Montag 07.11.22, 11:04 Uhr
Am 9. November ab 12 Uhr in Wattenscheid

Gedenktag der Pogrome vom 9. November


Das Kuratorium „Stelen der Erinnerung“ organisiert am Mittwoch ab 12 Uhr in Wattenscheid wieder das Gedenken der Verbrechen der Nazis gegen die jüdische Bevölkerung: »Mit der Kundgebung des Kuratoriums Stelen der Erinnerung e.V. zusammen mit der Bezirksvertretung ist ein würdiger Rahmen geschaffen für die Erinnerung. Treffpunkt zum Auftakt ist der Betti Hartmann Platz vor dem Wattenscheider Rathaus. Der Platz ist nach Betti Hartmann benannt, die als 15jährige in Auschwitz ermordet wurde.

Um die Geschehnisse nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, ist es besonders erfreulich, dass auch diesmal wieder Schülerinnen und Schüler an der Gestaltung der Veranstaltung beteiligt sind. Diesmal ist es die Wattenscheider Hellwegschule, die sich mit einem Beitrag einbringt. Die Namen der 87 ermordeten jüdischen Wattenscheider Bürgerinnen und Bürger werden verlesen. Diese sind auch namentlich auf den Stelen benannt, auf dass sie unvergessen bleiben. Die jüdische Gemeinde Bochum Herne Hattingen wirkt wie in all den Jahren mit bei der Wattenscheider Veranstaltung. Das Totengebet, „Kaddisch“ wird würdiger Abschluss der Gedenkveranstaltung an den Stelen am Nivellesplatz sein.«

Informationen zum Kuratorium „Stelen der Erinnerung e.V.“

»Ziel des Vereins ist es, durch das Erinnern an die Verbrechen des Nazi-Regimes einen aktiven Beitrag zum Erhalt der freiheitlich demokratischen Grundordnung unserer Gesellschaft zu leisten.
Das Kuratorium verpflichtet sich insbesondere

  • zum Erhalt und der Pflege der Stelen am Nivellesplatz in Wattenscheid
  • zur Durchführung von Gedenkveranstaltungen an diesen Stelen
  • zum öffentlichen Gedenken beispielsweise an Betti Hartmann
  • und zur Würdigung des Lebenswerks von Hannes Bienert

Zu den regelmäßigen Aktivitäten des Kuratoriums gehört die jährliche Veranstaltung zur Erinnerung an die Reichspogromnacht am 9. November.
Hannes Bienert hatte dies vor vielen Jahren am Nivellesplatz begonnen, und damit eine wichtige Kultur des Gedenkens an die ermordeten jüdischen Mitmenschen auch in Wattenscheid begonnen. Dort stehen auch die gläsernen Stelen, die ohne sein persönliches Engagement dort nicht stünden.
Der Ostermarsch Rhein Ruhr macht seit Jahren Station in Wattenscheid. Noch vor dem Stopp an der Friedenskirche gibt es im Jahreswechsel ein Gedenken entweder an den Stelen am Nivellesplatz oder am Betti Hartmann Platz vor dem Rathaus.
Betti Hartmann war als 15jährige Wattenscheider Jüdin in Auschwitz ermordet worden. Ihr ist der Platz vor dem Rathaus gewidmet. An ihrem Todestag, dem 31.August und an ihrem Geburtstag am 19. Februar trifft sich das Kuratorium zu ihrem Gedenken.«