Freitag 06.12.24, 13:29 Uhr
Spatenstich Opeltrasse

Temporäre Wegeführung eine Mogelpackung? 3


Heute erfolgt der erste Spatenstich für die sogenannte Opeltrasse, ein gut 4 km langer Radweg in Steinkuhl. Das Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung ist dennoch skeptisch.

Das Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung schreibt: »Kommunalwahlkampf – da machen sich weitere 4,1 km Radweg von Laer nach Weitmar doch mal gut. Schließlich haben die Verantwortlichen im Rathaus den Bochumer Radentscheid ausgebremst und damit 17.000 Unterzeichnende vor den Kopf gestoßen. Das ist 2 Jahre her, aber nicht vergessen!

Für eine autofreie Radstrecke von einem Bezirk in den anderen will Oberbürgermeister Thomas Eiskirch an Nikolaus feierlich den ersten Spatenstich setzen. Dabei klingt die Bezeichnung „Opeltrasse“ doch gleich wie Verkehrswende.

Aber was verbirgt sich hinter dieser Opeltrasse?

Der Umweltausschuss (AUNO) hat im November 2023 die Verwaltung beauftragt, das Projekt Geh- und Radweg Opeltrasse mit Ausnahme der Brücke über die A448 zu realisieren (siehe Auszug Sitzungsniederschrift https://wolke.bo-aktiv.de/s/241204-Opel-Niederschrift-231108 ). Dieser Beschluss bezieht sich ausdrücklich nicht auf die neue Autobahnbrücke. Mittel für eine dauerhafte bauliche Lösung zur Kreuzung der A448 sollen in den Haushalt eingestellt, die Planung der Brücke vorangetrieben und Fördermittel beantragt werden. Bis zur Fertigstellung der Brücke soll der Weg über die Markstraße geführt werden (siehe Sitzungspräsentation hier https://wolke.bo-aktiv.de/s/241204-Opel-Praesentation ) Wie diese vorübergehende Verbindung aussehen soll, war nicht erkennbar. In der Präsentation ist lediglich die Auf-/Abfahrt für die aus Laer kommende Trasse im Bereich der A448-Ausfahrt Markstraße als serpentinenartige Rampe dargestellt. Der weitere Verlauf über die Markstraße ist nicht dargestellt. Insbesondere die vorübergehende Anbindung von der geplanten Brückenrampe an der A448 bis zur Markstraße ist im Plan der Sitzungspräsentation durch einen türkis-farbigen, im Nirgendwo endenden „Stummel“ nur angedeutet. Mit der Brücke über die A448 fehlt der Opeltrasse ein wesentliches Teilstück.

Dr. Benedikt Gräfingholt hat deshalb im September 2024 als sachkundiger Einwohner im AUNO für die CDU-Ratsfraktion u.a. angefragt (siehe Anfrage hier https://bochum.ratsinfomanagement.net/vorgang/?__=UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZTKTcnO9naWPPeowyuhhTRk ), wie genau denn diese Umleitung über die Markstraße aussehen soll und ob ihr Rückbau erfolgen wird oder sie letztendlich dauerhaft sein soll.

Auf der Tagesordnung des AUNO vom 05.12.2024 findet sich nun einen Tag vor dem Spatenstich die Antwort der Verwaltung (Antwort hier https://wolke.bo-aktiv.de/s/241205OpelAntwortVerw20242791 ). Danach soll die Ausführungsplanung fertiggestellt sein. Mit einer Beschlussvorlage für die Brücke über die A448 sei im Sommer 2025 zu rechnen. Bis zur Fertigstellung der Brücke soll ein provisorischer Weg in wassergebundener Bauweise vom geplanten Brückenstandort (in Höhe USB) über die Wiese, entlang des Waldrandes und auf dem bestehenden, früher einmal ausschließlich dem Fußverkehr vorbehaltenen Weg durch das Wäldchen auf die Markstraße geführt werden. Dargestellt ist das durch ein Luftbild, in das ein Wegverlauf als Strich eingezeichnet ist (siehe Luftbild hier https://wolke.bo-aktiv.de/s/241205Opel_Wegfuehrung ). Ein Rückbau des Wegeabschnittes zwischen zukünftiger A448-Rampe und Markstraße sei nicht vorgesehen, damit Zufußgehenden nach dem Brückenbau eine Verbindung zur Markstraße bleibe. Der Radweg werde über die Brücke geführt.

Handelt es sich bei der „temporären“ Umleitung bis zur Fertigstellung der Brücke über die A448 etwa um eine Mogelpackung?

Bleibt die Rampe im Bereich der A448-Ausfahrt Markstraße erhalten?

Wie hoch sind die Kosten für den Brückenbau und sind hierfür überhaupt schon Fördermittel bewilligt?

Wie viele Jahre wird es von Inbetriebnahme der temporären Wegeführung bis zur Einweihung der Brücke dauern?

Gilt der Hinweis im AUNO im November 2023 (siehe auch hierzu Auszug Sitzungsniederschrift https://wolke.bo-aktiv.de/s/241204-Opel-Niederschrift-231108 ), bei der Opeltrasse gehe es um einen Radweg zur Verbindung von Mark 51°7 und dem Campus und weniger um einen Weg zum Spaziergehen und Aufhalten, auch für den temporären Weg?

Das wollen drei Einwohner*innen aus Steinkuhl genauer wissen.

Mit Eingabe vom 05.11.2024 (Eingabe hier https://wolke.bo-aktiv.de/s/241204-Opel-durchDenWald-1-3 ) haben sie angeregt, die Bezirksvertretung Süd möge die Verwaltung noch vor dem ersten Spatenstich für die Opeltrasse zu einer Informationsveranstaltung zur temporären Radwegeführung zwischen Steinkuhlstraße und Markstraße einladen, um die Gelegenheit zur Stellungnahme und zum gemeinsamen Austausch zu bieten. Die Eingabe soll nun im Februar 2025 auf die Tagesordnung im Bezirk Süd kommen.

Um Politikverdrossenheit und Rechtsruck wirksam entgegen zu treten, ist erforderlich, politisches Handeln verständlich und nachvollziehbar zu machen – und das nicht nur im Wahlkampf!«

Planskizze


3 Gedanken zu “Temporäre Wegeführung eine Mogelpackung?

  • Bernd Vössing

    Unfallrisiko!
    Eine der mitverantwortlichen und prozessinvolvierten Personen der Stadt Bochum erwähnte zudem in einem WAZ Artikel, dass, aufgrund der starken Lichtanlagen an den Fahrrädern, keine Wegebeleuchtung auf dieser Strecke angedacht ist, bzw. notwendig wäre. Diese Aussage ist frei von jeglicher Sachkompetenz und jeglichem Verantwortungsgefühl. Jede Fahrradfahrende weiß, dass entgegenkommende Fahrräder in der Dunkelheit sich gegenseitig so stark blenden, dass eine sichere Fahrt nicht möglich ist. Eine Fahrt ins Schwarze ist die Folge. Ob sich Gegenstände, Personen oder Tiere (u.U. mit Leinen) auf dem Weg befinden, kann somit keine Fahrradfahrende, trotz starker eigener Beleuchtung, erkennen.

    • Trapezkünstler

      Tja, Herr Matheuszik,
      als Ratsmitglied sollte man doch eigentlich wissen, was man beschlossen hat, denke ich.
      Hat die Verwaltung nicht gesagt wie die Trennung von Geh- und Radweg aussehen wird?
      Oder haben Sie vergessen zu fragen?
      Beides wäre sehr fragwürdig.

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