Mittwoch 18.06.25, 19:19 Uhr

Türkischer Rechtsextremismus in Deutschland


Am Mittwoch, den 25.6. um 19.00 im Sozialen Zentrum und am Donnerstag, den 26. 6. um 20 Uhr in der Oval Office-Bar stellt Ismail Küpeli sein Buch „Graue Wölfe – Türkischer Rechtsextremismus in Deutschland“ vor. Die Einladungen zu beiden Veranstaltungen zitieren die Verlagsankündigung: »Der türkische Rechtsextremismus, hierzulande unter dem Namen ›Graue Wölfe‹ oder als Ülkücü-Bewegung bekannt, ist mit etwa 12.000 Anhänger*innen die zweitgrößte extrem rechte Bewegung in Deutschland. Die Ideologie des türkischen Rechtsextremismus ist zutiefst geprägt von autoritären, nationalistischen, rassistischen, antisemitischen und queerfeindlichen Elementen.

Ebenso auffällig ist das Verschwörungsdenken im türkischen Rechtsextremismus, das mit zahlreichen Feindbildkonstruktionen unter anderem gegen Armenier, Juden, Kurden und allgemein gegen den Westen einhergeht. In den letzten Jahren hat insbesondere der israelbezogene Antisemitismus innerhalb des türkischen Rechtsextremismus an Relevanz und Intensität zugenommen, wie die antiisraelischen Mobilisierungen seit dem 7. Oktober 2023 zeigen. Küpeli beleuchtet die Geschichte, Ideologie, Akteure und Netzwerke der türkischen extremen Rechten, stellt aber auch antifaschistische Gegenstrategien vor.«
Die Veranstaltung im Sozialen Zentrum findet im Rahmen des Antifa Cafés statt und ist Teil der Kritischen Wochen“ der Fachschaft Sowi.
Die Lesung in der Oval Office Bar findet im Rahmen des alkoholfreien Tresens statt. Die Bar schreibt: »Es wird den gesamten Abend kein Alkohol ausgeschenkt. Bitte respektiert den alkoholfreien Space und bringt auch keinen eigenen Alkohol mit. Gerne dürft ihr euch durch unser leckeres alkoholfreies Sortiment probieren!«

Der Unrast Verlag weist auf ein Interview mit Ismail Küpeli über die Grauen Wölfe in der Zeitschrift Kontext hin: „Die Gefahr wurde jahrelang unterschätzt
Der Verlag hat das Inhaltsverzeichnis des Buches und ein Kapitel als Leseprobe online gestellt: Rassismus als zentrale Säule des türkischen Nationalismus.

Ismail Küpeli, geb. 1978, forscht zu Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus. Weitere Schwerpunkte seiner Arbeit sind nationalistische Ideologien und identitäre Tendenzen – sowohl in den Mehrheitsgesellschaften als auch innerhalb der jeweiligen Minderheiten.
Er ist als Projektkoordinator an der Ruhr-Universität Bochum zuständig für das Projekt Dersim 1937/38. Im Rahmen des von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderten Projektes sollen Videointerviews mit Betroffenen der staatlichen Gewalt im Kontext der so genannten Dersim Massaker 1937/38 aufbereitet und veröffentlicht werden.
Zuvor promovierte er an der Universität zu Köln mit der Dissertation „Die kurdische Frage in der Türkei. Über die gewaltsame Durchsetzung von Nationalstaatlichkeit“.