Die Einführung der Bezahlkarte in NRW für Geflüchtete wird von Cansin Köktürk, die für die Linken in Bochum für den Bundestag kandidiert scharf kritisiert. Insbesondere die Zustimmung der Grünen-Abgeordneten wird dabei hinterfragt. Köktürk sieht in der Bezahlkarte eine klare Diskriminierung von Geflüchteten und eine gefährliche Entwicklung hin zu einer Politik der Stigmatisierung. „Die Bezahlkarte macht aus Menschen BürgerInnen zweiter Klasse,“ betont Cansin Köktürk. „Statt Geflüchtete zu integrieren und ihnen gleiche Rechte einzuräumen, zwingt man sie in ein System der Kontrolle und Abhängigkeit. Mit dieser Karte wird nicht geholfen – sie entmündigt und stigmatisiert.“
Die Bezahlkarte schränkt Geflüchtete in ihrer Selbstbestimmung ein, da sie nicht frei über ihr Geld verfügen können. Gleichzeitig führt sie zu einer gesellschaftlichen Ausgrenzung, da die Nutzung der Karte in Geschäften oder Einrichtungen die Betroffenen sofort erkennbar macht. Köktürk warnt: „Es reicht nicht, über Integration zu reden, wenn solche Instrumente das Gegenteil bewirken.“
Besonders kritisiert Köktürk die Zustimmung von grünen Abgeordneten: „Die Grünen sprechen von Solidarität, aber stimmen Maßnahmen zu, die Menschenrechte und Würde untergraben. Das ist ein klarer Bruch mit sozialen und demokratischen Grundsätzen.“
Die Linke positioniert sich entschieden gegen die Einführung der Bezahlkarte und fordert stattdessen eine echte finanzielle Gleichstellung von Geflüchteten. „Wer gleiche Pflichten hat, braucht auch gleiche Rechte,“ so Köktürk abschließend. „Menschen auf der Flucht verdienen Respekt und keine Ausgrenzung.“
Die Linke werde weiterhin gegen diese Form der Diskriminierung kämpfen und fordert die Landesregierung auf, die Bezahlkarte zu überdenken.
Der vollkommen faktenfreie, wissenschaftliche Erkenntnisse ignorierende Populismus bezüglich der Bezahlkarte kann hier nachgelesen werden:
„Die Zeit“ mit dem Artikel „Wie die Bezahlkarte Geflüchtete einschränken soll. Bund und Länder haben die Bezahlkarte für Geflüchtete bewusst limitierend gestaltet – das dokumentieren interne E-Mails. Rechtliche Unklarheiten wurden ignoriert.“:
https://archive.is/BaFzL
„Der Spiegel“ mit dem Artikel „Geflüchtete schicken nur selten Geld in ihre Heimat. Asylsuchende sollen keine Sozialleistungen mehr in ihre Herkunftsländer überweisen können – das war eines der Hauptargumente für die Bezahlkarte. Doch laut einer DIW-Studie senden nur wenige Geflüchtete Geld ins Ausland.“:
https://archive.is/mZwQO
Eine Studie des „Sozio-oekonomisches Panel“ (SOEP) des DIW Berlin. Hier geht es zur Pressemitteilung des DIW:
https://www.diw.de/de/diw_01.c.928587.de/gefluechtete_senden_seltener_geld_ins_ausland_als_andere_migrant_innen.html
Hier gibt es noch ein Interview mit der Soziologin Alexandra Keiner vom „weizenbaum institut“ mit dem Titel „Auslandsüberweisungen unter Verdacht“ über Rücküberweisungen von Migrant:innen in ihre Herkunftsländer:
https://www.weizenbaum-institut.de/news/detail/remittances-unter-verdacht/
und hier mit Sabine Zinn vom DIW zu der Studie:
https://www.diw.de/de/diw_01.c.928642.de/publikationen/wochenberichte/2024_49_2/auslandsueberweisungen_spielen_eine_essenzielle_rolle_bei_der_entwicklungshilfe__interview.html
Frag den Staat.de: https://fragdenstaat.de/artikel/exklusiv/2024/12/alles-fur-eine-karte-asylsuchende-bezahlkarte/