Montag 17.10.22, 11:15 Uhr
Besetztes Haus in Hamme

Stellungnahme der Besetzenden


Heute veröffentlichen die Besetzenden des Hauses in Bochum Hamme ihre Stellungnahme zu den Vorgängen: »Wir haben am 15.10.2022 das leerstehende ehemalige Awo Wohnheim an der Haldenstraße 47 in Bochum Hamme besetzt. Statt dem derzeitigen Leerstand soll dort ein offener Raum entstehen, der vielfältig genutzt werden soll. Trotz einem großem Polizeieinsatz am Samstag hält die Besetzung bis heute (Stand: Montag morgen) stand.

Um etwa 14.45 Uhr am Samstag (15.10.2022) haben Aktivist*innen das leerstehende Haus an der Haldenstraße 47 in Bochum Hamme besetzt. Das ehemalige AWO Wohnheim steht seit längerem leer und verfällt zusehends. Die herbeigerufene Polizei gelang mit Amtshilfe der Bochumer Feuerwehr bereits nach wenigen Minuten ins Gebäude. Nach dem die Besetzung via Twitter veröffentlicht wurde, wurde eine Mahnwache angemeldet, die zeitweise bis zu 100 Teilnehmer*innen hatte und sich via Sprechchören und Bannern mit der Besetzung solidarisierte. Eine Räumung des Gebäudes wurde durch die Polizei vorbereitet und mit der Baufälligkeit des Gebäudes begründet. Doch die Besetzung hielt stand.

“Wir freuen uns, dass die Polizei uns das Gebäude letztendlich doch überlassen hat” sagt Jessi Martens, eine der Aktivist*innen, “nun heißt es Arme hochkrempeln, das Haus und den Garten aufräumen und dann wird hier Leben reinkommen!” Geplant ist ein offener Raum, in denen sich die Nachbarschaft und alle interessierten und solidarischen Menschen treffen und organisieren kann, aber auch Platz für Kulturund Freizeit entstehen soll. “Das Haus und den Garten können wir vielfältig nutzen, sowohl als Treffpunkt für Gruppen, zum gemeinsamen gärtnern und werkeln oder auch als künstlerischer Freiraum” erklärt Martens weiter. Auch für die Organisierung in der bevorstehenden Krise mit steigenden Preisen in allen Lebensbereichen soll die Haldi47, wie die Besetzer*innen das Haus liebevoll nennen, genutzt werden. “Viele Menschen stehen bald vor der Entscheidung: Eine warme Wohnung oder einen vollen Teller. Von Kultur- und Freizeitaktivitäten, die meist nicht umsonst sind, können viele nur noch träumen.” erläutert Jan Tüll, ein Besetzer in der Haldenstraße “Wir müssen uns organisieren anstatt auf das nächste komplizierte Maßnahmenpaket zu warten. Direkte Aktion und gegenseitige Hilfe sind unser Lösungsansatz.”

So ist es der Plan zum Beispiel regelmäßig eine Küche für Alle (Küfa) anzubieten oder Raum für Selbstorganisation zu bieten.

Die Nachbar*innen in Bochum Hamme nahmen die Besetzung insgesamt sehr positiv auf. Die Solidarität und Neugier sind groß und so fanden schon am ersten Tag viele Anwohnende ihren Weg in die Haldi47.«

Bo-alternativ-Meldungen zur Besetzung der Haldenstr. 47