaut:
- Seebrücke Bochum
- Medizinischen Flüchtlingshilfe (MFH)
- Fridays For Future Bochum
- Amnesty International Bochum
- Pro Asyl (Audio, MP3, 1.7MB)
Unterstützende Gruppen:
- Seebrücke Bochum
- Refugee Law Clinic Bochum
- Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum
- Fridays for Future Bochum
- Amnesty international Bochum
- Fritz Bauer Forum
- Bochumer Friedensplenum
- DFG-VK Bochum Herne
- das Kollektiv e.V.
- Pax Christi
- Bochum gegen Rechts
- Omas gegen Rechts
- VVN-BdA Kreisvereinigung Bochum
- Offenes Antifa-Café Bochum
- Initiative Langendreer und Werne gegen Nazis
- Antifaschistische Linke Bochum
Unabhängig davon, dass überlegt werden sollte, ob diese Form der Wandermahnwache mit gefühlt ellenlangen Redebeiträgen, die doch nur die selber Mitlaufenden erreichen, sinnvoll ist, möchte ich darum bitten, doch bei der nächsten Aktion auf Bilder von toten Menschen (Erwachsene und Kinder) zu verzichten. So aufrüttelnd solche Bilder für einen Wohlstandseuropäer*innen auch gemeint sein mögen, vergesst bitte nicht, dass es auch andere Menschen in der Stadt gibt.
!TRIGGERWARNUNG!
An der letzten Station im Bermudadreieck habe ich mit zwei Kindern (beide ca. im Grundschulalter) gesprochen, die sich die Bilder angesehen haben. Der eine Junge hat dem anderen erklärt, dass er auch mit so einem überfüllten Boot gekommen ist. Er hat mir erzählt, dass er auch viele Tote gesehen hat und als sein Boot gesunken ist, sei er „ganz schnell“ geschwommen, aber eine Mutter mit ihrem Baby sei ertrunken. Das habe er gesehen…und so, wie dieser Junge seine Hände beim Erzählen geknetet hat, war er mit seiner Erinnerung wieder ziemlich in genau dieser Situation. Das muss nicht sein.