Die Bezirksvertretung Wattenscheid ist heute mit Meilenstiefeln Richtung Kulturhauptstadt Europas marschiert. Sie beschloss, Oskar Pienecks Kunstwerk „Kreuze der Solidarität“ (Abbildung) für knapp 6.000 Euro in Auftrag zu geben. Ferdi Dick berichtet in der morgigen Ausgabe der WAZ Wattenscheid: »Ein verbaler Tiefschlag sorgte bei den gestrigen Beratungen der Bezirksvertretung dafür, dass Vorsteher Hans Balbach Ralf Hessen (CDU) anzählen musste: „Mäßigen Sie sich in ihrer Ausdrucksweise!“
Was war geschehen? Vor der Beschlussfassung über die Realisierung des Projektes „Kreuze der Solidarität“ hatte Stadtverordneter Günter Gleising (Soziale Liste) geäußert, ihm werde nicht deutlich, was die stählerne Skulptur, die neben dem Eingang der Friedenskirche ihren Platz finden soll, aussagen wolle. Auch die Referenzen des Künstlers, Oskar Pieneck, könne er nicht einschätzen. „Ich kenne von dem Mann nur eine Vitrine an der Oststraße. Und darin befindet sich überwiegend Nippes.“
Ralf Hessen zog darauf hin einen Artikel der WAZ-Lokalausgabe Bochum vom 19. Mai aus der Tasche. Das dazu gehörige Bild zeigt Günter Gleising, der seinerzeit gemeinsam mit anderen Bürgern und pro grün gegen den sechsspurigen Ausbau der A 40 protestierte: „Wer sich so negativ gegen die eigene Stadt stellt, dem sollte in diesem Hause der Zugang verweigert werden“, schnauzte Ralf Hessen und hatte damit deutlich die Grenzen demokratischer Spielregeln überschritten.
Nun gut – Oskar Pieneck mag den meisten Bürgern eher als Kaufmann, Aktivist der Werbegemeinschaft oder als Christdemokrat bekannt sein. Die Mehrheit der Bezirksvertretung fand jedoch seinen Entwurf, zwei stählerne Kreuze als erstes Objekt für einen Skulpturenweg durch die Innenstadt zu arrangieren, völlig in Ordnung. Das Werk, das rund 6000 Euro kosten wird, soll aus bezirklichen und Marketing-Mitteln sowie über Spenden finanziert werden.«
Siehe auch Meldung vom 11.6.2007
Dienstag 12.06.07, 21:30 Uhr