Donnerstag 01.08.24, 11:39 Uhr

Weitere Entwicklungen zur Kneipe “Linie 5” 7


Zur Linie 5 erreichte uns die folgende Mitteilung der Antifaschistischen Linken Bochum:

»Die jüngste Berichterstattung zur Kneipe “Linie 5” hat viele Menschen irritiert. Immer wieder wurde eine vermeintliche Kontroverse dargestellt, ohne die Fakten gründlich zu recherchieren. Aussagen der Betreiberin (“Nein, wir sind keine Nazis.”) wurden den Vorwürfen der Anwohner*innen (“Dort gab es mehrere Treffen rechter Gruppierungen”) gegenübergestellt, ohne die umfangreichen Beweise zu berücksichtigen.

Clara Fischer, Sprecherin der Antifaschistischen Linken Bochum, kritisiert: “Die Medien ignorieren die dokumentierten Beweise und Recherchen. Die Verbindungen der Betreiberin zu rechten Akteuren sind eindeutig.”

Die Bochumer Polizei verhält sich trotz Kenntnis über das rechte Publikum in der “Linie 5” auffallend passiv. Lediglich die Bezirksbürgermeisterin sowie die Brauereien Fiege und König Pilsener haben konsequent reagiert. Nazischmierereien in der Alsenstraße belegen den Versuch rechter Raumnahme, der jedoch auf entschlossenen Widerstand der Anwohner*innen trifft. Letzten Freitag versammelten sich rund 80 Personen vor der “Linie 5” und setzten ein klares Zeichen gegen rechte Umtriebe.

Fischer abschließend: “Es ist wichtiger denn je, gegen diese Entwicklungen aufzustehen. Die Fakten liegen auf dem Tisch – das Anwohner:innen bereits gehandelt haben ist ein super Zeichen!”

Mehr unter:https://antifabochum.noblogs.org/2024/07/update-ii-zur-linie-5-nein-wir-sind-keine-nazis/«


7 Gedanken zu “Weitere Entwicklungen zur Kneipe “Linie 5”

  • Anwohner

    Dazu kommt der ganze Stil, in dem die WAZ über den Protest gegen die „Linie 5“ berichtet:

    1) Die WAZ spricht persönlich mit den Pächterinnen, aber nicht mit der protestierenden Anwohner*inneninitiative.

    2) Die WAZ veröffentlicht ein Foto mit schon seit Urzeiten vollgetaggten Rollläden der „Linie 5“ und suggeriert, das dies die Folges der Proteste sei.

    3) Die WAZ interviewt den VfL Fanclub „Blue White Malibu“, der sich in der „Linie 5“ trifft und gibt ihm ausführlich Raum darzustellen, dass sie nicht „rechts“ sind. Das haben die Anwohner*innen allerdings auch nie behauptet. Ein typisches „Strohmannargument“ aus den populistischen Kommunikationsstrategien.

    4) Die WAZ betitelt ihren ganzseitigen Artikel am 31.07. mit der Überschrift „Nazi-Treff oder normale Kneipe“. Dieses Vorgehen nennt man in der Populismusforschung die Anwendung eines „Falsches Dilemma“-Prinzips.
    Den Anwohner*innen ist durchaus bewusst, dass sich in der „Linie 5″ auch „ganz normale Bürger*innen“ zum Bier trinken treffen und sie differenzieren da durchaus. Aber populistisches „entweder – oder“ verkauft sich in heutigen Zeiten halt besser als komplexeres „sowohl als auch“.

    Übrigens, wer mehr zum „Falsches Dilemma“ und zum „Strohmann“-Prinzip erfahren möchte, kann sich gerne dieses unterhaltsame Maithink-Video ansehen: https://youtu.be/GtBnj3Z3eO4?si=fDACe8JYxKQDxbAT

    5) Die WAZ geht mit keinem Wort auf die Recherche des „Infoportal Antifaschistischer Gruppen aus Bochum“ ein. Sie ignoriert also wichtige, frei verfügbare Informationen zum Thema. Auch wenn die WAZ diese nicht von ihr recherchierten Informationen verständlicherweise nicht einfach so übernehmen möchte, stehen diese Infos im Raum. Aber weil es anscheinend Arbeit bedeutet diese Informationen zu verifizieren oder eben als falsch zu entlarven, werden sie einfach ignoriert.

    Was ist das für ein journlistisches Niveau!

    Noch ein Tipp für die WAZ Mitarbeiter*innen, die diese Zuschrift lesen: Immer wenn jemand wie z.B. die Betreiberinnen der „Linie 5″, von „DER Antifa“ reden und davon, dass „die Antifa aufmarschiert“ sei, fragt doch bitte nach, was da genau war.
    Es gibt in Bochum nicht „Die Antifa“, sondern verschiedene Gruppen, die sich mit dem Thema aus unterschiedlichen Perspektiven beschäftigen. Altersmäßig sind diese Aktivist*innen von ganz jung bis ins Rentenalter aufgestellt.
    Und „maschieren“ bzw. „aufmarschieren“ tut von diesen niemand. „Die Antifa ist aufmarschiert“ ist rechtspopulistisches Framing und sagt in diesem Fall mehr über die Pächterinnen aus, als über die Protestiere*innen.

    • Anwohner

      Ein Nachtrag: Da ich die WAZ nur in Papierform bekomme und keine Onlineausgabe besitze, wurden mir zwei weitere Artikel zugemailt.

      Einmal vom 16.07.2024, bei der es um Sprühereien n der „Linie 5“ („Verpisst euch“ und „Dicht machen“) an der „Linie 5“ geht. Auch hier nur die Sichtweise der Pächterinnen und der Polizei. Mit keinem Wort wird auf die Recherche des „Infoportals Antifaschistischer Gruppen“ eingegangen, obwohl der WAZ zu diesem Zeitpunkt diese schon vorlagen. Ein Transparent, die von der Anwohner*inneninitiative am Bolzplatz an der Düppelstrasse aufgehängt wurden, mit dem Spruch „Stoppt die Linie 5 – Keine Nazis im Kiez“, wurde als „Schmiererei“ (!) tituliert.

      Ein weiterer Artikel vom 20.07., mit dem Titel „Angriff auf Traditionskneipe – Wirtin verzweifelt“ und der mit „Was für ein Alptraum“ beginnt, bezeichnet die Vorwürfe gegen die „Linie 5“ als „lächerlich“ und als „miese Vorwürfe“. Das heißt in meinen Augen, dass sich der Verfasser also mit den Vorwürfen auseinandergesetzt hat und zu dem Ergebnis gekommen ist, dass die Vorwürfe nicht stimmen. Was an den Vorwürfen, die er nicht benennt, nicht stimmen soll und warum er die für mies und lächerlich hält, hat er der Leserschaft allerdings nicht mitgeteilt.

      Sorry, aber die WAZ hat in meinen Augen das Niveau des seriösen Journalismus verlassen. Aber als Monopolist kann sie sich anscheinend alles erlauben.

      • Harry

        Hoffentlich hilfreicher Hinweis: Wenn Du die WAZ in Papierform im Abo erhältst, kannst Du auch sowohl waz.de als auch die digitale WAZ lesen, indem Du Dich mit E-Mail-Adresse und Angabe der Abo-Nummer dort anmeldest.

      • Harry

        Der Artikel auf derwesten.de vom 20.7. ist wirklich ein starkes Stück. Der Tenor ist: die Verwürfe der Antifaschistischen sind mies. Es ist unglaublich! Während kommerzielle Betriebe wie die Fiege Brauerei und die König-Brauerei den Antifaschisten anscheinend mehr vertrauen als den von Antifaschisten bekämpften Kreisen, ergreift hier die WAZ ganz offen Partei für letztere.

  • Ehrenfelderin

    Gibt es die Gruppe Azzancao wirklich noch oder bist Du nur der Nachlassverwalter, der die eigenen alten Aktivitäten glorifiziert. Vermutlich warst Du der Vertreter dieser Gruppe, den ich damals bei den Aktionen gegen den Nazi-Laden in der Oskar Hoffmann Straße als ziemlich kooperationsunwillig erlebt habe. Es gab damals im Ehrenfeld ein beeindruckendes Bündnis. Dankenswerter Weise hat der blog bo-alternativ dies dokumentiert. Ich habe schon viele jüngere Leute auf diese Dokumentation hingewiesen, um zu zeigen, wie wir damals den Naziladen vertrieben haben. Auch Ihr habt sicherlich etwas dazu beigetragen, dass der Laden verschwunden ist. Aber entscheidend war das riesige Bündnis. Ich finde es gerade jetzt wichtig, so etwas nicht zu diffamieren, sondern es als das Gebot der Stunde anzusehen. Der Widerstand gegen eine Nazikneipe kann nicht breit genug sein. Ich finde es großartig, wie das gerade entsteht. Ich empfehle die Dokumentation: https://www.bo-alternativ.de/category/no-naziladen/

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