Das Politcafé azzoncao erinnert an den antifaschistischen Skinhead Feodor Filatov (Foto), der am 10. Oktober 2008 von vier Angreifern vor seiner Moskauer Wohnung erstochen wurde: »Er war einer der Gründer der antifaschistischen und antirassistischen Moscow Trojan Skins, einer Minorität unter den Moskauer Skinheads. Mit seinen Freund*innen stellte er sich handfest gegen die Übermacht russischer Nazigruppen, die in diesen Jahren zahlreiche Überfälle, Pogrome und Morde begingen. Im Oktober 2008 wurde Feodor selbst Opfer eines Angriffs der russischen Nazigruppe “Kampforganisation russischer Nationalisten” (BORN – Bojewaja organisazija russkich nazionalistow“) unter Ilya Goryachev.
Für das antifaschistische Graffito „uno di noi“, das im Dezember 2008 auf der Hermannshöhe entstand, führten wir Interviews in Rom, Mailand, Madrid, St. Petersburg und Moskau mit Angehörigen und Freund*innen der Ermordeten: Renato Biagetti, Davide Cesare, Carlos Palomino, Timur Kacharava und Feodor Filatov. In Moskau trafen wir Katya, die Lebensgefährtin von Feodor. Die Situation im Jahr 2009 war dermaßen schlecht für antifaschistische und linke Zusammenhänge, dass sie ihre Treffen nur klandestin in Parks und angrenzenden Wäldern abhalten konnten. So trafen wir Katya in einem Park und führten dort das Gespräch mit ihr.
Wir veröffentlichen hier noch einmal das Interview mit Katya, um an Feodor Filatov zu erinnern und um seiner Familie und Freund*innen an seinem 13. Todestag unsere Solidarität auszusprechen.
Feodor – unvergessen!«