Montag 21.06.21, 12:42 Uhr
Miet-Preis-Treiber stoppen! Protest vor Vonovia

Stoppt die Mietpreistreiber – Bundesweiter Mietenstopp


Redebeitrag – Mieterverein Bochum, Hattingen und Umgegend
Stichwort-Manuskript von Michael Wenzel 
Protestaktion vor Vonovia am 19. Juni 2021

Wir beteiligen uns gemeinsam mit dem DGB und weiteren Partner:innen

  • weil in Bochum jeder zweite Haushalt Anspruch auf eine Sozialwohnung hat, es aber nur noch knapp 13 Tausend davon gibt,
  • weil in Bochum jeder zweite Haushalt mehr als 30 Prozent des verfügbaren Einkommens für das Wohnen aufwenden muss,
  • weil in Bochum Normalverdienerhaushalte kaum noch Wohnungen mit angemessenen Mieten finden
  • weil in Bochum geringverdienende Menschen häufig völlig chancenlos sind

Warum ist die Vonovia ein guter Standort für unseren Protest?

  • Im Coronajahr 2020 eine Dividende von 37 Cent je 100 Cent Mieteinnahmen aus zuschütten, ist meiner Meinung nach ein sehr guter Grund.
  • Gleichzeitig wurde den Angestellten in der Wohnungswirtschaft für 2020 übrigens eine Nullrunde abverlangt.

Aber auch die städtische VBW ist leider kein Kind von Traurigkeit:

  • Rund 40 € monatlich führte die VBW im vergangenen Jahr pro Mietpartei der freifinanzierten Wohnungen an die Anteilseigner ab.
  • 80 Prozent an die Stadt, 20 Prozent an die – na, wer weiß es? – Vonovia!
  • Bei Neuvermietungen schlägt die VBW 20 Prozent auf die Mietspiegelwerte auf. Da nähern wir uns inzwischen der 8-Euro-Marke

Unsere zentralen Forderungen

  1. Mieten einfrieren
    Bundesweit für 6 Jahre
    Die Mieten sollen auf dem jetzigen Stand flächendeckend und bundesweit für sechs Jahre eingefroren werden. Auch bei Wiedervermietungen braucht es strikte Oberwerte. Die Überforderung mit bislang überhöhten Mieten muss ein Ende haben. Im Klartext: Keine Mieterhöhungen mehr! Das gilt auch für Staffel- und Indexmieten.
  2. Fairmieter:innen unterstützen
    Ausnahmen mit Oberwerten
    Damit faire Vermieterinnen, wie etwa viele Genossenschaften und private Vermieter:innen, nicht in Bedrängnis kommen, soll ihnen eine maximale Mietsteigerung von 2 Prozent jährlich erlaubt sein. Dies, insoweit die bislang gezahlte Miete bestimmte Oberwerte nicht übersteigt.
  3. Bauen, bauen, bauen
    Bezahlbare Mietwohnungen statt Luxus
    Neubau ist ausgenommen, damit weiter dringend benötigter Wohnraum geschaffen wird. Klar sein muss aber auch: Niemand braucht weitere Luxuswohnungen. Neubau hilft nur, wenn bezahlbare Mietwohnungen entstehen!

Perspektivisch brauchen wir aber viel mehr:

  • Eine offene Diskussion zum Thema Vergesellschaftung
  • Einen neuen gemeinwohlorientierten Wohnungsmarktsektor
  • Nicht nur Neubau, sondern vor allem auch bestandsichernde Maßnahmen – Stichworte: Bezahlbarkeit und Graue Energie!