Sonntag 02.06.24, 17:02 Uhr
Demonstration „Gemeinsam gegen Rechts – Für ein solidarisches Europa“ am 1. 6. 2024 in Bochum

Redebeitrag von Eray Savas, Bezirksschüler:innenvertretung


Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,
es ist ermutigend zu sehen, wie viele von euch und Ihnen dem heutigen Aufruf gefolgt sind, um gemeinsam eine dringende Botschaft zu übermitteln: Gemeinsam gegen Rechts – für ein solidarisches Europa!

Wir stehen heute hier, vereint in unserer Entschlossenheit und unserer Vision für ein Europa, das auf Solidarität, Gerechtigkeit und Menschlichkeit basiert. Wir erheben unsere Stimmen gegen den Hass, gegen die Intoleranz und gegen die Angst, die durch rechtsextreme Ideologien geschürt werden. Heute sagen wir laut und deutlich: Nicht mit uns! Nicht in unserem Europa!

Europa wurde auf den Prinzipien der Menschenrechte, der Demokratie und der Freiheit aufgebaut. Diese Werte sind das Fundament, auf dem unsere Gesellschaft ruht, und wir müssen sie verteidigen gegen jene, die versuchen, uns zu spalten. Rechtsextremismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sind Gifte, die unsere Gemeinschaft von innen heraus zerstören wollen.

Liebe Freundinnen und Freunde,

“Nie wieder!” Diese zwei Worte tragen eine immense Bedeutung. Sie erinnern uns daran, dass wir aus unserer Geschichte lernen müssen. Unser Grundgesetz entstand aus den bitteren Erfahrungen des Nationalsozialismus. Die Nationalsozialisten waren verantwortlich für den tödlichsten Krieg der Menschheitsgeschichte und begingen mit der Shoah einen Völkermord, der in seiner Grausamkeit einmalig ist. Vor diesem Hintergrund hatten die Väter und Mütter des Grundgesetzes ein Ziel: “Nie wieder dürfen Hass, Intoleranz und Ausgrenzung unser Land prägen.”

Heute stehen wir erneut vor der Aufgabe, diese Werte zu verteidigen. Wir müssen eine Grenze ziehen zwischen den Demokraten und denen, die die Demokratie verachten und angreifen. In einer Zeit, in der rechte Kräfte versuchen, die dunkelsten Kapitel unserer Geschichte wiederaufleben zu lassen, müssen wir standhaft und mutig sein. Wir müssen ein Zeichen setzen für ein Europa, das nicht durch Mauern und Grenzen definiert wird, sondern durch Brücken und offene Herzen. Ein Europa, in dem Vielfalt nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung gesehen wird.

Liebe Freundinnen und Freunde,

unsere Antwort auf den Hass muss die Liebe sein. Unsere Antwort auf die Spaltung muss die Einheit sein. Und unsere Antwort auf die Intoleranz muss die Solidarität sein. Wir glauben alle an ein Europa, in dem jede und jeder, unabhängig von Herkunft, Religion oder Hautfarbe, in Würde und Sicherheit leben kann. Ein Europa, in dem Menschenrechte geachtet und geschützt werden.

Die Stimmen des Hasses dürfen nicht unbeantwortet bleiben. Wir müssen ihnen mit Vernunft und Menschlichkeit entgegentreten. Lasst uns im Alltag, in unseren Gemeinden und in unseren Herzen für ein friedliches Miteinander einstehen. Denn nur gemeinsam sind wir stark und nur gemeinsam können wir die Herausforderungen unserer Zeit bewältigen.

Ein solidarisches Europa bedeutet, dass wir füreinander einstehen – über nationale Grenzen hinweg, über kulturelle Unterschiede hinweg. Es bedeutet, dass wir uns gegenseitig stützen und unterstützen, in Zeiten der Not ebenso wie in Zeiten des Erfolgs. Es bedeutet, dass wir uns unserer gemeinsamen Menschlichkeit bewusst sind und diese als Grundlage für unser Handeln nehmen.

Wir werden weiter kämpfen für ein Europa, das seine Türen nicht vor den Hilfesuchenden verschließt, sondern ihnen eine neue Heimat bietet. Für ein Europa, das sich seiner Verantwortung bewusst ist und aktiv daran arbeitet, eine gerechtere und nachhaltigere Welt zu schaffen.

Liebe Freundinnen und Freunde,

ich möchte die Chance heute nutzen, denn es ist an der Zeit, klar Stellung zu beziehen. Die AfD und ähnliche Gruppierungen stehen nicht für europäische Werte ein. Sie stehen für Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit und Hass. Und ihnen dürfen wir keinen Raum geben! Immer mehr Menschen sind es leid, dass die Grenzen des Sagbaren und Denkbaren nach rechts geschoben werden. Die Enthüllungen über die widerlichen Pläne zur Vertreibung von Millionen Menschen waren nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Migrantinnen und Migranten sind ein integraler Bestandteil unserer Gesellschaft, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrer Aufenthaltsdauer. Sie gehören zu uns, und wir lassen uns nicht spalten!

Wir als Bürgerinnen und Bürger haben es in der Hand, mit unseren Stimmen die Zukunft unseres Kontinents zu gestalten. Wir tragen gemeinsam die Verantwortung, die Errungenschaften unserer Demokratie und den europäischen Zusammenhalt zu verteidigen.

Liebe Freundinnen und Freunde,

die Geschichte hat uns gelehrt, dass Stille und Passivität die größten Verbündeten des Rechtsextremismus sind. Es ist unsere Pflicht, laut zu sein, aktiv zu sein und für das Europa einzustehen, an das wir glauben – ein Europa, das für alle da ist.

Ich danke Ihnen.