Samstag 14.08.21, 10:32 Uhr
Symbolische Grundsteinlegung für das Fritz Bauer Forum

Ein Forum für den Kampf um des Menschen Rechte entsteht


Die ehemalige Trauerhalle Havkenscheid des Hauptfriedhofs Freigrafendamm soll in den nächsten zwei Jahren u. a. zur mutigsten Bibliothek der Welt umgebaut werden.

Am Mittwoch dieser Woche fand die symbolische Grundsteinlegung des Fritz Bauer Forums statt. Die Zusammensetzung der Gäste dieser Veranstaltung deutete darauf hin, dass hier etwas Besonderes entsteht: Ein Staatsminister a.D., der Deutsche Stifterpreisträger, der das Projekt unterstützt, der Bochumer Gerichtspräsident, Parlamentarier:innen, Vertreter:innen diverser Einrichtungen und Wirtschaftsunternehmen und ein Oberbürgermeister, der mehrfach betonte, wie er stolz darauf ist, dass das Forum nach Bochum kommt, sind bei solchen Anlässen nichts besonderes. Es war aber auch ein breites Spektrum von Aktiven aus den Sozialen Bewegungen in Bochum erschienen.

Irmtrud Wojak, Initiatorin und Geschäftsführerin des Fritz Bauer Forums teilte auch mit, dass das Politische Archiv mit seinen mehr als 50.000 Exponaten einer alternativen Gegenöffentlichkeit zukünftig hier seinen angemessenen Platz finden wird. In ihrer Beschreibung der Aufgabe des Forums sagte Dr. Wojak: „Fritz Bauer war die Stimme des Widerstands der Überlebenden. Unsere Aufgabe heute ist es, dass diese Stimme lebendig bleibt. Dass die mutige, oft aufopferungsvolle Geschichte vom Kampf um des Menschen Rechte erforscht, dokumentiert und weitererzählt wird. […] Lassen Sie uns diesen Widerstand gemeinsam im Fritz Bauer Forum erforschen: den Widerstand, der nationale Grenzen überschreitet, jedem Menschen zusteht und von jedem und jeder ausgeübt werden kann. Dessen Geschichte sich mit der Geschichte der Menschenrechte deckt, der Unantastbarkeit der Würde eines jeden Menschen.“ Die Rede im Wortlaut.
Antje Fehrholz, Leiterin des Gymnasiums Eickel, stellte ein Projekt vor, bei dem engagierte Schüler:innen die interaktive Fritz Bauer Bibliothek erprobt haben und selbst Geschichten vom Kampf um des Menschen Rechte erforscht und dokumentiert haben. Sie sagte: »Die Betrachtung der Menschen, die Widerstand leisteten und leisten, schafft Handlungsfähigkeit. Sie ist ein Weckruf, sie ist eine Motivation, sie dient als Vorbild und schafft Beispiele, unsere Menschenrechte und die Demokratie, in der wir leben, zu verteidigen. Schule schafft so ein Lernen durch Erzählen und Zuhören und nicht zuletzt bietet die Beschäftigung mit Menschen, deren Geschichte des Widerstands weitergetragen wird, eine Möglichkeit zur Erziehung zu Zivilcourage.« Die Rede im Wortlaut.