Freitag 05.08.22, 21:12 Uhr

Neuerscheinung: Werner Blumenthal – Rückblicke auf ein bewegtes Leben


Werner Blumenthal wurde als Sohn jüdischer Kaufleute 1923 in Bochum geboren. Er überlebte die Nazizeit durch rechtzeitige Auswanderung. Erst nach dem Krieg kehrte er nach Deutschland zurück. Das Leben des Friedens- und Anti-AKW-Aktivisten ist jetzt als Buch erschienen.

Sein Vater Gustav und dessen Bruder leiteten das Warenhaus ‘Heymann und Co.’. In der Pogromnacht am 9. November 1938 schlug die SA die Wohnung der Familie in einen Trümmerhaufen. Der Vater wurde in das KZ Sachsenhausen deportiert.

Zu dieser Zeit studierte Werner an einer jüdischen Handwerksschule in Berlin, nachdem er als Jude das öffentliche Gymnasium in Bochum verlassen musste. Mit dem allerersten Kindertransport für jüdische Kinder konnte er Nazi-Deutschland verlassen. Am 2. Dezember 1938 kam er in England an.

Bis 1940 wohnte er mit anderen Jugendlichen in einem Heim an der englischen Südküste, bis er in Kanada in einem Lager interniert wurde. Dort im Lager entwickelte er im regen Austausch mit politisch engagierten Menschen seine antifaschistische Überzeugung.

1942, nach der Rückkehr nach London, schloss er sich der Gemeinschaft der Freien Deutschen Jugend an.

Nach Kriegsende kehrte Werner nach Deutschland zurück, um für Frieden und Freiheit zu kämpfen. Als Journalist arbeitete er für verschiedene Zeitungen der KPD. Nach dem Verbot der Partei geriet er wegen seiner Aktivitäten in der Friedens- und Anti-Atom-bewegung in Konflikte mit der Justiz.

Von 1962 bis zu seiner Pensionierung arbeitete er in einer Essener Druckerei, wo er sich als Betriebsrat und Gewerkschafter für die Interessen der Arbeiter einsetzte. Zeitlebens engagierte er sich in der Ostermarsch- und Friedensbewegung.

Herausgebegeben von Sonja Banna, Rita Blumenthal und Klaus Blumenthal
sowie weiteren Mitgliedern der Familie Blumenthal

Werner Blumenthal
Rückblicke auf bewegte Jahre
492 S., Format A5, zahlreiche Dokumente und Fotos
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-931999-29-2
14,00 Euro

Bild: Stadtarchiv Bochum