Dienstag 08.09.20, 21:01 Uhr

Klimanotstandsbrief 1


Das Bochumer Klimaschutzbündnis hat an die acht Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Bochum einen offenen Brief geschrieben, der u.a. drei Wahlprüfsteine enthält: »Mit großem Interesse verfolgen wir Ihren Wettbewerb um das Amt des Oberbürgermeisters unserer Stadt. Dies tun wir in dem Bewusstsein, dass in die kommende fünfjährige Amtsperiode wesentliche Weichenstellungen fallen müssen, wenn unsere Stadt bei Klimaschutz, Klimaanpassung und Klimagerechtigkeit den ihr zufallenden Beitrag leisten soll. Denn nach wie vor gilt: globales Denken erfordert lokales Handeln! Unserer Zivilisation bleiben nur noch wenige Jahre, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen und die daraus resultierenden Schäden zu begrenzen. In unserer Stadt wird mit wesentlich mehr Hitzetagen, Nächten ohne wesentliche Abkühlung, anhaltender Trockenheit sowie punktuellen Starkregenereignissen zu rechnen sein.

Wir Bürgerinnen und Bürger des Bochumer Klimaschutzbündnisses sind weder ängstlich noch neigen wir zur Panik. Wir nehmen lediglich zur Kenntnis, was als nüchternes Ergebnis aller seriösen wissenschaftlichen Einschätzungen offen auf dem Tisch liegt [Quellen: http://www.umweltbundesamt. de; http://www.klimafakten.de; http://www.de-ipcc.de; http://www.scientists4future. org;]. Nun haben wir versucht in Erfahrung zu bringen, wie Sie die unabdingbare Klimawende lokal voranbringen wollen. Aber weder auf Ihren zum Teil großformatigen Wahlplakaten, noch im Rahmen der Berichterstattung zur Diskussionsrunde am 1.September (WAZ 3.9.2020) wird erkennbar, ob Sie die Zeichen der Zeit erkannt haben, geschweige denn, wie Sie diese Aufgaben bewältigen wollen. Denn der in unserer Stadt ausgerufene Klimanotstand darf kein Dauerzustand werden!
Wir fordern Sie deshalb auf:
Bitte setzen Sie die Öffentlichkeit umgehend darüber in Kenntnis
welche Priorität Sie Klimaschutz, Klimaanpassung und Klimagerechtigkeit in unserer Stadt beimessen,
welche diesbezüglichen Tätigkeitsfelder von Politik und Verwaltung Sie forcieren werden und
welche verbindlichen Ziele Sie sich bis zum Ende der kommenden Legislaturperiode gesetzt haben!

Mit der Arbeit der auch von uns unterstützten Initiative „Bochum muss Handeln“ wird einmal mehr deutlich, wie sehr gerade junge Wählerinnen und Wähler erkannt haben, worauf es jetzt ankommt und dass sie auch bereit sind, sich zu engagieren [https://bochum-muss-handeln.de/ wp-content/uploads/2020/09/S4F-BO_Impuls-Klimanotstand_04-09-2020_neu.pdf]. Es ist für uns undenkbar, einem Kandidaten unsere Stimme zu geben, der sich zu all diesen grundlegenden Aufgabenstellungen höchster Dringlichkeit nicht oder nur unbefriedigend äußert. Wir wünschen uns nichts mehr, als umgehend Ihre engagierten Aussagen für eine entschlossene lokale Klimawende entgegenzunehmen; Aussagen, auf die wir uns verlassen können!«


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