
Am gestrigen Dienstag zogen 4.000 vorwiegend Schülerinnen und Schüler in vier Sternmärschen unter dem Motto „Bochum bleibt bunt“ zum Platz vor dem Bergbau Museum. Startpunkte der vom Bochumer Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ angeregten Aktion waren das Rathaus, das Bermuda-Dreieck, der Schulhof der Heinrich-Böll-Gesamtschule und das Ruhrstadion. Nur hier fanden die Teilnehmenden in der Ostkurve erstklassigen Schatten. Bei den anderen Auftakt-Kundgebungen war es um 10 Uhr in der Sonne schon so heiß, dass überall nach Schattenplätzen gesucht wurde.
In den Schulen waren Kurzprogramme für die vier Auftaktveranstaltungen vorbereitet worden. Besonders spektakulär: ein riesiges Regenbogen farbiges Trikot, das im Stadion entfaltet wurde und eine Aufstellung auf dem Schulhof der Heinrich Böll Gesamtschule, mit der Schüler:innen, das „3B“ Logo von „Bochum bleibt bunt“ abbildeten. Zwei Drohen filmten die Aktionen, es gibt aber noch keine fertigen Videos.
Auf der Hauptbühne am Bergbau Museum formulierte Christine Roeder für den Vorstand der Bezirksschüler:innenvertretung Bochum, die Zielsetzung des antirassistischen Aktionstages. »Deshalb: lasst uns zusammen daran bauen und uns gegen die verbünden, die herrschen wollen, indem sie unterscheiden zwischen denen, die oben und denen, die unten sind, zwischen denen, die hierhin gehören und denen, die unerwünscht sind, zwischen denen, die wertvoll und denen, die wertlos sind.
Denen sagen wir:
„Wir hören nicht auf euch.
Wir folgen euch nicht.
Ihr führt uns nicht in die Zukunft.“
Denn unsere Zukunft ist lebendig, vielfältig, sie lebt von Respekt, Achtung und Menschenwürde! Sie ist bunt.«
(Zum Skript der ganzen Rede)
Marta Taş Sprecherin der GEMI Jugend und des Paritätischen Jugendwerks Bochum erinnerte in ihrer Rede vor dem Rathaus an die Migrationsgeschichte: »Bochum war schon immer eine Stadt des Wandels. Vom industriellen Zentrum des Ruhrgebiets bis zur heutigen Bildungs- und Kulturstadt. Und unsere Stadt hat sich verändert, weil Menschen sie verändert haben. Weil Menschen aus aller Welt hier Arbeit gefunden, Familien gegründet und sich engagiert haben. Und weil junge Menschen hier gelernt haben, was es heißt, sich einzumischen.Denn ob in der Schule, im Ausbildungsbetrieb, an der Universität, im Berufsleben oder im Ehrenamt: Demokratie beginnt IMMER dort, wo wir uns einbringen. Dort, wo wir nicht nur zuschauen, sondern mit gestalten.« (Zum Skript der ganzen Rede)