Donnerstag 15.07.21, 23:15 Uhr
BI Grabeland Am Ruhrort zum Hochwasser in Dahlhausen:

„Natur liefert fehlendes Klimagutachten“ 3


Für die Bürgerinitiative Grabeland Am Ruhrort erklärt Heike Schick: »In Dahlhausen ist die Straße Am Ruhrort diesseits des Bahndamms am schlimmsten vom Hochwasser betroffen. Seit den frühen Morgenstunden sprudelten Wasserfontainen aus den Kanaldeckeln des unterirdischen kanalisierten Baches, an den auch die geplante Einfamilienhaussiedlung angeschlossen werden soll. Anwohner haben in den letzten Monaten wiederholt auf die Gefahren durch Starkregen als Folge der Klimakrise hingewiesen. Ein hydrologisches Gutachten wie auch ein Klimagutachten sind nicht Teil des Bebauungsplan. Die Verwaltung begründet dies damit, dass diese Gutachten keine neuen Erkenntnisse liefern würden. Nun macht uns die Natur klar: die Gefahren von immer häufiger eintretenden Extremwetterereignissen sind real.

Es besteht ein Zusammenhang zwischen Hochwasser und der Versiegelung des Bodens. Deutschlandweit ist Bochum auf Platz 9 der Städte mit den am meisten versiegelten Flächen. In Dahlhausen ist die zur Zeit voll gelaufene Fläche des Neubaugebietes Am Ruhrort das einzige natürliche Wasserrückhaltebecken diesseits des Bahndamms. In seiner Begründung zur Bebauung setzt sich das Planungsamt über die Einschätzung von Wissenschaftlern der RUB hinweg, die die klimatisch wirksame Fläche als „von Bebauung freizuhalten“ einstuft.
Man kann sich kaum vorstellen, was eine Evakuierung für die Bewohner bedeutet, wenn man es nicht selbst erlebt hat.
Bei der Debatte um die Maßnahmen zur Eindämmung der Klimakrise geht es um Menschen, und nicht darum, Investoren einen finanziellen Profit zu verschaffen. Wenn es etwas Positives über den Tag des Hochwassers in Dahlhausen zu sagen gibt, dann ist es die Hilfsbereitschaft unter den Nachbarn.«


3 Gedanken zu “„Natur liefert fehlendes Klimagutachten“

  • Rohrbach

    Allein schon die Tatsache das hier ein Bach „verohrt“ ist.
    Was hat ein Bach in einem Rohr „zu suchen“?
    Im Ruhrgebiet sind 80% aller Bäche „verrohrt“.
    Nur 20% fließen noch an der Oberfläche.
    Selbst diese 20% sind durch Begradiigung in ihrem „fließverhalten“ stark eingeschränkt.
    Sie fließen dadurch z.B. deutlich schneller.
    Ökologisch betrachtet sind solche Gewässer weitestgehend tot.
    Na was wird denn nun passieren wenn das Oberflächenwasser der neuen Bebauung auch in dieses Rohr abgeleitet wird ?
    Das Rohr läuft bei Starkregen über.
    Damit das nicht passiert wird einfach ein größeres Rohr neu verlegt, oder ein 2 Rohr parallel verlegt.
    Sind dass die Maßnahmen die unser geliebter, allseits geschätzter, großartiger und wunderbarer Landesvater vorschlägt, wenn er im Fernsehen davon redet das mit Blick auf den Klimawandel etwas passieren muss (?).
    Manchmal, ja manchmal, habe ich das Gefühl, er sagt die Unwahrheit wenn er nur den Mund öffnet.

  • Ingo Franke

    Die Grünen wollten doch die Bebauung in Bochum eindämmen. Die Absicht hat drei Tage gehalten. Oder waren es vier? Sind die in Bochum noch wählbar?

    • Jens Lenser

      Die Grünen sind weder in Bochum noch sonstwo wählbar. Sie haben all ihre Ideale verraten und sind genau wie die anderen Parteien von Machtgeilheit getrieben.

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