Montag 14.02.11, 22:00 Uhr

Bündnis gegen das Bochumer Gänsereiten 7


Das „Bündnis gegen das Bochumer Gänsereiten“ lädt zu zwei Kundgebungen ein: „Am Samstag, den 26. Februar 2011, und am Samstag, den 5. März 2011, werden wir in der Bochumer Innenstadt, auf dem Dr.-Ruer-Platz in der Zeit von 12.oo Uhr bis 16.oo Uhr gegen das weiterhin mit echten Gänsen durchgeführte Gänsereiten auf Bochumer Stadtgebiet protestieren. Die Karnevalsvereine in Wattenscheid-Höntrop und Wattenscheid-Sevinghausen weigern sich hartnäckig den Wandel der Zeit zu akzeptieren und gebärden sich nach wie vor wie im Mittelalter. Vor mehr als 400 Jahren begannen spanische Söldner damit, Gänse kopfüber an ein Seil zu hängen und ihnen den Kopf abzureißen. Heute wie damals darf sich der Sieger Gänsereiter-König nennen. Der einzige Unterschied ist, dass die Tiere inzwischen vorher getötet werden.
Die Welt bewegt sich, inzwischen wurde im Artikel 20 unseres Grundgesetzes der Tierschutz als Staatsziel aufgenommen. Das Zerfleddern von Tieren als Gaudi anzusehen, bei dem auch Kinder anwesend sind, wollen wir als „Bündnis gegen das Bochumer Gänsereiten“ nicht akzeptieren. Wir sind ein Zusammenschluss von Bürgern, Gruppierungen und Vereinen und wollen nicht, dass unsere Heimatstadt weiterhin mit dieser barbarischen Leichenfledderei in Verbindung gebracht wird.
Bochum stellt damit ein trauriges Beispiel dar, wurde das Gänsereiten mit echten Gänsen in anderen Städten schließlich schon vor geraumer Zeit durch Behörden und verantwortliche Politiker abgeschafft.“


7 Gedanken zu “Bündnis gegen das Bochumer Gänsereiten

  • Wolfgang Dominik

    Die „Rituale“ einer Gesellschaft spiegeln auch deren polit-ökonomische Grundstrukturen (Leichenfledderei ……) wider!

  • Carolin Durchleuchter

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    wie ich eben erfahren habe, wird alljährlich in Bochum ein makaberes Spektakel veranstaltet, und zwar das sogenannte Gänsereiten.
    Ich bin erschüttert, denn ich hatte Derartiges im 21. Jahrhundert in unserem Kulturkreis nicht mehr für möglich gehalten.

    Welche Art von Kultur wird den Menschen mit solchen Veranstaltungen wohl vermittelt? Schlimm genug, daß Politiker, hochgestellte Persönlichkeiten und Erwachsene diesem perversen Treiben beiwohnen, aber in vorderster Reihe stehen Jugendliche und Kinder und sehen ihren großen Vorbildern beim Kopf abreißen zu. Sie lernen Gewalt und Gewaltverherrlichung von klein auf. All dies, was man andernorts verzweifelt versucht von Kindern fern zu halten, damit ihr Wesen keinen Schaden nimmt, wird im Ruhrgebiet den Kindern mit Stolz präsentiert und vorgelebt.
    Stück für Stück wird in ganz Europa der würdelose Umgang mit den
    Mitgeschöpfen und mit Schwächeren abgeschafft, und in der Vorzeigestadt Bochum werden mittelalterliche Riten gepflegt und Gewalt verherrlicht.

    Gerade die jüngsten Übergriffe von Kindern und Jugendlichen auf ihre Mitschüler
    verdeutlichen, wie fahrlässig es ist, Gewalt-Darbietungen zu verharmlosen.
    Wenn beim Gänsereiten die Gewalt unter Gejubel und Gegröle verherrlicht wird, wird sich auch bei den anwesenden Kindern ein Gewaltmuster im Kopf festsetzen.

    Ihnen ist sicher bekannt, daß gemäß § 1 TierSchG zur Tötung eines Wirbeltieres ein „vernünftiger Grund“ vorliegen muß; ist dieser „vernünftige Grund“ Ihrer Ansicht nach hier gegeben? Meines Erachtens keineswegs!

    Ich fordere Sie daher auf, diesem schrecklichen Treiben, welches ja demnächst wieder ansteht, endlich Einhalt zu gebieten! Weiter bitte ich Sie um Stellungnahme zu meinem Schreiben.

    Mit traurigem Gruß,

  • Willich - Braune, Elisabeth

    Leserbrief

    Mitfühlendes und respektvolles Verhalten
    a l l e n (hiflosen) Lebewesen gegenüber
    ehrt den Menschen.
    Sadistisches Verhalten ist unentschuldbar.

    Elisabeth Willich – Braune
    (stellv. Vors. Papageienschutz-
    Centrum Bremen e V.)

  • Christina Dittrich

    Ich kann es gar nicht glauben, daß so etwas Hintlerwäldlerisches und Brutales in Deutschland geschieht. Wir müssen nicht mehr mit dem Finger auf Spanien zeigen, Bochum ist noch perverser!

  • Astrid Koppenhagen

    Ich stimme Herrn Dominik zu !

    Welcher kranken Hirnen ist diese Idee entsprungen?
    Wozu soll das gut sein?
    Was lernen wir daraus, besonders unsere Kinder?
    Ethisch und moralisch ist das gar nicht vertretbar,
    abgesehen davon, dass es auch gegen das Tierschutzgesetz verstößt!

    WIE KRANK UND KAPUTT IST DAS DENN???

  • animal aid AWM - aktiver Tierschutz

    Zitat:
    „Den Wert einer Gesellschaft erkennt man daran,
    wie sie mit ihren Tieren umgeht.“
    Zitat Ende

    Es ist arm – um nicht zu sagen: erbärmlich – dass es im 21. Jahrhundert noch immer Menschen gibt, die sich am Tod von Tieren und den sich anschließenden makaberen Spielchen erfreuen.

    Es ist ein „öffentliches Spektakel“, bei dem Kinder und Jugendliche zusehen und registrieren, dass Erwachsene das toll finden. Bravo, liebe Stadtväter von Bochum, Ihr leistet „ganze Arbeit“, um einen respektvollen Umgang mit Tieren zu vermitteln.

    Mit einer derart „kranken Einstellung“ zu glauben, dass man intelligente Menschen damit „unterhalten“ könnte, machen Sie die Arbeit von engagierten Tierfreunden und Tierschützern, die gerade auch den Jüngsten immer wieder und unermüdlich aufzeigen, dass der Umgang mit Tieren von Respekt geprägt sein sollte, mit einem Schlag zunichte!

    Bravo Bochum – das gelingt wirklich nur wenigen! Ihnen gebührt der erste Platz an Verantwortungslosigkeit, Respektlosigkeit und „Kopf-in-den-Sand-stecken-Mentalität!!
    Diese zweifelsohne ruhmlose Auszeichnung heften wir Ihnen in Gedanken gerne an Ihre Brust und gratuliere Ihnen zu Ihrer vollkommen sinnfreien „Volksbelustigung“!

    animal aid AWM – aktiver Tierschutz
    Astrid Möller

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