Dienstag 13.02.07, 12:30 Uhr

Soziale Liste wirft Stadtwerken Fehleinschätzungen vor


Die Soziale Liste schreibt: »Die Gaspreise der Stadtwerke Bochum sind deutlich zu hoch. Zudem halten die Stadtwerke zu lange an überhöhten Preisen fest, obwohl eine deutliche Senkung durch die Kopplung an den gesunken Ölpreis längst überfällig ist.
Das wird auch im jetzigen Streit um die überhöhten Abschlagszahlungen der Stadtwerke, insbesondere für Gas deutlich. Die Erklärung, dass noch „im Spätsommer 2006 eine um 15 bis 20 % höhere Vorauszahlung angemessen erschien“, weil weitere Preisanstiege bei „Strom und Gas absehbar waren“, zeigt, dass die Stadtwerke offensichtlich nur in Richtung „Erhöhung“ denken können. Aus Sicht der Sozialen Liste kann man hier nur von Fehleinschätzungen auf Kosten der Bürger sprechen.
Dabei hatte die Soziale Liste zu dieser Zeit bereits vor dem Stadtwerke-Hochhaus demonstriert und in Flugblättern eine Gaspreissenkung gefordert. Auch ein Blick in die Presse hätte damals den Stadtwerken andere Perspektiven eröffnet. Der Spiegel berichtete am 12. Oktober letzten Jahres: „Seit Dezember 2005 ist der Ölpreis an der Rohstoffbörse in New York um mehr als 25 % zurückgegangen (Spiegel Online v. 12. 10. 2006).“ Mitte November meldete die Presse unter der Überschrift „Erdgas wird billiger“, dass Millionen deutscher Haushalte auf sinkende Gaspreise hoffen können (NRZ 18. 11. 2006). Besondere Verwunderung hat auch der bundesweite Preisvergleich aller Gasanbieter durch das Bundes-Kartellamtes ausgelöst. Danach gibt es 528 Stadtwerke und Versorgungsunternehmen, die Gas billiger anbieten als die Stadtwerke Bochum.
Doch die Stadtwerke denken offensichtlich nicht an eine Änderung der Geschäftspolitik ihren Kunden gegenüber. Die Soziale Liste sieht deshalb hier auch ein Problem, das in der Bochumer Kommunalpolitik thematisiert werden muss. Schnelles, unbürokratisches Handeln ist jetzt notwendig, bevor die Kunden handeln und sich andere Anbieter suchen.«