Donnerstag 05.11.20, 21:17 Uhr

Quer und wie weit rechts? 3


Das Bochumer Bündnis gegen Rechts schreibt: »Wir können feststellen, dass Aktivitäten von Coronaleugner*innen in Bochum zunehmen. Am 23.10. organisierte die Bochumer Gruppe „querdenken 234“ einen ersten Spaziergang durch die Bochumer Innenstadt, in weißen Maleranzügen mit ca.20 Leuten.¹ Politische Schlussfolgerungen aus dem Auftritt ergeben sich durch die Beschriftungen auf den getragenen Overalls. „Hygiene-Diktatur“ war da zu lesen und z.B. „Freiheit? Unterbewertet“. Diese Gruppe ruft jetzt für Samstag 7.11. erneut zum Spaziergang durch die Innenstadt auf unter dem Motto „Gemeinsam schreiten für Mut, Kraft und Freiheit“ in einer „Choreographie des Friedens“. Erst nach der vollständigen Lektüre des Aufrufs wird erkennbar, dass es sich um Corona-Leugner*innen handelt. Die Veranstalter*innen protestieren „gegen die unverhältnismäßigen Maßnahmen durch die Corona-Verordnung“. Welches politische Spektrum sich dort treffen wird, ist z.Zt. schwer einschätzbar. Wir vom „Bündnis gegen Rechts“ werden am Samstag diese Versammlung beobachten, um festzustellen, wie rechtsaffin und -offen diese Gruppe auftritt.

Das ist auch deswegen notwendig, weil für den 21. November von „querdenken 234“ eine „Versammlung mit Umzug“ in Bochum angemeldet wurde. Als Hauptredner angekündigt wird Michael Ballweg, Sprecher von „querdenken 711“ und Anmelder der Demo in Berlin (Reichskriegsflagge auf den Stufen des Reichstagsgebäudes!). Rechtsoffene Gruppieren und Organisationen und ihre Versammlungen sollen sich in dieser Stadt nicht breitmachen. Für den 21.11.wollen wir daran mitarbeiten, den Protest zu organisieren.«

¹Siehe Bericht auf dem Infoportal Antifaschistischer Gruppen aus Bochum: Erste Aktion des Querdenken Ablegers Bochum


3 Gedanken zu “Quer und wie weit rechts?

  • Christiane

    Querdenken ist nicht rechts, wurde aber von rechten Gruppierungen als Plattform benutzt. Wenn neben dir ein doofer Nachbar einzieht, bist du ja auch nicht gleich doof. Anstatt hier Energien zu verschwenden, sollte man im Sinne des GG und der Freiheit vllt. lieber kooperativ arbeiten.

  • Martin

    @Christiane: Und wenn Nazis bei Dir in die Nachbarschaft ziehen würden, rassistische Plakate ins Fenster hängen…
    Da würdest Du auch nichts machen?
    Nazis sind häufig doof, aber immer gefährlich. Dein Vergleich und Deine Konsequenz sind ziemlich unklug.

  • Charlie

    Liebe Christiane,

    ko-operativ heißt Zusammenarbeit.
    Bei vielen der Corona-Maßnahmen-Kritischen ist es so, dass sie auf den Demos -und wohl auch in ihren Netzwerken – mit Nazis zusammenarbeiten.
    Darin, in ihrer Nutzung von völkischen Bildern, NS-Rhetorik angelehnten Sprachgebrauch, Anti-Intellektualismus und Anti-Wissenschaftlichkeit, ihren Verschwörungstheorien (die sich an anti-semitische Bilder anlehnen) und vielen mehr ist zu erkennen, dass es sich hier um ein sehr merkwürdiges rechts-affines Milieu handelt. Sie führen einen großen anti-demokratischen Impuls mit sich, verharmlosen reale Diktaturen, um sich als Opfer zu installieren, etc.p.p.

    Wo und mit wem soll man als Demokratin da ko-operieren?

    der Charlie

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