Freitag 28.01.22, 15:24 Uhr

Holocaust-Gedenktag 1


Über 150 Bochumer und Bochumerinnen haben sich am Donnerstagnachmittag am Husemannplatz eingefunden, um an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau vor 77 Jahren zu erinnern. Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee die letzten Überlebenden.

Aus Bochum und Wattenscheid wurden in der Zeit von 1933 und 1945 an die 700 Frauen und Männer jüdischen Glaubens deportiert und in den Vernichtungslagern Sobibor, Majdanek und Auschwitz ermordet.

non a parole – Antifaschistisches Kellektiv Bochum, Bochumer Bündnis gegen Rechts, Omas gegen Rechts und VVN-BdA Bochum hatten zu diesem Gedenken aufgerufen, bei dem die Namen aller bekannten Opfer verlesen wurden; außerdem – soweit bekannt – auch der letzte Wohnort, der Ort der Deportation und das Todesdatum.

Auf gut sichtbaren Transparenten, die in der Vergangenheit von Aktivist:innen und Bochumer Bürger:innen handschriftlich erstellt wurden, waren die Namen der Deportierten und Ermordeten festgehalten.

In vielen Bochumer Betrieben wurden ZwangsarbeiterInnen zur Arbeit gezwungen. Ca. 90 jüdische Häftlinge aus dem Außenlager des KZ Buchenwald haben zwischen 1943 und 1945 in Bochum ihr Leben verloren.

Die Erinnerung und das Gedenken an die Opfer des Faschismus soll auch Motivation und Ansporn sein, alle „rechten“ und rassistischen Entwicklungen abzuwehren.

Denn auch heute noch, 77 Jahre nach der Shoah, werden auf offener Straße Jüdinnen und Juden unter anderem auf Grund des Tragens der Kippa attackiert.

„Die Verbreitung rechter und antisemitischer Hetze auf Demonstrationen der sogenannten Querdenker oder in Manifesten extrem rechter Attentäter hat eine tödliche Vergangenheit.

Wir dürfen und können nicht zusehen, wie menschenfeindliches Denken und Handeln mehr und mehr Akzeptanz finden und sich immer weiter verbreiten.“


Ein Gedanke zu “Holocaust-Gedenktag

Kommentare sind geschlossen.