Dienstag 25.01.11, 16:13 Uhr

Heiße Würstchen für arme Würstchen 1


Der Beginn der Tarifrunde im öffentlichen Dienst für die Landesbeschäftigten steht unmittelbar bevor. Um auf die Forderungen der Beschäftigten aufmerksam zu machen, verteilt ver.di am morgigen Mittwoch an der Ruhr-Uni zunächst Flugblätter und dann „Heiße Würstchen für arme Würstchen“. Ab 6:30 Uhr werden am Info-Punkt UNI-Mitte Flugblätter verteilt. Danach um 11:30 Uhr gibt es auf dem Forumsplatz die Würstchen, Information und Diskussion. Die Forderungen von ver.di lauten:

Wir fordern: Entgelt steigern
Entgelte um 50 Euro und zusätzlich um 3 % für Beschäftigte und Auszubildende anheben. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 14 Monate betragen.
Wir fordern: Übernahme von Auszubildenden
In jedem Falle soll die verbindliche Übernahme von Azubis für die Dauer von mindestens 24 Monaten vereinbart werden.
Wir fordern: Altersteilzeit in landesbezirklichen Tarifverträgen

Um die Überalterung der Belegschaften zu stoppen und Jüngeren Beschäftigungsmöglichkeiten zu geben, soll Altersteilzeit landesbezirklich vereinbart werden können.
Wir fordern:Ergebnis auf Beamtinnen und Beamte übertragen

Die Ergebnisse sollen von den Ländern zeit- und inhaltsgleich auf die Beamtinnen und Beamten übertragen werden.
Wir fordern: Mitgliedervorteilsregelungen
Wir wollen, dass der gesellschaftliche Beitrag, den die gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten für die Gestaltung der Arbeits- und Tarifbeziehungen leisten, anerkannt wird. Dafür sind Mitgliedervorteilsregelungen geeignet.


Ein Gedanke zu “Heiße Würstchen für arme Würstchen

  • Thilo

    Informations- und Diskussionsbedarf sehe ich reichlich, hoffentlich können die Gewerkschaftsmitglieder mir vor Ort ja weiterhelfen.

    Eine Frechheit finde ich die Forderung nach Mitgliedervorteilsregelungen, und die konkrete Begründung ist ja nur peinlich. Mitgliedervorteilsregelung heißt doch, dass ver.di-Mitglieder im Gegensatz zu Nicht-Mitgliedern beispielsweise eine zusätzliche jährliche Sonderzahlung bekommen o.ä. Das hat doch mit gleichem Lohn für gleiche Arbeit nichts zu tun; damit werden faktisch zwei verschiedene Tarife geschaffen.

    Wenn ich so einen Mitgliedervorteil abstauben wollte, würde es reichen, wenn sich mein „gesellschaftlicher Beitrag“ in der „Gestaltung der Arbeits- und Tarifbeziehungen“ auf eine ver.di-Mitgliedschaft beschränkt, die ich ja auch passiv und auf meinem Sessel sitzend innehaben kann. Offenbar muss ver.di ganz schön verzweifelt sein, wenn sie versuchen will, mit Arbeitgebergeld Mitglieder zu kaufen. Geld, dass dann z.B. für die Aufbesserung der kümmerlichen unteren Entgeltgruppen fehlt (nun, alternativ könnte man es von den oberen Entgeltgruppen nehmen, aber bestimmt nicht mit ver.di). Durch diesen Schulterschluss mit den Arbeitgebern bei der Gängelung der Beschäftigten mag ver.di vielleicht kurzfristig ein paar neue Mitglieder bekommen; m.E. sind der hierarchische Apparat, verkrustete Strukturen und absolute Zahnlosigkeit schon in den politischen Forderungen aber unattraktiv genug, dass das auch nicht mehr helfen wird.

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