Die Stadt Bochum leistet sich ein mehr als 30 Millionen Euro teures Konzerthaus. Am morgigen Dienstag um 17 Uhr „findet das Richtfest des Musikzentrums mit Richtkranz und Richtspruch statt,“ schreibt das Presseamt der Stadt in seiner Presseeinladung. Weiter heißt es: „Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz, Staatssekretär Bernd Neuendorf und Norman Faber als Mitglied des Stiftungsrates sprechen die Grußworte. Anschließend wird Kulturdezernent Michael Townsend mit einem Dachdecker die Richtzeremonie durchführen.“
Montag 27.10.14, 15:20 Uhr
Die Stadtverwaltung will "Kulturinitiativen existenziell bedrohen"
Der Bahnhof Langendreer schreibt: »Nach den Diskussionen um die Haushaltssperre in 2014/2015 der letzten Woche haben wir heute mit großem Unverständnis und Empörung festgestellt, dass offenbar bereits weitere Einschnitte bei der Förderung der Freien Kulturszene in Bochum geplant sind. In einer Vorlage zum Kulturausschuss am Mittwoch, den 29.10. werden als Kompensation für die Mehrausgaben der Stadthalle und Freilichtbühne Wattenscheid ab 2016 Einsparungen bei der Förderung der Freien Szene vorgeschlagen: Demnach soll die Kürzung mit 59.185 Euro im Jahr 2016 beginnen und bis 2018 sukzessive auf 131.139 Euro gesteigert werden – dauerhaft bis zum Jahr 2023! Diese neuerlichen Kürzungspläne sind ein weiterer Tiefschlag für die freie Kulturszene. mehr…
„Wer von einer schwindenden rechten Gefahr in der Ukraine spricht, hat das Wahlergebnis nicht verstanden. Mit Oleg Ljaschkos Radikaler Partei ist mindestens eine offen faschistische Partei in Fraktionsstärke in der zukünftigen Rada vertreten, der Swoboda kann auch noch der Sprung über die Fünfprozenthürde gelingen. Gewichtiger ist aber, dass sich auf der Kandidatenliste von Premier Jazenjuk, die zurzeit bei den ausgezählten Stimmen in Führung liegt, sich auf zwei der ersten vier Plätze prominente Rechtsextreme befinden“, erklärt die Bochumer Bundestagsabgeordnete Der Linken Sevim Dagdelen anlässlich der gestrigen Wahl zum ukrainischen Parlament. Dagdelen weiter: mehr…
Am Sonntag, den 2. 11. lädt der Bahnhof Langendreer von 12 – 16 Uhr zum dritten Mal zum Spendenflohmarkt der Initiativen ein. Bei dem Indoor-Flohmarkt können lokale Initiativen ihre Gruppen- oder Vereinskasse aufbessern und sich gleichzeitig präsentieren. Zwei DJanes legen Musik auf und im Kino-Café gibt es ein Kuchen-Buffet, das ebenfalls von den Initiativen gestiftet wird und ihnen zugute kommt. Angemeldet haben sich fast 20 Initiativen. Mit dabei sind u.a. Foodsharing, Bodo e.V., Worldbeat Club e.V., Gemeinschaftsgarten Bochum e.V., Aktion pro Afrika Mali, Frauenberatungsstelle Nora, Lieblingskino e.V., KostNixLaden, Tauschgold, Gib-und-Nimm-Tisch Dortmund, Occupy-Bochum und andere. Die letzten beiden Spendenflohmärkte waren mit jeweils 300 BesucherInnen sehr gut besucht.
Seit dem 26. Oktober bis zum 8. November bitten die beiden Bochumer Amnesty-Gruppen KünstlerInnen um die Einreichung von Werken zur Versteigerung zugunsten von Amnesty International. Amnesty International schreibt: »Schon am ersten Tag sind 20 Werke von acht verschiedenen Künstlern eingetroffen. Einige davon werden schon jetzt auf der Homepage präsentiert. Die Kunstwerke werden am Sonntag, dem 14. Dezember im Schauspielhaus Bochum versteigert. „Wir freuen uns sehr über die ungebrochen große Resonanz auf unseren Aufruf“, erzählt Amnesty-Mitglied Ingrid Schleicher, die die traditionsreiche Kunstauktion schon seit vielen Jahren begleitet. „Viele KünstlerInnen unterstützen uns seit Jahren regelmäßig mit ihren Werken. Mit der Verbindung von Kunst und Menschenrechten haben wir einen Nerv getroffen, sonst würde unsere Veranstaltung nicht schon seit über 40 Jahren soviel Interesse hervorrufen“, berichtet Ingrid Schleicher weiter. mehr…
Dass die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung in Bochum den Kulturetat nicht vergrößern werden und vor allem kleinere sozio-kulturelle Einrichtungen finanziell darunter leiden würden, wenn das Konzerthaus gebaut wird und anschließend der Betrieb bezahlt werden muss, war leicht vorhersehbar und ist auch eingetroffen. Aber es gibt auch weitere Opfer. Die WAZ hat heute den Beitrag „Strafgelder füllen Kassen gemeinnütziger Vereine in Bochum auf“ online gestellt, der auflistet, welche Einrichtungen in Bochum vorrangig Empfängerinnen von Strafgeldzahlungen sind. Die WAZ schreibt: »Wünschenswert ist, heißt es in den Richtlinien, „dass bei der Auswahl des Zuwendungsempfängers insbesondere Einrichtungen der Opferhilfe, Kinder- und Jugendhilfe, Straffälligen- und Bewährungshilfe, Gesundheits- und Suchthilfe sowie Einrichtungen zur Förderung von Sanktionsalternativen und Vermeidung von Ersatzfreiheitsstrafen in angemessenem Umfang berücksichtigt werden“.« Wer erhält demnach in Bochum die höchste Summe aus dem Bußgeldern? Die Stiftung Bochumer Symphonie! 165.000 Euro flossen von 2011 – 2013 auf ihr Konto. Der Freundeskreis der Bochumer Symphoniker wurde mit 10.000 Euro bedacht. Wer die Finanznot verschiedener sozialer Einrichtungen kennt, hat eine Vorstellung davon, was mit 175.000 Euro bei ihnen bewegt werden könnte.
Im Rahmen der Anne Frank Kulturwochen treten am kommenden Wochenende das Danny Weiss-Quartett und das Duo NIHZ „Schpil Klezmorim“ im Kulturrat in Gerthe auf. In der Einladung für das Danny Weiss-Quartett am Freitag, den 31. Oktober um 20 Uhr heißt es: »Vater Hänschen Weiss hat Musikgeschichte geschrieben, sein Sohn Danny (Foto) trägt die Tradition des vom Spektrum der Emotionen getragenen Gypsyswing à la Django Reinhardt weiter. mehr…
„Einige Anarchist_innen aus dem Ruhrgebiet“ haben auf der Internetplattform indymedia einen Bericht über die heutige NPD Kundgebung und die Gegenproteste in Bochum Wattenscheid verfasst: »Heute, am 25.10.2014, fand eine NPD Kundgebung auf dem August-Bebel-Platz in Bochum/Wattenscheid statt. Claus Cremer, der Landesvorsitzende der NPD NRW, hatte diese von 10-12 Uhr, unter dem Motto „Konsequent für deutsche Interessen! Keine weiteren Asylheime in NRW!“angemeldet. Mit 16 Personen waren die NPD- Funktionär_Innen und Sympathisant_Innen und dem üblichen Tamtam vor Ort. Unter anderem kotzten der Anmelder C. Cremer und der ehemalige Stadtrat der NPD Essen Marcel Haliti ihre Gesinnung ins Mikrofon. Desweiteren kotzten Stefan Anthofer, Melanie Händelkes und Ariane Meise. Marcel Haliti stand zuletzt, abgesehen von seiner Gesinnung, wegen des Verschickens von Kondomen an „Ausgewählte Deutsche und Ausländer“ in der Öffentlichkeit.
Die Gegenkundgebung wurde vom „Bündnis 90 die Grünen“ angemeldet. Mit ungefähr 30-40 Personen wurde versucht, die sich auf der anderen Seite befindenden Faschos zu übertönen. Das gelang aus verschiedenen Gründen NICHT. Zum einen waren die Proteste im Vergleich ziemlich Still und abgehackt. Zum anderen spielte in diese Situation auch noch die, von der Polizei wohl kalkulierte, Entfernung eine Rolle. Versuche näher heranzukommen wurden dann auch durch die teilweise Entsolidarisierung einzelner verhindert. mehr…
Samstag 25.10.14, 08:22 Uhr
Soziale Liste kritisiert: „Opel Versprechungen sind Luftblasen“
Die Soziale Liste schreibt in einer Mitteilung: »Entgegen anderslautender Versprechungen plant General Motors/Opel den völligen Rückzug aus Bochum. Bisher wurde versprochen, dass Opel zumindest das Warenverteilzentrum in Bochum erhält und ausbaut. Der jetzt bekannt gewordene geplante Verkauf des Opel-Partners Neovia, einschließlich des von Neovia betriebenen „Warehouse“ (Warenverteilzentrum) im Werk 3, an die US-amerikanische „Goldmann Sachs Group und Buyout-Gesellschaft Rhone Capital LLC“ macht die Opel Strategie vom Vollausstieg in Bochum deutlich. Günter Gleising, Ratsmitglied der Sozialen Liste äußert sich: „Die von General-Motor/Opel schon vor längerer Zeit mit der Wertermittlung und Feststellung der Vermarktungschancen beauftragten Firmen haben offensichtlich umfassend gearbeitet. Die fremdfinanzierte Übernahme von Neovia durch Goldmann Sachs / Rhone ist hochspekulativ und ein Kind der Blase der Investmentheuschrecken. Die Gefahr für die knapp 800 Arbeitsplätze im Warenverteilzentrum ist groß.“ mehr…
Freitag 24.10.14, 18:36 Uhr
YXK Bochum - Verband der Studierenden aus Kurdistan lädt ein:
YXK Bochum – der Verband der Studierenden aus Kurdistan lädt am Montag, den 27. 10. um 19:00 Uhr im KulturCafê der Ruhr Uni zu einer Veranstaltung mit dem Historiker Michael Knapp ein: »Täglich lesen wir im Netz über den Kampf um eine Stadt, die sich gegen die Kopfabschneider-Terroristen des sogenannten Islamischen Staats (IS) verteidigt. Der Spiegel-Online veröffentlicht Satelliten-Bilder über die fortschreitende Verwüstung. Aber wer sind eigentlich die Menschen, die in Kobane in den letzten Jahren eine demokratische Selbstverwaltung aufgebaut haben? Der Historiker Michel Knapp wird in seinem Vortrag über die Situation vor Ort berichten und den Freiheitskämpfern, die in Deutschland nur unter Buchstabenkürzeln wie YPG und YPJ bekannt sind, ein Gesicht verleihen. mehr…
Am Dienstag, den 4. November wird um 19.30 Uhr im Ottilie-Schoenewald-Weiterbildungskolleg, Wittener Str. 61 der Film gezeigt: Blut muss fließen – Undercover unter Nazis. Anschließend findet ein Gespräch mit dem Regisseur Peter Ohlendorf statt. Der Dokumentarfilm liefert einen Einblick in das konspirative Milieu von Rechtsrock-Konzerten. Er basiert auf einer neunjährigen verdeckten Recherche des Journalisten Thomas Kuban auf Nazi-Konzerten, die die extreme Gewaltbereitschaft und wiederholte Volksverhetzung darstellt. Der Titel Blut muss fließen bezieht sich auf den Refrain des Lieds Blut, einer antisemitischen Verdrehung des Heckerlieds, das zum festen Repertoire vieler rechtsextremer Bands gehört. Der Film selbst geht auf die Konzertszene und deren Hintergründe ein. mehr…
Am morgigen Samstag, den 25. 10. ist von 10 – 12 Uhr eine Nazi-Demo auf dem August-Bebel-Platz in Wattenscheid angemeldet. Der NPD-Landesvorsitzende Cremer will unter dem Motto „Konsequent für deutsche Interessen! Keine weiteren Asylheime in NRW!“ gegen Flüchtlinge hetzen. Er hat 20 Teilnehmer angemeldet. update: Die Wattenscheider Grünen haben von 10 – 14 Uhr eine Gegendemo angemeldet und schreiben: »Wir rufen alle Bochumer*innen und Wattenscheider*innen auf, sich an der antifaschistischen Demonstration zu beteiligen und klare Kante gegen Rechts und für eine offene Willkommenskultur zu demonstrieren. Wir bitten und hoffen, wie in der Vergangenheit auch, auf breite Unterstützung!“«
Donnerstag 23.10.14, 14:45 Uhr
Opel-Betriebsrat zum Verkauf des Warenersatzteillagers:
In einem Flugblatt des Opel-Betriebsrates heißt es u. a.: »Am Dienstag, 14. Oktober 2014 wurden die Kolleginnen und Kollegen im Bochumer Warenersatzteillager (Werk 3) und im Rüsselsheimer Teilebau darüber informiert, dass der Joint Venture Partner Neovia Logistics an die Investoren Goldman Sachs und Rhone Capital verkauft werden soll. Das betrifft in Deutschland die Ersatzteilläger in Bochum und Rüsselsheim. Speziell in Bochum hat diese Erklärung zu Unruhe geführt, da nach der Schließung des Fahrzeugwerkes im Sozialtarifvertrag vereinbart ist, dass das Ersatzteillager langfristig erhalten bleibt. Über 350 Beschäftigte haben sich in Bochum für die vereinbarten zusätzlichen Ersatzarbeitsplätze beworben. Auch in Rüsselsheim hat die Belegschaft im Teilelager berechtigten Klärungsbedarf. Dazu hat der Gesamtbetriebsrat folgende Erklärung (siehe Rückseite) herausgegeben.« Das Flugblatt als PDF-Datei.
Die Linke in Bochum schreibt: »Die Landesregierung will die Mittel für die Flüchtlingsunterbringung um 25 % bzw. 40 Mio. Euro erhöhen. Die Linke Bochum hofft, dass das zusätzliche Geld auch den Betroffenen zugute kommt und die Lebenssituation der Flüchtlinge verbessert wird. Die in den letzten Wochen bekannt gewordenen Missstände in vielen Städten NRWs haben viele PolitikerInnen wachgerüttelt. Skandale vor der eigenen Haustür will man jetzt verhindern, das ist zunächst einmal gut. Benny Krutschinna, Sprecher der Linken in Bochum dazu: „Wir hoffen, dass die öffentliche Wahrnehmung der Flüchtlingsproblematik auch dazu führt, dass die europäische Abschottungspolitik im Mittelmeer überdacht wird. Die teils miserable Unterbringung von Flüchtlingen ist die eine Seite des Skandals und kann verbessert werden, doch monatlich sterben immer noch hunderte Menschen im Mittelmeer. Das muss ein Ende haben!“«
Am Tag bevor vor vielen Jahren das Semesterticket für Studierende eingeführt wurde, haben ein paar Witzbolde an der Haltestelle an der Uni ein riesiges Transparent aufgehängt mit dem Spruch: „Heute letzte Chance zum Schwarzfahren!“ Jetzt droht der Wegfall des VRR-Semestertickets und einige Basisgruppen an der Ruhr Uni haben eine Schwarzfahr-Initiative gegründet. Zum Kampagnenstart wurden Flugblätter an der Uni mit folgendem Aufruf verteilt: »Dies ist ein Aufruf zu ‘ner Straftat: Wir wolln’ dass ihr Alle schwarzfahrt!“ /Praktische Lösungsansätze beim Wegfall des VRR-Semestertickets/ Am Freitag, den 27. Juni 2014, beschloss der VRR-Verwaltungsrat eine massive „Preisanpassung“ des Semestertickets. Den etwa 100 anwesenden Studierenden wurde jegliche Diskussion verweigert. Das Semesterticket soll damit in den nächsten Jahren – neben den regelmäßigen Preiserhöhungen von 3% im Jahr – um zusätzliche 50% steigen. mehr…