„Die soziale Ungerechtigkeit des deutschen Bildungssystems verbaut gerade Schülern mit Migrationshintergrund die Zukunftsperspektiven. Dafür mitverantwortlich ist das sozial selektive deutsche Bildungssystem. Ein integratives Bildungssystem ist aber von CDU/CSU und SPD nicht zu erwarten“, erklärt Sevim Dagdelen, Bochumer Bundestagsabgeordnete der Linken, anlässlich der heutigen Vorstellung der im Auftrag von Vodafone und der Mercator Stiftung angefertigten Studie der Universität Düsseldorf „Bildung, Milieu, Migration“.
Dagdelen weiter:„Dass in einem der reichsten Industrieländer der Welt der Geldbeutel der Eltern über den Zugang zu Bildungs- und Betreuungseinrichtungen für Kinder entscheidet, ist erbärmlich. Doch genau das belegte bereits die gestern veröffentliche PISA-Studie. Migranten sind infolge der jahrzehntelangen sozialen Ausgrenzung und Diskriminierung besonders betroffen. Die Studie der Universität Düsseldorf zeigt, dass neben bestehenden Vorurteilen bei Schulen und Behörden der mehrgliedrige Aufbau des deutschen Bildungssystems hohe Hürden auf dem Bildungsweg der Migrantinnen und Migranten sind.
Eine Besserung ist nicht in Sicht. Denn allein der Verzicht auf die Überwindung des Kooperationsverbots im Grundgesetz ist bereits ein bildungspolitischer Offenbarungseid. Die große Koalition will den großen Reformstau zugunsten eines sozial gerechteren und leistungsfähigeren Bildungswesens nicht aufzulösen. Die von Angela Merkel vor fünf Jahren ausgerufene ‚Bildungsrepublik Deutschland‘ und das Erreichen der Ziele des Bildungsgipfels sind mit diesem mutlosen Koalitionsvertrag nicht zu erreichen.“
Mittwoch 04.12.13, 20:06 Uhr
Sevim Dagdelen: