Archiv für den Monat: September 2008


Dienstag 02.09.08, 13:30 Uhr

Sozialticket bleibt auf der Tagesordnung

weitmar.jpgDie Initiative für ein Sozialticket in Bochum hat eine positive Bilanz ihres Aktionstages am letzten Samstag gezogen. „Wir haben in kurzer Zeit weit über 1.000 Unterschriften unter unseren Aufruf gesammelt und vor allem sehr viel Zuspruch in der Bevölkerung erfahren“, resümiert der Vorsitzende der DGB Region Ruhr-Mark, Michael Hermund. Seiner Ansicht nach ist es gelungen, die Bedeutung der Forderung nach einem Sozialticket in Bochum bekannt zu machen. wattenscheid.jpg„Es ist einfach einleuchtend, dass Mobilität für arme Menschen kein Luxus sein darf, den sie sich nicht leisten können. Um Arbeit zu finden, sich sozial nicht zu isolieren oder auch nur um mit wenig Geld das Leben zu meistern, ist es dringend erforderlich Busse und Bahnen nutzen zu können. Von Hartz IV kann sich aber niemand ein normales springerplatz.jpgVRR-Monats-Ticket leisten,“ so Hermund.Der DGB ruft als nächstes am kommenden Donnerstag zur Teilnahme an einem Ratschlag über das Sozialticket in Dortmund auf. Hier gibt es bereits seit Februar 2008 ein Sozialticket und einige Gegner dieser sozialen Errungenschaft versuchen es nun zu kippen. „Hier ist unsere Solidarität gefragt. Wir haben aber natürlich auch ein großes eigenes Interesse, dass das Dortmunder Modell erhalten bleibt. Der Riesenerfolg von 22.000 verkauften Tickets in der Nachbarstadt zeigt wie notwendig es ist und es muss in Bochum und anderen Städten auch eingeführt werden“, betont Michael Hermund. Das Bochumer Bündnis für ein Sozialticket trifft sich am 10. September mit den Sozialticket-Initiatitiven der Nachbarstädte, um zu beraten, in wie weit ein gemeinsames Sozialticket im Bereich der Bogestra sinnvoll ist. Zu diesem Thema soll es im Oktober dann eine größere öffentliche Veranstaltung geben. Fotos: Infostände in Weitmar, Wattenscheid und auf dem Springerplatz (vonu).


Dienstag 02.09.08, 11:00 Uhr
Neuer Anlauf der Linksfraktion für ein Sozialtarif bei Stadtwerken

Energiebezug sozial gestalten

Die Linksfraktion in Rat schreibt: »Der DGB fordert ihn, die Wohlfahrtsverbände haben dafür votiert, der Bundesumweltminister und auch der Vorsitzende der Bochumer CDU-Fraktion haben bereits einen Sozialtarif für den Energiebezug gefordert. Vor dem Hintergrund explodierender Energiepreise besteht hier dringender Handlungsbedarf. Die Regelsätze für Hartz IV und auch die Einkommen gerade von GeringverdienerInnen haben eine solche Steigerung nämlich nicht mitgemacht. Die Linke unternimmt einen erneuten Anlauf zur Einführung eines Sozialtarifs bei den Bochumer Stadtwerken. Frühzeitig stellt daher Die Linke für die Ratssitzung im Oktober einen Antrag mit dem Titel „Energiebezug sozial gestalten“. Sie hofft, dass die Zeit bis dahin reicht, die anderen Ratsparteien diesmal von ihrem Anliegen zu überzeugen. mehr…


Montag 01.09.08, 22:00 Uhr

bsz #757 : Gespräch mit Wolfgang Wendland

kult-zent-wat-600.jpgDie BSZ kündigt ihre neuste Ausgabe an: »Im Oktober 2006 wurde die „Aktionsgemeinschaft Kulturzentrum Wattenscheid“ gegründet, um das kulturelle Vakuum im Mitte des 70er Jahre eingemeindeten westlichen Bochumer Stadtteil zu füllen. Am 6. September (15 Uhr, Alter Markt) steht nun schon das fünfte Demo-Event an, um die Forderung nach einem Kulturzentrum für Wattenscheid gegenüber der Kommunalpolitik nochmals zu untermauern. Wolfgang Wendland, Sänger der Kultband „Die Kassierer“ und Mitinitiator der Aktionsgemeinschaft, wird nicht müde, diesem Anliegen Nachdruck zu verleihen. Im doppelseitigen bsz-Gespräch mit Uli Schröder erläutert er, warum. Während in Wattenscheid weiter für die Einrichtung eines Kulturzentrums gekämpft wird, bereitet die Stadt Essen im Vorfeld der „Kulturhauptstadt 2010“ derweil die Abwicklung eines solchen vor: So sollen die Mittel für die Zeche Carl gestrichen werden. Das befürchtete zweite Zechensterben skandalisiert die bsz ebenso wie den aktuellen Rückzug des Hauptsponsors der Uni Witten/Herdecke, der Düsseldorfer Unternehmensberatung „Droege International Group AG“, die in der Bochumer Nachbarschaft „verbrannte Erde“ zu hinterlassen droht. mehr…


Montag 01.09.08, 16:11 Uhr
Bochumer Tage Neuer Musik

1. September: Konzertlesung zum „Tag des Friedens“

Gideon Klein

Gideon Klein

Nach zwei Orgelkonzerten setzt am heutigen Montag das Gedenkkonzert zum „Tag des Friedens“ die Bochumer Tage für Neue Musik fort. Die Konzertlesung gestalten am 1. September um 20.00 Uhr in der Melanchthonkirche das Ensemble Trilogie (die Bochumer Symphonikerinnen Ariane Vesper und Christiane Conradt sowie die Essener Philharmonikerin Ruth Hermann), der Schauspieler Manfred Böll und Ludwig Kaiser an der Orgel mit Werken von Gideon Klein und Olivier Messiaen.
Olivier Messiaen verbrachte knapp neun Monate als Kriegsgefangener in einem Lager der Deutschen Wehrmacht im Ostteil von Görlitz. Gideon Klein wurde 1941 in das KZ Theresienstadt deportiert. Sein dort komponiertes Streichtrio tritt in einen nachhaltigen Dialog mit einschlägigen Orgelwerken Messiaens. Im Oktober 1944, neun Tage nach Beendigung seines Streichtrios, wurde Gideon Klein in das KZ Auschwitz und von dort in das Außenlager Fürstengrube deportiert. In den Kohlengruben kam er kurz vor der Befreiung unter ungeklärten Umständen ums Leben.
Manfred Böll vom Bochumer Schauspielhaus wird Texte aus der Johannes Apokalypse lesen, wie sie Walter Jens mit einem beeindruckenden Zugang übersetzt hat. Eintritt 8€, ermäss. 5€


Montag 01.09.08, 09:00 Uhr

GEW-Diskussion: Ware Bildung

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) lädt am Donnerstag, dem 4. September um 19.30 Uhr zu einer Diskussion in den Bahnhof Langendreer. ReferentInnen sind Jochen Krautz und Dorothea Schäfer. Jochen Krautz ist Professor für Kunstpädagogik und Fachdidaktik Kunst der Alanus-Hochschule für Kunst und Gesellschaft. Er veröffentlichte zuletzt „Ware Bildung. Schule und Universität unter dem Diktat der Ökonomie“. Dorothea Schäfer ist stellvertretende Vorsitzende der GEW NRW. In der Einladung heißt es: „Bildung ist das Thema der Zeit. Ob PISA-Panik, Elitendebatte, neue Studiengänge oder Beschwörung der Disziplin – Schulen und Universitäten stehen mitten in Reformdebatte. Der Markt diktiert, welches Wissen wirklich relevant ist.Anhand zahlreicher Beispiele – vom Kindergarten bis zur Hochschule – kann gezeigt werden, wie Bildung immer mehr zur Ware schrumpft und wie Kindergärten, Schule und Hochschule dem Diktat der Ökonomie folgen sollen. Die Schulen und Hochschulen geraten zunehmend unter den Druck ökonomischen Denkens, effizienzorientierten Schulmanagements bis hin zur direkten Einflussnahme von Konzernen. Durch diesen Prozess wird die Idee der Erziehung zu Freiheit und Selbstverantwortlichkeit verworfen.“