Zum Inhalt seiner Oktober-Ausgabe schreibt das Straßenmagazin bodo: »Timo Reichelt pflegt einen historischen Arbeitergarten auf Zeche Zollern II/IV, Solvejg Nitzke forscht an der Ruhr-Universität zum Heimatbegriff, Yaw Konadu aus Dortmund recycelt in Ghanas Hauptstadt Accra kaputte Elektrogeräte, Solmaz Khorsand schreibt über MitläuferInnen, Gerry Streberg schreibt Drehbücher, Hörspiele und als Comedy-Autor unter anderem für Torsten Sträter oder Hennes Bender: Das Straßenmagazin im Oktober.
Gemüse aus Jurassic Park: Die Zeche Zollern II/IV im Dortmunder Stadtteil Bövinghausen ist ein Juwel auf der Route der Industriekultur. Im Schatten der prestigeträchtigen Gebäude liegt ein historischer Arbeitergarten. Hier lässt Timo Reichelt das frühe 20. Jahrhunderts lebendig werden.
In Nerd-Debatten: Schon als kleiner Junge war der Bochumer Gerry Streberg von den Bildern auf der Kinoleinwand fasziniert. Aus der Leidenschaft ist ein Beruf geworden: Heute entwickelt Gerry Drehbücher, produziert Podcasts und Hörspiele und schreibt als Comedy-Autor unter anderem für Torsten Sträter oder Hennes Bender.
Schwarzer Rauch: Yaw Konadu kommt aus Dortmund. Im großen Stil recycelt sein Betrieb am Stadtrand von Ghanas Hauptstadt Accra kaputte Elektrogeräte. „Hier warten 400 Millionen Menschen auf ein Smartphone“, weiß er. Elektroschrott ist alles zugleich: ökologische Katastrophe und Nachhaltigkeitsversprechen, lukratives Geschäft und giftiges Elend für Tausende.
Ein Gesundheitshaus für Dortmund: Im Corona-Lockdown eröffneten Gast-Haus, bodo und andere Initiativen ein temporäres Hygienezentrum, um den Wegfall von Duschen und Sanitäranlagen zu kompensieren. Aus der Nothilfe hat das Gast-Haus nun ein eigenes dauerhaftes Angebot entwickelt.
Sprechstunde auf der Straße: Marie ist Krankenschwester, Leonie Sozialarbeiterin. Sie arbeiten für die Wohnungslosenhilfe der Diakonie, das Wichernhaus in der Dortmunder Nordstadt. Um 8 Uhr hat ihre Schicht begonnen. Sie laden Verbandszeug, Salben und Medikamenten eingepackt auf ein Lastenrad geladen und ab geht’s in die Stadt.
Lieber Zuhausegefühle: Die Kulturwissenschaftlerin Solvejg Nitzke von der Ruhr-Universität hat zum Heimatbegriff geforscht. Für sie ist der Begriff ein Zauberstab, der vereinfacht, was eigentlich kompliziert ist. Ein Gespräch über Herkunft, die ex-NPD und Omas Nusskuchen.
Wir alle sind MitläuferInnen. Diese unangenehme These verfolgt die Autorin und Journalistin Solmaz Khorsand in ihrem jüngsten Buch. Ein Gespräch über Gruppendynamiken, Befehlsverweigerung und das Mitmachen.
Mit einer Stimme: Bis 2030 soll Wohnungslosigkeit überwunden sein ‑ so wollen es Bundesregierung und EU-Kommission. Am 11. September, dem Tag der Wohnungslosen, haben Diakonie, Gast-Haus, GrünBau, Soziales Zentrum, VSE und bodo mit LokalpolitikerInnen diskutiert, was dafür nötig ist.
Außerdem: Wohnungsgemeinnützigkeit, Grüße aus Liverpool, Bang Boom Bang: Oli Hilbring, Verkäufergeschichten, Buchbesprechungen, Kultur- und Kinotipps.«