Dienstag 30.11.21, 13:25 Uhr
Stolpersteinverlegung für Hans Buxbaum

„Was bleibt, wenn der Vorhang fällt?“


Das Projekt „Stolpersteine für Homosexuelle“ lädt ein zur Verlegung eines Stolpersteins für Dr. Hans Buxbaum am Dienstag, den 14. Dezember 2021, ca. 12 Uhr auf dem Theatervorplatz.

»Sozialdemokrat – Schwul – Jüdisch
Wer in einer dieser drei Kategorien verortet wurde, war in der NS-Zeit unmittelbar ab Anfang 1933 in vielfältiger Weise bedroht. Von Betätigungsverbot, Berufsverbot über strafrechtliche Verfolgung bis zu völliger sozialer und gesellschaftlicher Ausgrenzung reichten die sich steigernden Willkür-Maßnahmen, die die Nationalsozialisten und ihre willigen Helfer praktizierten. Am Ende gingen viele Menschen in den Konzentrationslagern „durch den Kamin“, wie es die Häftlinge selbst formulierten. Ermordung von SozialdemokratInnen, Homosexuellen und Juden und Jüdinnen war Teil des Staatshandelns. Weitere Gruppen seien benannt:

Bibelforscher, Behinderte, Sinti und Roma, Frauen und Männer, die Abtreibungen befürworteten und den in Not befindlichen Frauen halfen, Obdachlose, Arbeitslose, Kommunisten, Wehr- und Kriegsdienstverweigerer, usw. Engagement, sei es sozial, sei es politisch, sei es durch besondere Leistungen, sei es als Mensch, zählten wenig bis gar nichts – in der NS-Zeit wurden Zugehörigkeit oder Nichtzugehörigkeit zu ideologischen und rassistisch formulierten Kategorien der Maßstab, ob ein Mensch Chancen auf Fortkommen, Leben und Unversehrheit hatte oder nicht. Worte wie „Volksfeinde, Volksschädlinge, Rasseschänder, usw.“ waren das sprachliche Abbild von Hitlers Gauland. Was mit Hetze und Jubel begann, endete …Für Homosexuelle endete die Verfolgung nach NS-Gesetzen erst 1969!

Dr. Hans Buxbaum, stellvertretender Theaterleiter, Regisseur und Oberspielleiter von 1926 bis 1933 am Bochumer Theater
– und aufgrund der damaligen Theaterehe mit Duisburg auch am dortigen Theater wirkend – fiel in alle drei Ausgrenzungskategorien: Sozialdemokrat, schwul, jüdisch.Bis heute ist der engagierte Theatermann weitestgehend vergessen. Erstmals wird nun an ihn erinnert. Der Beitrag „Was bleibt, wenn der Vorhang fällt?“ enthält wesentliche Teile des Lebens- und Verfolgungsweges von Hans Buxbaum. Und seines Widerstandes gegen Hitler-Deutschland. Lesen Sie dazu diese erste, schriftliche Publikation und Würdigung, die Hans Buxbaum in den Mittelpunkt stellt:
https://www.stolpersteine-homosexuelle.de/wp-content/uploads/2021/10/Was-bleibt-wenn-der-Vorhang-faellt-der-Theatermann-Dr.-Hans-Buxbaum-Stand-27.10.2021.pdf

Zum zweiten Teil der Würdigung lade ich Sie herzlich ein: Stolpersteinverlegung für Hans Buxbaum
Bochum, Theatervorplatz Schauspielhaus Bochum, Königsallee 15, 44789 Bochum
Dienstag, den 14. Dezember 2021, ca. 12 Uhr

(aufgrund der Tatsache, dass der Künstler Gunter Demnig nur einen ungefähren Zeitplan der Verlegung benennen kann und manchmal schon vor der geplanten Zeit erscheint, empfehle ich ca. 11.30 Uhr als Zeitpunkt einer Teilnahme)
Die Veranstaltung findet im Freien statt, bitte halten Sie die notwendigen Schutzmaßnahmen wg. Corona eigenverantwortlich ein.«