In einer Dokumentation erinnert Heiko Koch daran, wie 1986 die Räumung der besetzten Pestalozzischule verhindert wurde. Im Vorwort heißt es: »„No Pasaran“- „Sie kommen nicht durch“. Diese antifaschistische Parole aus dem Spanischen Bürgerkrieg von 1936 bis 1939 ließ sich im Heusnerviertel am Aschermittwoch 1986 für einen Tag umsetzen. Am 12. Februar 1986 wollte ein Großaufgebot der Polizei die Räumung der besetzten Pestalozzischule im Bochumer Heusnerviertel durchsetzen. Der Räumungstermin war aber bekannt geworden und so bereiteten sich die BewohnerInnen des Viertels auf die Verteidigung der Schule vor.
Die Polizei schien ihrerseits über die Vorbereitungen des Viertels gewarnt, ließ sich im Viertel nicht sehen und schickte als Test zur Lage vor Ort einen Transporter vor. Dieser wurde umgehend von den vermummten BewohnerInnen mit Steinen und Zwillen angegriffen. Die Polizei hielt sich an diesem Tag vom Viertel fern und die BewohnerInnen konnten sich durchsetzen: No Pasaran.
Am Tag darauf verkündigte die Polizei: „Das Viertel steht auf der Liste. Es kommt vielleicht morgen, übermorgen oder nächsten Monat.“ Dieses Versprechen machte die Polizei am 12. März 1986 wahr und besetzte über Tage das Heusnerviertel mit mehreren Hundertschaften. Dabei wurde tagsüber und bei Nacht unter Flutscheinwerfer nicht nur die Schule, sondern auch mehrere Häuser abgerissen. Näheres.
Dass vorliegende Mietverträge die Stadt Bochum von ihrem Vorgehen nicht abhielt, verstand sich bei ihrer Rechtsauffassung wie von selbst. Und ihre Haltung gegenüber den ViertelbewohnerInnen hatte sie schon bei dem Abriss der Heusnerstraße 9 am 18. Dezember 1984 bewiesen. Näheres.
Zur Dokumentation mit einem Interview mit einem ehemaligen Besetzer aus dem Heusnerviertel:
Korrektur:
Die Heusnerstraße 22 gehörte der Familie Lüdtke und dort wohnte das Ehepaar Frau und Herr Lüdtke.
An der Fassade stand aus alten Zeiten “Milch- und Molkereiprodukte Joh. Lüchtemeier”.
Derjenige, der auf einem Treffen von den Erfahrungen aus seiner Jugendzeit schwärmte war Herr Lüdtke, nicht Herr Lüttkemeyer.
Die Lüdtkes, Lüchtemeier und Lüttkemeyer kommen und gehen. Ja ja, es ist viel Wasser den Fluß herunter geflossen.
Ja ja ;-)
auf dem einen foto haben die ja alle helme und sturmhauben auf. gabs da immer heusnerviertel auch nen motorradclub?
Bis Ende 1984 konnten DemonstrantInnen auch in Deutschland zum Schutz vor Polizeiknüppeln Helme tragen. Danach war dies per Gesetz verboten und Helme gelten seit dem als Passivwaffen (Orwell ick hör dir trapsen.)
Die Bilder mit den behelmten Menschen stammen von der großen Hafenstraßendemo im Dezember 1986 und aus Kopenhagen. Deswegen sind auch die links zu diesen Besetzungen genau neben den besagten Fotos. Dies soll die Auseinandersetzungsebene dieser Jahre aufzeigen.
Und ja. Es gab von 1981 bis 1983 vier Rockergruppen im Heusnerviertel.
Aber das ist eine andere Geschichte.