Sonntag 20.06.21, 20:15 Uhr

Redebeitrag der GEW zum geplanten Versammlungsgesetz in NRW


Auch wir von der GEW Ortsgruppe in Bochum schließen uns den Forderungen des Bündnisses an. Und dabei geht es uns nicht nur darum, dass einheitliche Kleidung bei Versammlungen unterbunden werden soll. Natürlich geht auch bei uns kein Streik und öffentlicher Auftritt ohne die gute alte Streikweste. Da lassen wir uns auch nicht mit einer schnöden Streikwurst befrieden.

Als Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft sind wir nicht nur Arbeitnehmer*innenvertreter*innen und verteidigen, dass wir unsere Anliegen und politischen Forderungen jederzeit und frei vorbringen können. Wir wissen besonders durch unsere tägliche Arbeit: Gesellschaftliche Weiterentwicklung ist ein zentrales Element unserer Demokratie, ob es um Klimaschutz geht, Bildungsgerechtigkeit oder die Anerkennung einer diversen Gesellschaft.

Wir als GEW wissen sehr genau, dass es für gesellschaftliche Veränderungen inhaltliche Grundlagen braucht. Bestenfalls können wir diese in den Bildungseinrichtungen erfahren und erweitern. Das Wissen und die Diskussion darüber reicht jedoch nicht.

Wir müssen das Recht haben, unsere Forderungen nach einer guten Welt und einem guten Leben für alle von uns jederzeit in die Öffentlichkeit und auf die Straße tragen zu können, ohne für unser politisches Engagement möglicherweise belangt werden zu können, denn das ist einer der wichtigsten Bausteine unserer Demokratie.

Und das sollten wir nicht nur theoretisch in der Schule lernen, so wie es übrigens auch im Lehrplan steht, sondern auch leidenschaftlich umsetzen müssen.

Ob als Gewerkschafter*in in der Streikweste, in wenn es um unsere Arbeitsbedingen geht, als Schwimmverein im Badeanzug wenn die Stadt das Schwimmbad schließen will oder als Klimaaktivist*in in weißem Overall, wenn es um den Umweltschutz geht. Und dabei geht es um mehr, als unsere Bekleidung. Es geht um die Ausübung unserer demokratischen Rechte, auf die wir uns alle mal zusammen geeinigt haben.