Sonntag 29.09.24, 20:40 Uhr

Linie 5 alarmiert die Polizei, als der WDR Filmaufnahmen macht 3


Am Samstag war ein Fernseh-Team des WDR bei der Initiative „Klare Linie gegen Rechts“, die sich Sorgen wegen der Nazi-Aktivitäten in der Kneipe Linie 5 macht, zu Gast. Die Mitarbeiter des WDR sprachen mit Menschen aus dem Viertel über die Situation und filmten Interviews. Anschließend ging die Filmcrew mit Mitgliedern der Initiative zum Platz vor die Bogestra, der gegenüber der Linie 5 liegt, um sich auch die Kneipe anzusehen und zu filmen. Es waren ca. 30 Teilnehmer:innen plus WDR-Team versammelt. Es gab keine Banner oder Fahnen.

Eine kleine Gruppe von Gästen kam aus der Kneipe, fotografierte und filmte. Nach ca. 15 Minuten rollten mit Blaulicht und Martinshorn 8 (!) Polizeiwagen aus allen Richtungen an und umringten die Linie 5 mit fünf Wagen, der Rest stellte sich vor der Bogestra hin.

Nach Aussage der Polizei hatte die Linie 5 gemeldet, vor der Kneipe hätten sich aggressive, gewaltbereite, maskierte Antifas versammelt. Die Ordnungshüter:innen realisierten relativ schnell, dass sie in die Dreharbeiten für einen WDR-Beitrag geraten waren und rückten wieder ab. Die Klage der Kneipe, dass das WDR-Team ohne Erlaubnis in die Kneipe hinein gefilmt hätte, war frei erfunden und wurde nicht ernst genommen.

Der Dreh des WDR endete in bester Stimmung. Ein Anwohner hat spontan einen großartigen Verpflegungsservice mit Fladenbrot und tollen veganen Aufstrichen zur Verfügung gestellt! Die Initiative „Klare Linie gegen Rechts“ ist optimistisch, dass der Filmbericht dazu beiträgt, das rechte Treiben in der Linie 5 zu beenden.


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3 Gedanken zu “Linie 5 alarmiert die Polizei, als der WDR Filmaufnahmen macht

  • Anwohner

    Ja, das ist nicht das erste Mal, dass die Linie 5 behauptet, vermummte, gewaltbereite Antifas würden den „Sturm auf die Linie 5“ vorbereiten. Das haben sie z.B. auch bei ihrem Liederabend mit „Kategorie C“-Frontman Hannes Ostendorf in der „Linie 5“ behauptet. Man nennt so etwas „einen Popanz aufbauen“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Popanz).

    Wir sind Anwohner*innen aus der Alsenstraße, Düppelstraße, Oskar-Hoffmann-Straße, Universitätsstraße etc., die die Kneipe mit ihren Faschokontakten nicht mehr in unserem Viertel haben wollen und beim regelmäßigen Cornern auf die Problemkneipe aufmerksam machen möchten.

    Wir sind ein bunter Haufen, alt und jung, mit und ohne Kinder… und worauf wir auf keinen Fall Bock haben ist eine gewalttätige Auseinandersetzung, die die Pächterinnen der „Linie 5“ herbeiphantasieren. Das Problem ist, dass, wenn sie so etwas behaupten, das u.U. weitere Faschos anzieht, die hier eine Auseinandersetzung mit uns suchen könnten.

    Hoffentlich ist der Spuk bald vorbei und es wird wieder eine nette, faschofreie Eckkneipe, die wir auch besuchen können.
    Haben Menschen Bock, so etwas zu machen? Wir können den Kontakt zur Vermierterin herstellen, der sicherlich auch daran gelegen ist, dass da Ruhe einkehrt.

  • Metin

    Die Opferrolle, in die sich die Nazipächterinnen zu Beginn gerne begaben und die schändlicherweise auch erstmal von der naiven WAZ/DerWesten-Redaktion verbreitet wurde, ist dahin. Denn nicht irgendwelche herbeifantasierten Antifas sind das Problem, sondern Menschen, die an die Ungleichwertigkeit von Menschen glauben ubd ihr Gwalttaten damit rechtfertigen.

    Ich wohne hinter dem Bahnhof, habe gerade aufgrund privater Dinge viel zu tun und konnte mich nicht so einbringen wie ich es gewollt hätte.
    Daher danke ich allen Anwohnern und Antifas, die sich gegen die Nazikneipe aktiv gezeigt haben. Ihr seid für mich die Helden das Alltags. Ihr macht Bochum lebenswert. Danke!

    • Dirk

      Das Herunterspielen von faschistischen Bedrohungen und die Umkehr, wer vor Ort für Probleme sorgt, gab es auch beim Thor Steinar-Laden an der Oskar Hoffmann Straße oder in Bochum-Langendreer bei der Raumnahme durch den Ewers Clan.Von den Vorgängen im Bermuda-Dreieck im Jahr 2000/2001 ganz zu Schweigen. Immer waren diejenigen das Problem, die auf das Problem hinwiesen. Zunächst wurde den örtlichen HonorartorInnen/WegschauerInnen oder gar den Rechtsextremen geglaubt. Lange musste man Öffentlichkeitsarbeit machen, um dieses WAZ-Desinformanten gegenzuarbeiten. Der Fall Josef Gera beweist ja auch, wer hinschaut und wer die bequemen Staatsnarrative verbreitet. Naivität ist das nicht. Lernresistenz, Bequemlichkeit und Arroganz gegenüber links-alternativen Personen passt da eher.