Mittwoch 18.12.24, 12:37 Uhr

Stellungnahme des Initiativkreis Flüchtlingsarbeit Bochum zur Betreuung der Geflüchtetenunterkunft “Nordbad” 3


Der Initiativkreis Flüchtlingsarbeit Bochum hat eine Stellungsnahme zur Betreuung durch „European Homecare“ (EHC) der Geflüchtetenunterkunft „Nordbad“ in Bochum veröffentlicht. Diese Stellungnahme des Initiativkreises Flüchtlingsarbeit Bochum“ ging u.a. an Herrn Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, Frau Dezernentin Britta Anger sowie die Ratsmitglieder der Stadt Bochum. »Als Initiativkreis Flüchtlingsarbeit Bochum sehen wir die Betreuung städtischer Unterkünfte durch privatwirtschaftliche Unternehmen und insbesondere durch ein Tochterunternehmen eines Rüstungskonzerns sehr kritisch.


Mit unserer Stellungnahme möchten wir darauf hinwirken, dass die Vergaberichtlinien in den Ausschreibungsverfahren überarbeitet werden, um weitere Zuschläge an privatwirtschaftliche Unternehmen für die Betreuung von Schutzsuchenden in unserer Stadt zu verhindern. Die gesamte Stellungnahme finden Sie anbei.«

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3 Gedanken zu “Stellungnahme des Initiativkreis Flüchtlingsarbeit Bochum zur Betreuung der Geflüchtetenunterkunft “Nordbad”

  • Lilli Marleen

    Mal einen Schnellkommentar aus der Hüfte und ohne viele Quellenbelege:

    Auch vor der Übernahme durch den Rüstungskonzern war European Homecare alles andere als eine 1A-Adresse in Bezug auf Demokratie und Menschenrechte. Entstanden aus einer metallverarbeitenden Firma aus dem Ruhrgebiet, die im Zuge der Zerstörung des Sozialstaates über die sozialdemokratischen Neoliberalisierung des Sozialen Bereichs stieg diese Firma in die Sicherheitsbranche ein und übernahm Tätigkeiten in der Abschiebemaschinerie des Staats. Das machte sie anscheinend so gut, dass sie die Betreibung von Flüchtlingsunterkünften in Deutschland und Österreich übernehmen konnte, einschließlich der Vergabe von Subunternehmensaufträgen an Firmen mit Rassisten als Personal, die Flüchtlinge in diesen Lagern folterten. (z.B.: https://www.amnesty.de/2014/10/2/die-misshandlung-von-asylbewerbern-nrw-ist-beschaemend) Das wiederrum machte das Unternehmen anscheinend so honorig, dass sie auch Soziale Arbeit in den Flüchtlingslagern anbieten konnte. Z.B. in Lütgen-Dortmund. Jetzt wurde diese Firma von einem Rüstungsunternehmen übernommen. So durchdringt und durchwringt der Ultrakapitalismus das Soziale Feld und zerstört den Sozialstaat. Humanismus und Demokratie.

    Das muss man sich auch mal auf einer Metaebene auf der Zunge zergehen lassen.
    Ein Rüstungsunternehmen macht Gewinne an Kriegen. Diese Kriege vertreiben Menschen. An diesen geflohenen Menschen macht diese Firma auch Gewinn. Sei es in der Betreibung von Lagern für die geflohenen Menschen, der dort staatfindenden Integrationsarbeit, aber auch den eingeleiteten Abschiebungen in die verwüsteten Kriegsgebiete. Ein all-inclusiv-business. Vermutlich fehlen hier noch weitere Unternehmenssparten wie Kantinenessen, Wasserversorgung, Pharmaproduktion, usw.
    Demnächst übernimmt der Rüstungskonzern dann noch die Krankenhäuser mit der dortigen Entbindungsstation und die Beerdigungsinstitute und die Friedhöfe. Dann ist alles wie ein Kreislauf von der Wiege bis zur Bahre in den Händen der Tötungsindustrie. Danke Kapitalismus. Danke SPD und Grüne!

  • Ich mag keine Kreuzfahrten

    Das ist doch deutsche Tradition das mit Aus- und Einwanderung Firmen staatlich am Leben gehalten werden…staatlich subventioniert. Es ging den überwiegend rekrutierten AuswandererInnen zwischen 1835 und 1939 in der Ballin-Stadt (Hamburg) genauso…Die privaten Firmen (überwiegend Kreuzfahrtgesellschaften mit Warenverschiffung, deren Firmen mit Namensergänzungen noch heute existieren) haben sich eine goldene Nase daran verdient mit der Auswanderung und der vorherigen Unterbringung und Versorgung der Auswanderungswilligen in Ballin-Stadt…der Staat und die privaten Firmen verdienen immer ganz groß mit…

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