Freitag 02.04.21, 21:33 Uhr

Wohnen in Bochum: Corona verdirbt die Preise nicht


Bauen und Wohnen in Bochum ist durch die Corona-Pandemie nicht billiger geworden. „Die Entwicklung am Bochumer Grundstücksmarkt setzt sich ungebrochen fort“, sagt der Vorsitzende des Gutachterausschusses, Tim Mausbach-Judith bei der Vorstellung des Grundstückmarktberichts. „Etwaige Unsicherheiten in der Corona-Pandemie haben bisher keine Auswirkungen auf den Immobilienmarkt gezeigt. In nahezu allen Teilmärkten, in denen wir das Thema „Wohnen“ abbilden, haben die Preise wie auch in den letzten Jahren erneut deutlich angezogen.“ Auch die Mieten sind nach dem am 1. April in Kraft getretenen neuen Mietspiegel deutlich gestiegen. 

Die Stadt schreibt in ihrer Pressemitteilung zur Vorstellung des Berichts: „Trotz der allgemeinen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie stellt sich der Grundstücksmarkt in Bochum insgesamt stabil dar. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der eingegangenen Kaufverträge um rund 13 Prozent auf 2.524 gesunken. Da jedoch teilweise mehrere Objekte in einem Kaufvertrag (Paketverkäufe) veräußert wurden, ist festzuhalten, dass insgesamt 3.026 Objekte im Berichtszeitraum veräußert worden sind.

Der gesamte Geldumsatz des Immobilienmarktes betrug im Jahr 2020 in Bochum 687 Millionen Euro, was einem Rückgang zum Vorjahr von rund 14 Prozent entspricht. Die Anzahl der auswertbaren Kaufverträge blieb dabei nahezu konstant. Trotz Kontaktbeschränkungen und der weitreichenden Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus sank die Zahl der auswertbaren Transaktionen um lediglich ein Prozent auf eine Gesamtzahl von 2.317 Kauffälle.

Für den Teilmarkt der bebauten Grundstücke in den Sektoren Ein- und Zweifamilienhäuser setzt sich die Preissteigerung des Vorjahres weitgehend fort. Der Durchschnittspreis für neu errichtete Ein- und Zweifamilienhäuser beträgt rd. 3.250 Euro/qm. Dies entspricht einer Preissteigerung von rund neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Nach einer durchschnittlichen Steigerung von rund 21 Prozent bei Neubauten im Jahr 2019 erhöhte sich der Durchschnittspreis für ein neues Eigenheim im vergangenen Jahr nochmals um neun Prozent“, so Mausbach-Judith. Für ein gebrauchtes Eigenheim lag der durchschnittlich gezahlte Kaufpreis bei rund 355.600 Euro und damit rund zehn Prozent höher als im Vorjahr.“

Neuer Mietspiegel

Am 1. April ist zudem der neue Bochumer Mietspiegel für freifinanzierte Wohnungen in Kraft getreten. Er weist einen spürbar stärkeren Mietenanstieg auf als in den Jahren zuvor. Der Mieterverein Bochum schreibt dazu auf seiner Homepage:

„Die Durchschnittsmiete lag bei 6,36 € pro qm. Das sind fast genau 8 % mehr als bei der letzten Datenerhebung für den Mietspiegel 2017. Macht also einen durchschnittlichen Mietenanstieg von 2 % pro Jahr. „Das kann man immer noch „moderat“ nennen“, sagt Sabine Mosler-Kühr, Rechtsberaterin und stellvertretende Geschäftsführerein, die den Mieterverein im Arbeitskreis Mietspiegel vertritt. „Aber es ist spürbar mehr als früher und auch deutlich mehr als die allgemeine Inflationsrate im gleichen Zeitraum.“ Man merkt also an der Mietenentwicklung, dass der Wohnungsmarkt in Bochum langsam aber stetig enger wird.“

Was im Mietspiegel selber gar nicht drinsteht, bei der Datenauswertung aber ermittelt wurde: Die im Corona Jahr 2020 (durch Mieterhöhung oder Neuvermietung) vereinbarten Mieten lagen mit 6,60 € pro qm 2,6 % höher als die im Jahr davor vereinbarten.

Mehr dazu auf der Homepage des Mietervereins:
https://www.mieterverein-bochum.de/2021/04/01/neuer-mietspiegel-fuer-bochum/