Sonntag 01.01.23, 18:35 Uhr
Religionsfrei im Revier lädt zum Ketzerfrühstück ein:

„Da kommen Engel wie gerufen“ 1


Am kommenden Sonntag, den 8. Januar lädt die Initiative Religionsfrei im Revier um 10.30 Uhr zu ihrem monatlichen Ketzerfrühstück in der KOFabrik, Stühmeyerstr 33 ein. In der Einladung heißt es: »Inhaltlicher Schwerpunkt wird die Diskussion über ein Interview in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Psychologie heute“ von Birgit Weidt mit Prof. Sebastian Murken sein.  „Da kommen Engel wie gerufen“. Murken erklärt u. a.:  „Tatsächlich ist die Mehrheit der Deutschen nicht mehr Mitglied einer Kirche. Dies verändert die religiöse Situation in unserer Gesellschaft grundlegend: Es ist nicht mehr eindeutig, ob die Mitgliedschaft in einer Kirche die gesellschaftliche Norm ist und ein Nicht-in-der-Kirche-Sein das Abweichende oder ob Konfessionslosigkeit das „Normale“ ist und die Glaubenden einer Minderheit angehören.“

„Das klassische religiöse Denkmuster war: Wer Gott dient, seine Gebote erfüllt und gottesfürchtig lebt, hat die Chance, seine Gnade zu erlangen und nach dem Tod ins Paradies zu kommen. Wer sich dem versagt, gehört zu den Verlorenen oder Verdammten. Deshalb galt: Ich richte mein Leben in der Gegenwart nach Gott aus, um später gerettet zu werden. Diese Denkbewegung hat in einer säkularen und individualisierten Welt ihre Plausibilität verloren. Heute heißt es: Man lebt nur einmal. Es geht darum, das Leben in dieser Welt auszuschöpfen, sich zu verwirklichen, zu genießen, Spaß zu haben. Es dominiert diesseitiges Denken.“

Murken beschreibt dann..  …“ein menschliches Urbedürfnis, nämlich sich in Verbindung zu bringen zu dem, was jenseits der eigenen Wahrnehmungsgrenze liegt.
„Hierbei gibt es keinen vorgeschriebenen Heilsweg mehr, sondern eine allgemeine, diffuse Vorstellung, dass da draußen ein wohlwollendes Universum existiert, mit dem es möglich ist, in Kontakt zu treten und Unterstützung zu erfahren.“

„Während beim klassischen monotheistischen Gottesglauben die Heilsbotschaft an Wahrheiten, Gebote und deren Befolgung gekoppelt war, fördert moderne Spiritualität das Bewusstsein und die Legitimität der eigenen Bedürfnisse und Gefühle. Der Gegensatz zum orthodoxen religiösen Ansatz, dass das jetzige Leben ein Jammertal, eine auszuhaltende Durchgangsphase sei, ist offensichtlich.“

Bei dieser Beschreibung bezieht sich Murken alledings nicht mehr auf Untersuchungen, sondern er versucht, „moderne Spiritualität“ mit diesem „Urbedürfnis“ der Menschen zu erklären.«

Das Treffen beginnt um ab 10.30 Uhr mit einem Frühstücksbuffet. Ab 11 Uhr startetet die Diskussionsrunde. Es ist vor allem für den Brötcheneinkauf sehr solidarisch, sich anzumelden: teilnahme@religionsfrei-im-revier.de. Unter dieser Adresse kann auch das Interview aus „Psychologie Heute“ angefordert werden.


Ein Gedanke zu “„Da kommen Engel wie gerufen“

  • Ich halte mich da ganz an Papst Franziskus d. XVI.

    Der sagte:
    „Beten und Arbeiten“
    Das reicht doch wohl voll und ganz
    Oder wollt ihr ständig Party machen (?)
    ;-)
    Früher im katholischen Jugendzentrum auf dem Land hieß es ja zumindestens noch:
    Kickern, basteln und beten
    Die Kirche wird auch immer ärmer
    ;-)

Kommentare sind geschlossen.