Dienstag 25.01.11, 15:19 Uhr
Bei der Müllabfuhr in Bochum gilt:

Ungleicher Lohn für gleiche Arbeit


Aus der Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion Bochum für den morgigen Haupt- und Finanzausschuss geht hervor: Bei den städtischen Beteiligungsgesellschaften Umweltservice Bochum GmbH (USB) und der RAU – Recycling am Umweltpark GmbH werden für gleiche Arbeit unterschiedliche Tariflöhne gezahlt. Während bei der USB, eine 100-prozentige Stadtwerketochter, die FahrerInnen und Müllwerker nach dem Tarifvertrag Öffentlicher Dienst (TVöD) bezahlt werden, bekommen die Beschäftigten der RAU, eine USB-Tochter, nur Löhne oberhalb des Mindestlohnes der Entsorgungsbranche. Dabei erledigen sie dieselbe Arbeit: Die einen entsorgen den Müll der grauen Tonne, die anderen den Müll der gelben Wertstofftonne und Altpapier/Altglas. „Die Antwort der Verwaltung offenbart eine Ungerechtigkeit, die nicht hinnehmbar ist“, so der Fraktionsvorsitzende Uwe Vorberg.
„Denn auch wenn der Stundenlohn der RAU-Beschäftigten deutlich über dem Mindestlohn von 8,42 € liegen soll, liegt er damit trotzdem deutlich unter dem Tariflohn. Wir fordern dagegen gleichen Lohn für gleiche Arbeit.“
Nach Ansicht der Linksfraktion ist es eine Unsitte vieler kommunaler Unternehmen geworden, betriebliche Ausgliederungen vorzunehmen, die nicht tarifgebunden sind. Auch für die Beschäftigten der RAU gilt kein Tarifvertrag, sondern Betriebsvereinbarungen sowie im Arbeitsvertrag enthaltene Regelungen. „Wir schließen uns der Forderung von ver.di an und fordern den USB auf, für die RAU einen Tarifvertrag abzuschließen“, fasst Uwe Vorberg die Position Der Linken zusammen. „Für uns gilt: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.“