Freitag 13.10.06, 11:54 Uhr
Freie Uni Bochum und Protestkomitee kämpfen weiter gegen Studiengebühren

Neuer RUB-Senat wurde mit Protesten begrüßt


Senatsempfang und ErbeGestern fand die Begrüßung des neu gewählten Senats der Ruhr-Universität durch Rektor Gerhard Wagner im Beckmannshof statt. Kurz nach Beginn des Empfangs der neuen Senatsmitglieder stießen knapp 30 AktivistInnen aus dem Umfeld der Freien Uni Bochum (FUB) zu der Veranstaltung, um den neuen Senat auf einen heißen Herbst einzustimmen. Mit Transparenten und Parolen skandierten sie für freie Bildung und soziale Verantwortung des höchsten Gremiums der Hochschule.
Außerdem erinnerten sie die Mitglieder des neuen Senats an ihre Mitschuld in Bezug auf die drohenden Studiengebühren in Bochum. In einer Pressemitteilung schreiben sie: »Schließlich sei es immernoch möglich, die Senatsbeschlüsse rückgängig zu machen, welche am 18. September auf höchst undemokratische Weise zustande kamen. Während die AktivistInnen auf die katastrophalen Folgen von allgemeinen Studiengebühren hinwiesen, kümmerten sich einige Senatsmitglieder allerdings eher um gefüllte Sektgläser.
Dennoch hatten die Studierenden die Möglichkeit mit wenigen Senatoren zu diskutieren. So erklärte ein Senator, für die Einführung der Studiengebühren in Bochum gestimmt zu haben, obwohl er diese persönlich ablehne. “Es wirkt schon paradox, dass mehrheitlich SenatorInnen für die Gebühren in Bochum verantwortlich sind, die Gebühren persönlich kategorisch ablehnen” kommentiert Moritz Schulte von der Freien Uni Bochum diese Stellungnahme. “Es scheint, als müssten Senatsmitglieder ihre soziales Gewissen und ihr Gespür für Unrecht über Bord werfen, sobald es um vermeintliche Sachzwänge gehe”, so Schulte weiter.
Die Proteste jedenfalls werden auch im Wintersemester fortgesetzt. So wird am Samstag, den 14.10. eine Demonstration unter dem Motto “Be loud – They like us silent – Studiengebühren und Sozialabbau stoppen!” in Siegen stattfinden an der sich die Bochumer beteiligen werden. Auch für die DGB-Demonstration am Samstag, den 21.10. wollen Protestkomitee und Freie Uni mobilisieren. Desweiteren wird es für das kommende Wintersemester ein alternatives Vorlesungsverzeichnis der FUB geben.«