Freitag 02.04.21, 09:55 Uhr
Frauenstreik als beginnende proletarische Öffentlichkeit?

Wenn wir streiken, steht die Welt still


Im Rahmen der feministischen Aktionswochen Bochum lädt die Initiative Frauenkampftag Bochum am 8. April um 19 Uhr zu einer Zoom-Veranstaltung mit Selina Arthur ein zum Thema „Wenn wir streiken, steht die Welt still – Frauenstreik als beginnende proletarische Öffentlichkeit?“: »Nachdem bereits 2018 in verschiedenen Ländern der Welt riesige Frauenstreiks stattgefunden hatten, wurden dieses Jahr auch in Deutschland alle FLTI* zum politischen Streik aufgerufen. Am 08. März 2019 hoben die feministischen Streiks die Welt wieder ein Stück aus den Angeln: Weltweit streikten und demonstrierten Millionen Menschen gegen die Zurichtung in Geschlechter und die patriarchalen Verhältnisse im Job, in ihren Wohnungen und auf den Straßen.

Die Aktionen am 08. März sollten das Patriachat auf verschiedenen Ebenen treffen, im Öffentlichen und im Privaten, und Druck aufbauen anstatt zu appellieren. In Deutschland wurde über Möglichkeiten des politischen Streiks diskutiert und dieser bis ins bürgerliche Lager hinein in Erwägung gezogen – tatsächlich gestreikt wurde aber so gut wie gar nicht. Dennoch sprach der Streikbegriff viele von uns an, sich schließlich auf unterschiedliche Art am 08. März zu beteiligten: Er ermöglichte, verschiedene feministische Themenfelder, die derzeit zwar wieder verstärkt sichtbar, aber dennoch oft als einzelne, isolierte Konflikte verhandelt werden, tendenziell aufeinander zu beziehen. Das politische Potential der feministischen Streiks hat viel damit zu tun, wie unsere Erfahrungen in ihnen verhandelt werden, insbesondere in der Art, wie Erfahrung in der Öffentlichkeit organisiert oder auch nicht organisiert wird. Für den Vortrag haben wir unsere Überlegungen zur feministischen Praxis um den 08. März in Hamburg systematisiert und noch einmal grundlegender über Aktivismus, feministische und linke Praxis und Organisierung nachgedacht. Dazu haben wir einige interessante Ideen in linksradikalen Organisierungsdebatten und bei Oscar Negts und Alexander Kluges Theorie zu Öffentlichkeit und Erfahrung gefunden. Unsere Thesen möchten wir gerne mit euch diskutieren, um für kommenende Auseinandersetzungen klüger zu werden.

Den Zoom Link gibt es 30 Minuten vor Beginn der Veranstaltung hier