Freitag 24.10.14, 14:11 Uhr

Film: „Blut muss fließen“


Am Dienstag, den 4. November wird um 19.30 Uhr im Ottilie-Schoenewald-Weiterbildungskolleg, Wittener Str. 61 der Film gezeigt: Blut muss fließen – Undercover unter Nazis. Anschließend findet ein Gespräch mit dem Regisseur Peter Ohlendorf statt. Der Dokumentarfilm liefert einen Einblick in das konspirative Milieu von Rechtsrock-Konzerten. Er basiert auf einer neunjährigen verdeckten Recherche des Journalisten Thomas Kuban auf Nazi-Konzerten, die die extreme Gewaltbereitschaft und wiederholte Volksverhetzung darstellt. Der Titel Blut muss fließen bezieht sich auf den Refrain des Lieds Blut, einer antisemitischen Verdrehung des Heckerlieds, das zum festen Repertoire vieler rechtsextremer Bands gehört. Der Film selbst geht auf die Konzertszene und deren Hintergründe ein.
Viele Konzerte werden durch das verbotene Netzwerk Blood and Honour, Division 28, die NPD und deren Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten organisiert. Die verdeckten Konzertmitschnitte sind der Hauptteil des Films. Aus der Perspektive einer Knopflochkamera werden Konzerte mit hauptsächlich zu Gewalt aufrufenden Texten gezeigt. Auch das Publikum skandiert die Texte mit und unterstützt seinen Ausdruck durch Zeigen des Hitlergrußes. Als Rahmenhandlung werden die verdeckten Dreharbeiten und gesellschaftlichen und politischen Hintergründe dokumentiert. Der Film kritisiert die Behörden, die selten einschreiten, und die politische Verharmlosung von Rechtsrock. Er stellt auch Initiativen vor, die sich erfolgreich gegen Rechtsrock gewehrt haben. Der unter dem Pseudonym Thomas Kuban arbeitende Kameramann tritt dabei als Protagonist auf, der zum eigenen Schutz aber nicht erkennbar gezeigt wird. Blut muss fließen wurde privat vorfinanziert und von keiner Filmförderung oder Fernsehsanstalt unterstützt. Bisher wurde der Film nicht veröffentlicht, wird aber von Regisseur Peter Ohlendorf auf einer Filmtournee aufgeführt. Er wurde auf der Berlinale 2012 gezeigt und erhielt den 2. Preis des Alternativen Medienpreises 2012.
Diese Filmvorführung ist eine gemeinsame Veranstaltung vom VfL Bochum, vom Fanprojekt des VfL, der DGB-Jugend, des AStA des Ottilie-Schoenewald-Weiterbildungskolleg und vom Bündnis gegen Rechts.
Der Eintritt ist frei.