Wenn man im Stadion das Lied Bochum von Herbert Grönemeyer hört, weiß man, dass das Spiel gleich los geht. Die Spieler laufen auf das Spielfeld und das Publikum ist in gespannter Erwartung auf das Spiel. So ist es auch heute. Wir von der Radwende haben uns gedacht, eine kleine Aktion zum Aufstieg des VFL Bochum zu machen. Dabei ist der Titel nicht ohne Hintergedanken gewählt. Zum einen in der Bedeutung, dass unser VFL als Zweitligameister in die Bundesliga aufgestiegen ist, zum anderen, dass wir heute dafür werben, öfter auf das Rad zu steigen. Doch das ist teilweise gar nicht so ungefährlich. Anders als der VFL ist nämlich die Fahrradinfrastruktur in Bochum maximal Kreisklasse.
Es ist nicht die große Zahl von Menschen, die das Rad als Alltagsfahrzeug benutzt. Aber gerade das ist wichtig, um eine Verkehrswende einzuleiten, die dazu beitragen kann, den Klimawandel zu stoppen bzw die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen.
Wie stark sich das Wetter schon verändert hat, haben die verheerenden Flutkatastrophe in Folge Starkregens in Nordrhein Westfalen und Rheinland Pfalz deutlich gezeigt und auch die hohen Temperaturen, die im Moment im Mittelmeer zu Großbränden führen sind ein deutlicher Fingerzeig, dass die Auswirkungen des durch Menschen verursachten Klimawandels auch schon in unseren Breiten spürbar werden.
Ein wichtiger Baustein zur Einsparung von Klima schädlichem CO2 ist eine echte Verkehrswende. Diese kann aber nur gelingen, wenn es einen massiven Ausbau des ÖPNV und des Radverkehrs gibt. Dazu braucht es aber eine gute Radwegeinfrastruktur, damit das Alltagsradeln für alle möglich ist.
Damit das auch in Bochum passiert, haben wir uns dazu entschlossen, einen Radentscheid durchzuführen.
Ein Radentscheid ist in der ersten Phase ein Bürgerbegehren zur Verbesserung der Radinfrastruktur in Bochum.
Ein Bürgerbegehren ist eine Möglichkeit über eine Unterschriftensammlung den Rat der Stadt dazu zu zwingen, über Forderungen zur Verbesserung der Radinfrastruktur abzustimmen.
Für Bochum brauchen wir insgesamt 12.000 Unterschriften, damit wir erfolgreich sind und der Rat gezwungen wird, sich zu entscheiden, ob er unsere Forderungen zustimmt oder sie ablehnt.
Dabei haben wir vom Radentscheid Bochum sieben Forderungen an die Stadt gestellt. Diese kann man in unserem Flugblatt nachlesen. Sie stehen auch auf der zweiten Seite des zu unterschreibenden Blattes. Es sind ganz einfache Forderungen. Z.B. fordern wir 20 km neue Radwege pro Jahr oder Radschulwegpläne, die es ermöglichen, dass Kinder und Jugendliche mit dem eigenen Rad zur Schule zu fahren können.
Sollte der Rat unserem Bürgerbegehren nicht zustimmen, findet ein Bürgerentscheid statt, bei dem die Mehrheit der abgegebenen Stimmen darüber entscheidet, ob unsere Forderungen umgesetzt werden müssen.
Wenn ihr die Forderungen teilt, habt ihr die Möglichkeit, mit einer Unterschrift den Radentscheid zu unterstützen. Es gibt hier Menschen mit Klemmbrettern, wo ihr heute direkt unterschreiben könnt.
Auch am Stadion des VFL-Bochum gäbe es sicher Handlungsbedarf in Sachen Radverkehr. So fehlen leider am und um das Stadion herum gute Fahrradabstellanlagen. Das wäre gut für die Kinder und Jugendlichen, die mit dem Rad zum Training der zahlreichen Jugendmannschaften des VFL fahren.
Zum anderen wäre es auch für die Fans eine gute Möglichkeit zum Spiel zu kommen. Hier vielleicht von dieser Stelle an die Verantwortlichen des VFL die Bitte, mit gutem Beispiel voran zu gehen und hier Abhilfe zu schaffen.
Es gibt immer mehr Radentscheide in ganz Deutschland und zuletzt auch in unserer Nachbarschaft. So haben Essen und Marl einen Radentscheid erfolgreich durchgeführt. Das heißt, dass die Räte der Städte die Forderungen der Radentscheide übernommen haben.
Es geht nicht nur um unsere Zukunft, es geht vor allem um die Zukunft unserer Kinder. Ohne eine echte Verkehrswende wird es schwierig werden, die Klimaziele von Paris zu erreichen.
Danke für eure Unterstützung.