Montag 07.03.11, 22:10 Uhr
7,5 Mio. Euro für den Verein für Leibesübungen (VfL)

Sozialtarife statt VfL-Sponsoring 2


Die Linksfraktion schreibt in einer Mitteilung, dass ihr Fraktionsvorsitzender Uwe Vorberg – immerhin Mitglied des Stadtwerkeaufsichtsrats – erst durch die Presse davon erfahren hat, dass der Sponsoringvertrag der Stadtwerke mit dem VfL um weitere fünf Jahre verlängert werden soll. Pro Jahr soll der VfL 1,5 Millionen Euro von den Stadtwerken erhalten. Die Linksfraktion will jetzt durch eine Anfrage herausfinden, was im Vergleich ein Sozialtarif bei den Stadtwerken kosten würde und mit wie viel Geld Amateurvereine von den Stadtwerken unterstützt werden. Dazu erklärt Uwe Vorberg: „Ich war doch mehr als erstaunt, dass ich von dem Vorhaben durch einen Medienvertreter erfahren habe. Der Beschluss, den VfL jährlich mit 1,5 Millionen Euro zu unterstützen, scheint bereits im kleinen – und zwar inoffiziellen – Kreis getroffen worden zu sein. Wir möchten jedoch darüber auch eine öffentliche Debatte führen und haben aus diesem Grund eine Anfrage für die kommende Ratssitzung gestellt.
Erneut wird für ein Großprojekt eine erkleckliche Summe Geldes zur Verfügung gestellt, doch wenn Die Linke allein die Prüfung einer Einführung von Sozialtarifen für Strom für finanziell schlecht gestellte Haushalte fordert, wurde das mehrfach weggebügelt, weil kein Geld da sei. Es zeigt sich erneut: Das Geld ist da, aber es wird lieber in den VfL als in Sozialtarife gesteckt. Dafür sitzen immer wieder Stadtwerke-KundInnen im Dunkeln und Kalten, weil ihnen der Strom abgedreht wurde.
Das ist für mich nicht vereinbar. Ich werde im Aufsichtsrat gegen den Sponsoringvertrag stimmen.“


2 Gedanken zu “Sozialtarife statt VfL-Sponsoring

  • Wazzi

    Hmmmm, hoffentlich berichten auch die unalternativen Bochumer Medien davon. Iss ja mal ein echter Hammer wieder.

    Gut, dass wir die Linke hier haben :-) !

  • Wolfgang Dominik

    ….. und ich hielt die Stadtwerke noch immer für das letzte Bollwerk einer gewissen kommunalen Mitbestimmung – wenn auch nur durch den Aufsichtsrat. Jetzt verstehe ich, was Lammert letztens mit dem „Sargnagel der Demokratie“ meinte.

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